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Krüger, Thomas [Editor]; Stephan, Hans-Georg [Editor]; Korbel, Günther [Oth.]; Korbel, Günther [Oth.]; Raddatz, Klaus [Oth.]; Raddatz, Klaus [Honoree]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 16): Beiträge zur Archäologie Nordwestdeutschlands und Mitteleuropas — Hildesheim: Verlag August Lax, 1980

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65795#0547
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Eine neolithische Hockerbestattung
aus der Hospitalstraße zu Göttingen
Die Ergebnisse der anthropologischen Untersuchung
Von Peter Caselitz

1. Zusammenfassung
2. Einleitung
3. Material
3.1. Erhaltungszustand
3.2. Beschreibung
4. Geschlechtsbestimmung
5. Altersbestimmung
6. Pathologische Erscheinungen
7. Exkurs zur Anthropologie der Glockenbecherleute
8. Literatur

1. Zusammenfassung
Im Augut 1978 konnte eine Hockerbestattung, die aufgrund ihres keramischen Inventars der
Glockenbecherkultur zugeordnet wird, in der Hospitalstraße zu Göttingen geborgen werden.
Die anthropologisch-osteologische Untersuchung des nur mäßig erhaltenen Skeletts ergibt,
daß es sich um die Überreste eines mitteladulten, ca. 25—35 Jahre alten Mannes handelt. An
pathologischen Erscheinungen fällt die deutliche Abrasion der Schneidezähne auf, die nicht
dem Lebensalter des Individuums entspricht. Als Ursache wird auf den Gebrauch der Zähne
als Werkzeug hingewiesen. In einem Exkurs zur Anthropologie der Glockenbecherleute wird
der derzeitige Forschungsstand wiedergegeben.
2. Einleitung
Die Glockenbecherkultur, die chronologisch ins Jungneolithikum gestellt wird, ist im Göttin-
ger Raum kaum belegt (vgl. MAIER 1970, 83). Desto bedeutender ist der Fund einer Hocker-
bestattung mit typischem Keramikinventar aus der Hospitalstraße in Göttingen. Das Grab
konnte im August 1978 von Mitgliedern des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Univer-
sität Göttingen untersucht werden. Die Ergebnisse dieser Grabungen werden von F. WULF
und E. RADESPIEL (1980) vorgelegt. Auf eine Initative des Niedersächsischen Landesver-
waltungsamtes — Abt. Denkmalpflege hin wurde das Skelettmaterial einer anthropologi-
schen Bearbeitung zugeführt. Die Datenaufnahme erfolgte durch den Verfasser am Anthro-
pologischen Institut der Universität Hamburg. Nach Abschluß der Bearbeitung wurde das
Skelett an den Ausgräber zurückgegeben.
Die bei der anthropologischen Untersuchung angewandten Methoden folgen den Arbeiten
von MARTIN (1957) und ACSÄDI und NEMESKERI (1970). Spezielle Modifikationen des
Verfassers sind an anderer Stelle dargelegt (CASELITZ 1978).

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