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Krüger, Thomas [Editor]; Stephan, Hans-Georg [Editor]; Korbel, Günther [Oth.]; Korbel, Günther [Oth.]; Raddatz, Klaus [Oth.]; Raddatz, Klaus [Honoree]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 16): Beiträge zur Archäologie Nordwestdeutschlands und Mitteleuropas — Hildesheim: Verlag August Lax, 1980

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.65795#0310
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ditionellen Forschungszentren entstanden, wenn man vom Nordseeküstenbereich absieht.
Nicht einmal im Umkreis der Landeshauptstadt sind bemerkenswerte Schwerpunkte archäo-
logischer Feldforschung festzustellen. Diese Situation hängt nur zum Teil mit der stets be-
scheidenen personellen Ausstattung der Museen und anderer „klassischer” Forschungsein-
richtungen zusammen. Erst in jüngerer Zeit gibt es Ansätze zu einer schwerpunktmäßig be-
triebenen Feldforschung, die hoffentlich nicht wieder — wie anderswo geschehen — als Folge
personeller oder organisatorischer Veränderungen verkümmern.
Das Ungleichgewicht des Forschungsstandes innerhalb Niedersachsens wird auch dadurch
verstärkt, daß vielerorts wertvolles Fund- und Dokumentationsmaterial aus älteren aber auch
neuesten Untersuchungen in privaten (!) und öffentlichen Archiven und Magazinen schlum-
mert. Es ist den jüngeren Lesern kaum noch bekannt, daß Hunderte von Grabhügeln, mehre-
re Steingräber, zahlreiche Urnenfriedhöfe, Siedlungen und Burgen untersucht wurden und
die Materialien bislang unpubliziert sind, daß in einigen Fällen mit einer Bearbeitung in ab-
sehbarer Zeit auch kaum noch zu rechnen ist. Eine Ursache für diesen Zustand ist sicher die,
daß zeitweise Forschungsmittel an den jeweiligen Empfänger ohne sinnvolle Auflagen verge-
ben wurden, die dieser Situation hätten vorbeugen können. Zum Ungleichgewicht des For-
schungsstandes in Niedersachsen trägt schließlich bei, daß es immer noch Landesteile mit ei-
nem ungewöhnlich reichen Potential an Denkmälern und Fundstellen gibt, die nahezu uner-
schlossen sind. Beide letztgenannten Faktoren müssen bei der Akzentuierung künftiger ar-
chäologischer Feldforschung mit berücksichtigt werden.
Die Gesamtkonzeption archäologischer Denkmalpflege in Niedersachsen läßt sich unter fol-
gende Punkte zusammenfassen:
1. Bestandserfassung und -erhaltung,
2. gezielte und durchstrukturierte Forschung,
3. Information der Öffentlichkeit.
Die hier vorgetragenen Gedanken sind in der Mehrzahl nicht neu, aber es erschien sinnvoll,
sie einmal unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Niedersachsen vorzulegen.

Anschrift des Verfassers:
Dr. Hans-Günter Peters
Hahnensteg 20
D-3000 Hannover

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