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Krüger, Thomas [Hrsg.]; Stephan, Hans-Georg [Hrsg.]; Korbel, Günther [Bearb.]; Korbel, Günther [Bearb.]; Raddatz, Klaus [Bearb.]; Raddatz, Klaus [Gefeierte Pers.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 16): Beiträge zur Archäologie Nordwestdeutschlands und Mitteleuropas — Hildesheim: Verlag August Lax, 1980

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.65795#0275
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a) Die Fundstätte menschlicher Skelettreste im Nordspalt liegt von den übrigen Kulturschich-
ten gesondert im westlichen Teil der Höhle u. zw. in nesterweiser Anordnung zwischen den
Felsbrocken unterhalb des späteren Trümmersturzes der Deckenhöhle. Sie lagen nicht, wie
die Artefakte der Ablagerungen B und C in einer Asche oder Kohle enthaltenden Kultur-
schicht, sondern unmittelbar in Kalkbrocken, ähnlich wie die Tierknochen in den lehmigen
Deckschichten der Gruppe B., die später zu besprechen sind. Menschliche Knochen wurden
übrigens im Nordspalt in geringerer Menge noch in der Schicht 3 b der großen Schichtenstaf-
fel der Gruppe B angetroffen. Weit verwickelter ist Bau und Lage der beiden anderen Kultur-
schichten B und C., besonders der ersteren.

Die große Schichtenstaffel B.
Ihre Ablagerungen erstreckten sich über den ganzen Boden des Spaltes, selbst in die Aus-
buchtungen der Nordwand, das große Gewölbe und das von diesem noch weiter nach Norden
ausweichende Kleine Gewölbe. Alle Schichten keilen nach den Rändern zu aus, sind also
wieder in der Mitte buckelig aufgewölbt und werden von Westen her vom Schuttkegel des
Deckensturzes überlagert. Ein Längsschnitt durch diese Staffel in der Richtung von NW nach
S.O. zeigt unter dem groben Oberflächengerölle 4 lehmige Deckschichten 2—5, jedesmal von
mehreren, schon durch ihre Färbung sich abhebenden, asche- und kohlehaltigen Zwischen-
schichten (2 a, 2 b, 2 c, 3 a, 3 b, 3 c und 4 a) unterlagert, den Einbettungsstätten der zahlrei-
chen Relikte, die der Mensch, der auf ihnen seine Wohnung hatte, zurückließ, während die
Deckschichten sich in den Zeiten, in denen die Höhle unbewohnt war aus von der Decke ab-
bröckelnden Kalkstücken mit Verwitterungslehm bildeten, die also die Kulturschichten der
letzten Wohnperiode zudeckten (Deckschichten). Sie enthielten nur spärlich Artefakte, be-
sonders in der Schicht 5 aber zahlreiche Tierknochen, die sich aber auch in den Zwischen-
schichten fanden. Auch hier war keine Regelmäßigkeit in der Ablagerung zu beobachten. Au-
ßer den aus den anderen Höhlenteilen schon aufgeführten Knochen fanden sich hier solche
vom Eichhörnchen, während Bärenknochen fehlten.

Betrachten wir nun die einzelnen Schichten nach Zusammensetzung und Inhalt, so erhalten
wir folgendes Ergebnis:

Schicht 1
Schicht 2
Schicht 2 a
Schicht 2 b
Schicht 2 c
Schicht 3
Schicht 3 a
Schicht 3 b
Schicht 3 c
Schicht 4
Schicht 4 a

Oberflächliche, grobe Geröllschicht, (rezente Knochen).
Lehmige Deckschicht (leer).
Schwarze Aschenschicht, 6—8 ctm dick, Inhalt 2 Knochenpfriemen.
Weiße (oberste) Aschenschicht, 4—6 ctm. Inhalt: langer, sichelförmiger Dolch
aus Hirschhorn, durchbohrt.
Schwarze Aschenschicht mit Holzkohle, 5—20 ctm. Inhalt: 1 abgebr. Pfriem,
1 kleinerer Pfriem mit 3 Querschnitten, 1 gerade, spitze Nadel, 1 Schleuderstein
(Quarzgeröll), 1 großer Schleifstein.
Lehmige Deckschicht. Inhalt: Hirschhornhacke, Tierknochen.
Schwarze Aschenschicht. Inhalt: 3 Fischwirbel, 1 abgebrochene Nadel, 1 tö-
nerner Schöpflöffel, Scherben mit Tiefstichverzierung.
Weiße Aschenschicht (Großes Gewölbe). Inhalt: 3 Feuersteinsplitter, Men-
schenknochen (Unterkiefer).
Schwarze, (untere) Aschenschicht (Buchenasche) Großes Gewölbe. Inhalt: 2
Nadeln, 1 Knochenpfriemen.
Lehmige Deckschicht (Großes Gewölbe). Inhalt: 1 Knochenpfriemen, 1 ge-
glättete Hirschhornsproße, Tierknochen.
Weiße Aschenschicht. 2 ctm dick leer.

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