sie u. a. von LIES (1948) aus Westeregeln (DDR 2) und von SOUDSKY (1962) aus Bylany
(CS 3) beschrieben worden sind, weisen in die gleiche Richtung.
Pollenanalytische und stratigraphische Befunde aus verschiedenen Regionen der Alpen, über
die insbesondere ZOLLER (1960, 1967), ZOLLER, SCHINDLER u. RÖTHLISBERGER
(1966), ZOLLER u. KLEIBER (1971), HEUBERGER (1966, 1968), MAYR (1969), BOR-
TENSCHLAGER u. PATZELT (1969) sowie PATZELT (1972) berichten, zeigen aller-
dings, daß es während der postglazialen Wärmezeit zu erheblichen Gletschervorstößen ge-
kommen ist. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang die Frosnitz-
Schwankung, die mit Hilfe von Radiocarbon-Analysen in den Zeitraum von etwa 4400—4200
v. Chr. datiert wird. Wie weit sich diese Phase ungünstigen Klimas eventuell auch im außeral-
pinen Bereich bemerkbar gemacht hat, ist bislang wohl nicht geklärt.
2.6 Vegetationsverhältnisse
Während des Atlantikums kam es in den meisten Landschaften Mitteleuropas zur Vorherr-
schaft des Eichenmischwaldes (F1RBAS 1949, 1952; OVERBECK 1975). Aus zahlreichen
pollenanalytischen Untersuchungen geht hervor, daß dies insbesondere auch für die bandke-
ramisch besiedelten Löß-Gebiete zutrifft. Für das Untereichsfeld wurde das durch STEIN-
BERG (1944) belegt, für das mitteldeutsche Trockengebiet von MÜLLER (1953) und für das
Thüringer Becken von E. LANGE (1965).
In den Wäldern dieser auch als Eichenmischwald-Zeit bezeichneten Epoche waren neben der
Eiche auch Ulme, Linde, Esche, Ahorn und Hasel in wechselnden Anteilen vertreten. Erlen-
bestände breiteten sich in den feuchten Senkenzonen von Fluß- und größeren Bachtälern aus.
Die Kiefer behielt ihre seit Beginn der postglazialen Wiederbewaldung erreichte Bedeutung
offenbar nur in einigen stärker kontinentalen Landschaften Ost-Mitteleuropas. Den Eichen-
mischwäldern der östlich gelegenen Mittelgebirge war ebenso wie denen des östlichen Alpen-
vorlandes die Fichte beigemischt.
Die pollenanalytischen Untersuchungen von MÜLLER (1953, 53) und E. LANGE (1965, 42)
im Bereich des mitteldeutschen Trockengebietes und des Thüringer Beckens machten deut-
lich, daß auch in diesen besonders niederschlagsarmen Gebieten für das Atlantikum nicht mit
dem Vorhandensein größerer Grassteppen-Flächen zu rechnen ist. Vielmehr ist deren völliges
Fehlen als sehr wahrscheinlich anzunehmen. RYBNICKOVÄ u. RYBNICEK (1973) konnten
mit Hilfe der pollenanalytischen Untersuchungen des Moores von Vracov/CS nachweisen,
daß Steppen während des Atlantikums selbst in Süd-Mähren fehlten. Die dann einsetzende
Entwaldung ist anthropogen bedingt.
Bodenkundliche Untersuchungen, die von SCHEFFER u. MEYER (1958, 1965) an den
bandkeramisch besiedelten Schwarzerde-Flächen des Göttinger Leinetals und insbesondere
auch im Gebiet der linienbandkeramischen Siedlung von Rosdorf (D 20) durchgeführt wor-
den sind, weisen in die gleiche Richtung. Danach entfallen die Argumente für die Annahme
einer Waldfreiheit der Schwarzerdegebiete, von der noch SCHWARZ (1948) ausging. Die
Bandkeramiker legten demnach ihre Siedlungen im Bereich des Eichenmischwaldes an. Sie
waren offenbar gezwungen, den Wald bei der Errichtung einer Siedlung zu roden, wie das be-
reits NIETSCH (1935, 1939) für das europäische Frühneolithikum abgeleitet hatte. Ob dabei
gegebenenfalls etwas lichtere Bereiche des ohnehin relativ hellen Eichenmischwaldes bevor-
zugt worden sind, bleibt noch unklar.
28*
435
(CS 3) beschrieben worden sind, weisen in die gleiche Richtung.
Pollenanalytische und stratigraphische Befunde aus verschiedenen Regionen der Alpen, über
die insbesondere ZOLLER (1960, 1967), ZOLLER, SCHINDLER u. RÖTHLISBERGER
(1966), ZOLLER u. KLEIBER (1971), HEUBERGER (1966, 1968), MAYR (1969), BOR-
TENSCHLAGER u. PATZELT (1969) sowie PATZELT (1972) berichten, zeigen aller-
dings, daß es während der postglazialen Wärmezeit zu erheblichen Gletschervorstößen ge-
kommen ist. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang die Frosnitz-
Schwankung, die mit Hilfe von Radiocarbon-Analysen in den Zeitraum von etwa 4400—4200
v. Chr. datiert wird. Wie weit sich diese Phase ungünstigen Klimas eventuell auch im außeral-
pinen Bereich bemerkbar gemacht hat, ist bislang wohl nicht geklärt.
2.6 Vegetationsverhältnisse
Während des Atlantikums kam es in den meisten Landschaften Mitteleuropas zur Vorherr-
schaft des Eichenmischwaldes (F1RBAS 1949, 1952; OVERBECK 1975). Aus zahlreichen
pollenanalytischen Untersuchungen geht hervor, daß dies insbesondere auch für die bandke-
ramisch besiedelten Löß-Gebiete zutrifft. Für das Untereichsfeld wurde das durch STEIN-
BERG (1944) belegt, für das mitteldeutsche Trockengebiet von MÜLLER (1953) und für das
Thüringer Becken von E. LANGE (1965).
In den Wäldern dieser auch als Eichenmischwald-Zeit bezeichneten Epoche waren neben der
Eiche auch Ulme, Linde, Esche, Ahorn und Hasel in wechselnden Anteilen vertreten. Erlen-
bestände breiteten sich in den feuchten Senkenzonen von Fluß- und größeren Bachtälern aus.
Die Kiefer behielt ihre seit Beginn der postglazialen Wiederbewaldung erreichte Bedeutung
offenbar nur in einigen stärker kontinentalen Landschaften Ost-Mitteleuropas. Den Eichen-
mischwäldern der östlich gelegenen Mittelgebirge war ebenso wie denen des östlichen Alpen-
vorlandes die Fichte beigemischt.
Die pollenanalytischen Untersuchungen von MÜLLER (1953, 53) und E. LANGE (1965, 42)
im Bereich des mitteldeutschen Trockengebietes und des Thüringer Beckens machten deut-
lich, daß auch in diesen besonders niederschlagsarmen Gebieten für das Atlantikum nicht mit
dem Vorhandensein größerer Grassteppen-Flächen zu rechnen ist. Vielmehr ist deren völliges
Fehlen als sehr wahrscheinlich anzunehmen. RYBNICKOVÄ u. RYBNICEK (1973) konnten
mit Hilfe der pollenanalytischen Untersuchungen des Moores von Vracov/CS nachweisen,
daß Steppen während des Atlantikums selbst in Süd-Mähren fehlten. Die dann einsetzende
Entwaldung ist anthropogen bedingt.
Bodenkundliche Untersuchungen, die von SCHEFFER u. MEYER (1958, 1965) an den
bandkeramisch besiedelten Schwarzerde-Flächen des Göttinger Leinetals und insbesondere
auch im Gebiet der linienbandkeramischen Siedlung von Rosdorf (D 20) durchgeführt wor-
den sind, weisen in die gleiche Richtung. Danach entfallen die Argumente für die Annahme
einer Waldfreiheit der Schwarzerdegebiete, von der noch SCHWARZ (1948) ausging. Die
Bandkeramiker legten demnach ihre Siedlungen im Bereich des Eichenmischwaldes an. Sie
waren offenbar gezwungen, den Wald bei der Errichtung einer Siedlung zu roden, wie das be-
reits NIETSCH (1935, 1939) für das europäische Frühneolithikum abgeleitet hatte. Ob dabei
gegebenenfalls etwas lichtere Bereiche des ohnehin relativ hellen Eichenmischwaldes bevor-
zugt worden sind, bleibt noch unklar.
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