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Krüger, Thomas [Hrsg.]; Stephan, Hans-Georg [Hrsg.]; Korbel, Günther [Bearb.]; Korbel, Günther [Bearb.]; Raddatz, Klaus [Bearb.]; Raddatz, Klaus [Gefeierte Pers.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 16): Beiträge zur Archäologie Nordwestdeutschlands und Mitteleuropas — Hildesheim: Verlag August Lax, 1980

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65795#0289
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Ein Hortfund der älteren Bronzezeit aus Heyersum,
Gemeinde Nordstemmen, Kreis Hildesheim
Von Christian Leiber
Mit 5 Abbildungen und 1 Tabelle
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde südlich des Dorfes Heyersum, am Nord-
westabhang des Heyersumer Berges, ein Hortfund aus der älteren Bronzezeit, bestehend aus
zehn Beilen und drei Nadeln entdeckt, der hier eingehend beschrieben werden soll1 (Abb.
1—3 u. 5). Der Hortfund wird heute im Roemer-Pelizaeus-Museum in Hildesheim
aufbewahrt2. Abgüsse befinden sich im Museum der Stadt Alfeld/Leine.
Topographische Situation, Fundgeschichte
Der Heyersumer Berg liegt am Nordostabhang des Hildesheimer Waldes, einem sattelförmi-
gen Höhenzug, der sich zwischen den Gemeinden Bad Salzdetfurth und Nordstemmen in
nordwestlicher Richtung über eine Länge von etwa 25 km erstreckt. Er gehört zu den Rand-
ausläufern des Leineberglandes und besteht aus einer Zechsteinschicht, die von dem sattelbil-
denden Buntsandstein überlagert wird, dem wiederum Muschelkalk vorgelagert ist. Die un-
mittelbare Umgebung des Heyersumer Berges ist im Neolithikum erstmals besiedelt worden
(TACKENBERG 1954). Die größte Besiedlungsdichte in diesem Gebiet dürfte jedoch in die
Bronzezeit fallen. Am deutlichsten wird diese Tatsache durch die umliegenden Gräberfelder,
von denen das Gräberfeld im Osterholz bei Burgstemmen mit noch 68 unzerstörten Graban-
lagen das größte ist3 4.
In den Zeitabschnitt der älteren Bronzezeit fällt neben Grab- und Einzelfunden auch ein
Hortfund vom Heyersumer Berg. Er setzt sich zusammen aus zehn Absatzbeilen und drei Na-
deln (Abb. 1—3 u. 5). Der genaue Zeitpunkt seiner Entdeckung konnte vom Verfasser nicht
festgestellt werden. Es findet sich aber in einem alten Sitzungsprotokoll (TEWES 1886, 86)
folgender Hinweis:5
„Römer beantwortet die Fragen dahin: ... So wurden bei Heyersum (3 km nordöstlich von
Burgstemmen) plötzlich mehrere Morgen Ackerland mit Scherben dicht bedeckt gesehen, die
man erst später als Bruchstücke zerstörter Graburnen erkannte ... In der Nähe desselben Or-
tes wurden zu derselben Zeit auch neun Bronzeäxte und drei Nadeln, erstere je drei wie Holz-
1 TK 25, Blatt 3824 Elze, R: 355574O, H: 5779310.
2 Die Gegenstände aus dem Hortfund wurden mir dankenswerterweise von Frau Dr. G. SCHULZ, Roemer-Pelizaeus-
Museum, zur Verfügung gestellt.
3 Eine Zusammenstellung aller weiteren Gräber findet sich bei B. UHL (1951, 2 und 4).
4 Von LAUX werden irrtümlich 11 Absatzbeile aufgeführt (LAUX 1976, 73).
5 Diskussionsbeitrag Hermann RÖMERS, festgehalten im Protokoll der Generalversammlung des Gesamtvereins der deut-
schen Geschichts- und Altertumsvereine zu Hildesheim im September 1886.

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