3. Material
3.1. Erhaltungszustand
Die Knochen haben durchweg ein hohes Gewicht, sind aber trotz dieser Kompaktheit nur mä-
ßig erhalten. Die oberste Knochenschicht ist mit feinen Rissen und Furchen durchzogen und
weitgehend zerstört. Der Schädel erweckte, wie das gesamte Skelett, in situ einen vollständi-
gen Eindruck. Bei der Freipräparierung aus dem umgebenden Boden, der bei der Grabung in
zwei Gipsblöcke eingebettet worden war, zeigte sich jedoch, daß der Schädel postmortal in
mehrere, teilweise größere Stücke auseinandergebrochen war. Von den Rippen, den Schulter-
blättern und der Wirbelsäule konnten nur kleinere Fragmente sichergestellt werden. Bei den
Längsknochen haben sich hauptsächlich die Diaphysen erhalten. Das Hand- und Fußskelett
war nur sehr bedingt zu bergen.
3.2. Beschreibung
Im einzelnen ergibt sich folgendes Bild:
Schädel
Fast vollständig liegt der Unterkiefer vor, einschließlich aller Zähne. Lediglich der linke un-
tere Schneidezahn ist postmortal verloren gegangen. Auffällig ist die deutliche Abrasion der
Incisivi. Das kräftige Auslaufen der Linea obliqua entspricht der Geschlechtsausbildung des
Individuums (s. Kap. 4.1.). An Maßen (nach MARTIN 1957) können angegeben werden:
Maß 65 UK-Kondylenbreite 110 mm
Maß 66 UK-Winkelbreite 105 mm
Maß 69 Kinnhöhe 32,5 mm
Index 64 Breiten-Index UK 95,45
Auch vom Oberkiefer liegen sämtliche Zähne vor. Allerdings fehlt oft der knöcherne Halte-
apparat (Alveolen). Wie beim Unterkiefer fällt auch hier die deutliche Abrasion der Schnei-
dezähne auf. Bemerkenswert ist die Ausbildung einer vierten Wurzel am linken oberen, drit-
ten Molaren. Eine besonders im rezenten Material vorkommende Verschmelzung der Wur-
zeln des sogenannten Weisheitszahnes liegt nicht vor. Außer dem linken Jochbein sind noch
mehrere Teile der Kalotte untersuchbar. Relativ gut erhalten sind die Ossa temporalia, das Os
occipitale im Bereich der Protuberantia occipitalis externa und Teile der Orbitaränder am Os
frontale.
Rumpf
Es liegen die Diaphysen beider Claviculae vor. Am linken Schlüsselbein fällt die kräftige Aus-
bildung des Tuberculum conoideum und eine gut abgesetzte Impressio lig. costoclavicularis
auf. Von der linken Scapula ist ein Fragment aus dem Ansatzbereich des Acromions vorhan-
den. Die Knochen der Wirbelsäule sind nur sehr fragmentarisch erhalten. Der Dens axis ist
kurz, jedoch sehr kompakt. Seine Facies articularis anterior (13 x 9,75 mm) ist deutlich vom
Corpus dentis abgesetzt. Die größte Länge des Dens axis beträgt 16 mm, die größte Breite 10
mm. An den Gelenkflächen der wenigen vorhandenen Wirbel werden keine pathologischen
Erscheinungen gefunden.
Von den Knochen des Beckens können nur kleinere Fragmente betrachtet werden, so von bei-
den Acetabula einschließlich der Facies lunatae (separate Fragmente), von den Ossa ilia im
Randbereich der Incisura ischiadica maior und vom linken und rechten Corpus ossis ischii.
Die Fossae acetabula sind kräftig reliefiert. Die Ränder der Acetabula sind leicht abgesetzt.
Ob darin Spuren einer schwachen Form von Gelenksarthrose zu sehen sind, kann wegen des
schlechten Erhaltungszustandes der obersten Knochenschicht nicht sicher beurteilt werden.
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3.1. Erhaltungszustand
Die Knochen haben durchweg ein hohes Gewicht, sind aber trotz dieser Kompaktheit nur mä-
ßig erhalten. Die oberste Knochenschicht ist mit feinen Rissen und Furchen durchzogen und
weitgehend zerstört. Der Schädel erweckte, wie das gesamte Skelett, in situ einen vollständi-
gen Eindruck. Bei der Freipräparierung aus dem umgebenden Boden, der bei der Grabung in
zwei Gipsblöcke eingebettet worden war, zeigte sich jedoch, daß der Schädel postmortal in
mehrere, teilweise größere Stücke auseinandergebrochen war. Von den Rippen, den Schulter-
blättern und der Wirbelsäule konnten nur kleinere Fragmente sichergestellt werden. Bei den
Längsknochen haben sich hauptsächlich die Diaphysen erhalten. Das Hand- und Fußskelett
war nur sehr bedingt zu bergen.
3.2. Beschreibung
Im einzelnen ergibt sich folgendes Bild:
Schädel
Fast vollständig liegt der Unterkiefer vor, einschließlich aller Zähne. Lediglich der linke un-
tere Schneidezahn ist postmortal verloren gegangen. Auffällig ist die deutliche Abrasion der
Incisivi. Das kräftige Auslaufen der Linea obliqua entspricht der Geschlechtsausbildung des
Individuums (s. Kap. 4.1.). An Maßen (nach MARTIN 1957) können angegeben werden:
Maß 65 UK-Kondylenbreite 110 mm
Maß 66 UK-Winkelbreite 105 mm
Maß 69 Kinnhöhe 32,5 mm
Index 64 Breiten-Index UK 95,45
Auch vom Oberkiefer liegen sämtliche Zähne vor. Allerdings fehlt oft der knöcherne Halte-
apparat (Alveolen). Wie beim Unterkiefer fällt auch hier die deutliche Abrasion der Schnei-
dezähne auf. Bemerkenswert ist die Ausbildung einer vierten Wurzel am linken oberen, drit-
ten Molaren. Eine besonders im rezenten Material vorkommende Verschmelzung der Wur-
zeln des sogenannten Weisheitszahnes liegt nicht vor. Außer dem linken Jochbein sind noch
mehrere Teile der Kalotte untersuchbar. Relativ gut erhalten sind die Ossa temporalia, das Os
occipitale im Bereich der Protuberantia occipitalis externa und Teile der Orbitaränder am Os
frontale.
Rumpf
Es liegen die Diaphysen beider Claviculae vor. Am linken Schlüsselbein fällt die kräftige Aus-
bildung des Tuberculum conoideum und eine gut abgesetzte Impressio lig. costoclavicularis
auf. Von der linken Scapula ist ein Fragment aus dem Ansatzbereich des Acromions vorhan-
den. Die Knochen der Wirbelsäule sind nur sehr fragmentarisch erhalten. Der Dens axis ist
kurz, jedoch sehr kompakt. Seine Facies articularis anterior (13 x 9,75 mm) ist deutlich vom
Corpus dentis abgesetzt. Die größte Länge des Dens axis beträgt 16 mm, die größte Breite 10
mm. An den Gelenkflächen der wenigen vorhandenen Wirbel werden keine pathologischen
Erscheinungen gefunden.
Von den Knochen des Beckens können nur kleinere Fragmente betrachtet werden, so von bei-
den Acetabula einschließlich der Facies lunatae (separate Fragmente), von den Ossa ilia im
Randbereich der Incisura ischiadica maior und vom linken und rechten Corpus ossis ischii.
Die Fossae acetabula sind kräftig reliefiert. Die Ränder der Acetabula sind leicht abgesetzt.
Ob darin Spuren einer schwachen Form von Gelenksarthrose zu sehen sind, kann wegen des
schlechten Erhaltungszustandes der obersten Knochenschicht nicht sicher beurteilt werden.
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