gen mit slawischen Ortsnamen gesammelte keramische Material36 ist leider noch nicht ge-
schlossen vorgelegt, so daß eine archäologisch abgestützte historische Ausdeutung bisher
nicht möglich ist und man vorerst die von Ernst SCHWARZ formulierte Interpretation slawi-
schen Ortsnamenmateriales und slawischer Funde als Hinterlassenschaften von sogenannten
„Reichswenden”, d. h. von slawischen Siedlern, die sich ohne eigene politische Organisation
im karolingisch-ottonischen Herrschaftsgebiet niederließen, wird akzeptieren müssen.
Genauer untersucht ist in mehreren methodisch vorbildlichen und weiterführenden Studien
die karolingisch-ottonische Aufsiedlung des nordostbayerischen Raumes sowie seine kirchli-
che und politische Organisation durch Klaus SCHWARZ37. Die Rolle des in diesem Gebiet
sicher vorhandenen slawischen Bevölkerungselements bleibt weiterhin ungeklärt.
36 H. JAKOB, Abgegangene Siedlungen der Main- und Regnitz-Wenden um Bamberg. — Forsch, u. Fortschr. 32, H. 10, Okt.
1958, 304 ff.; ders., Siedlungsarchäologie und Slawenfrage im Main-Regnitz-Gebiet. — 96. Ber. d. Hist. Ver. für die Pflege
der Geschichte des ehemal. Fürstbistums Bamberg. Jhb. f. 1957/58, 207 ff.
37 K. SCHWARZ, Der frühmittelalterliche Landesausbau in Nordost-Bayern archäologisch gesehen, in: Ausgrabungen in
Deutschland 1950—1975 (s. Anm. 10).
Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. Herbert Jankuhn
Ewaldstraße 103
D-3400 Göttingen
146
schlossen vorgelegt, so daß eine archäologisch abgestützte historische Ausdeutung bisher
nicht möglich ist und man vorerst die von Ernst SCHWARZ formulierte Interpretation slawi-
schen Ortsnamenmateriales und slawischer Funde als Hinterlassenschaften von sogenannten
„Reichswenden”, d. h. von slawischen Siedlern, die sich ohne eigene politische Organisation
im karolingisch-ottonischen Herrschaftsgebiet niederließen, wird akzeptieren müssen.
Genauer untersucht ist in mehreren methodisch vorbildlichen und weiterführenden Studien
die karolingisch-ottonische Aufsiedlung des nordostbayerischen Raumes sowie seine kirchli-
che und politische Organisation durch Klaus SCHWARZ37. Die Rolle des in diesem Gebiet
sicher vorhandenen slawischen Bevölkerungselements bleibt weiterhin ungeklärt.
36 H. JAKOB, Abgegangene Siedlungen der Main- und Regnitz-Wenden um Bamberg. — Forsch, u. Fortschr. 32, H. 10, Okt.
1958, 304 ff.; ders., Siedlungsarchäologie und Slawenfrage im Main-Regnitz-Gebiet. — 96. Ber. d. Hist. Ver. für die Pflege
der Geschichte des ehemal. Fürstbistums Bamberg. Jhb. f. 1957/58, 207 ff.
37 K. SCHWARZ, Der frühmittelalterliche Landesausbau in Nordost-Bayern archäologisch gesehen, in: Ausgrabungen in
Deutschland 1950—1975 (s. Anm. 10).
Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. Herbert Jankuhn
Ewaldstraße 103
D-3400 Göttingen
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