Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Krüger, Thomas [Editor]; Stephan, Hans-Georg [Editor]; Korbel, Günther [Oth.]; Korbel, Günther [Oth.]; Raddatz, Klaus [Oth.]; Raddatz, Klaus [Honoree]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 16): Beiträge zur Archäologie Nordwestdeutschlands und Mitteleuropas — Hildesheim: Verlag August Lax, 1980

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65795#0373
License: Creative Commons - Attribution - ShareAlike

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Karten zur Besiedlung des Osnabrücker Raumes
in der Jüngeren Steinzeit
Von Wolfgang Schlüter
Mit 3 Abbildungen

1. Die Quellenbasis
Voraussetzung für die siedlungsarchäologische Untersuchung eines Raumes ist eine umfas-
sende Quellenbasis, wie sie nur durch eine langjährige bodendenkmalpflegerische Betreuung
in Verbindung mit einer archäologischen Landesaufnahme gewonnen werden kann. Auf den
Stand dieser Maßnahmen im Untersuchungsgebiet, das die Stadt und den Landkreis Osna-
brück, im wesentlichen also die Altkreise Osnabrück, Bersenbrück, Melle und Wittlage um-
faßt, wird im folgenden kurz eingegangen, da er ausschlaggebend ist für eine Beurteilung der
Quellen, die den vorliegenden Kartierungen zugrunde liegen.
In bodendenkmalpflegerischer Hinsicht ist die Situation im Raum Osnabrück, trotz der rela-
tiv großen Funddichte, bis in die jüngste Zeit hinein als unbefriedigend zu bezeichnen (vgl.
hierzu auch PETERS 1970, 249 ff.). Bis in die 20er Jahre dieses Jahrhunderts war die archäo-
logische Forschung dieses Gebiets fast ausschließlich Laien vorbehalten, deren Verdienste um
die Erhaltung, Erfassung und Beschreibung von Fundstellen, Denkmälern und Funden, die
sonst in den meisten Fällen unwiederbringlich verloren gegangen wären, hier nicht geschmä-
lert werden soll, deren archäologisch-archivalisches Interesse sie aber doch häufig zu unfach-
männischen Ausgrabungen, vor allem zu nicht ausreichender Beachtung der Fundumstände
verleitete. Außerdem unterblieb bei Einzelfunden häufig die Feststellung der genauen Fund-
stelle. Eine wissenschaftliche Betreuung des Osnabrücker Raumes gab es erstmals in der Zeit
von 1929 bis 1939 durch H. Gummel, dem es als Leiter des Städtischen Museums Osnabrück
gelang, nicht nur in der Stadt, sondern im gesamten Bereich des heutigen Landkreises Osna-
brück Funde aufzunehmen sowie Notbergungen und kleinere Grabungen durchzuführen.
Nach dem Fortgang von Gummel setzte der Arzt Dr. A. Bauer jun. als ehrenamtlicher Bo-
dendenkmalpfleger des Altkreises Osnabrück und als Leiter eines schon von seinem Vater
Dr. A. Bauer sen. aus Privatinitiative entwickelten Museums in Bad Rothenfelde seine Arbeit
mustergültig fort. In diesem Zusammenhang muß auch das Kreisheimatmuseum in Bersen-
brück genannt werden, das — vor allem zur Zeit des Landrats H. Rothert — einen reichen
Bestand vorgeschichtlicher Funde zusammentrug.
In den letzten Jahrzehnten oblag die fachliche Betreuung des Osnabrücker Raums dem jewei-
ligen für den gesamten Regierungsbezirk Osnabrück, seit 1974 sogar für den gesamten heuti-
gen Bezirk Weser-Ems zuständigen Bodendenkmalpfleger und war nur der Größe des Ar-
beitsgebietes entsprechend durchführbar. Trotzdem läßt sich seit der Mitte der 60er Jahre ei-
ne deutliche positive Entwicklung erkennen, die sich in zusammenfassenden Arbeiten und
planmäßigen Ausgrabungen niedergeschlagen hat. Eine intensive Bodendenkmalpflege ist je-

313
 
Annotationen