Noch verwirrender wird dieses nuancenreiche Bild des Bestattungsbrauchtums der jüngeren
vorrömischen Eisenzeit, wenn offensichtlich landschaftlich gebundene Unterschiede im For-
mengut der Urnenfriedhöfe in die Betrachtung einbezogen werden (HINGST, 1964a, 176).
Darauf möchte ich in diesem Zusammenhang verzichten, da sich für die Behandlung des
Wandels im Bestattungsbrauchtum keine neuen Aspekte ergeben.
Fundbeschreibung
Funde, die vom Völkerkundemuseum Hamburg 1892 geborgen bzw. erworben worden sind. Die Funde befinden
sich jetzt im Helms-Museum Hamburg-Harburg.
Grab 1
a) Dreigliedriges Gefäß; glatte, schwarz polierte Oberfläche; kürbisförmiger Körper; kurzer, konischer, leicht
konkav geschwungener Hals mit schmaler Riefe gegen gewölbte Schulter und breiten, stumpfwinklig auswärts ge-
bogenen Rand grenzend; vom Randansatz auf Schulter zwei gegenständig geordnete Bandhenkel herabgeführt;
unter den unteren Henkelansätzen Ornament aus stumpfwinklig gegeneinander gestellten feinen Rillenbündeln; in
Höhe des Umbruchs umlaufende Zierrille; daran hängen in gleichmäßigen Abständen mehrere in 4 cm Abstand
parallel abwärts geführte Rillenpaare, die breite trapezoide Flächen begrenzen; die Oberfläche dieser Flächen
leicht mattiert gerauht; übrige Gefäßfläche glänzend glatt. Maße: 22,5; 12—30,5; 18/12 cm.
b) Plattengürtelhaken aus Eisen; unverzierte Oberseite; aufwärts gebogener, pilzförmiger Haken; am Haftende
aufgenietetes schmales Eisenband. Länge 19,5, größte Breite 3, Haftblech 4,5 x 1,5 cm.
c) Eisenring mit rhombischem Querschnitt; daran Bruchstücke eines um den Ringkörper greifenden Eisenbandes.
Durchmesser des Ringes etwa 3,5 cm.
d) Bronzering; ovaler Querschnitt; an einem Ende Bruchstücke eines Eisenbandes. Durchmesser des Ringes 3,6;
Querschnitt 0,5 x 0,4 cm.
e) Bruchstücke eines kleinen Eisenringes mit Teilen einer schmalen Eisenzwinge. Durchmesser des Ringes 2,7 cm;
Länge der Zwinge etwa 4 cm. Museum für Völkerkunde Hamburg 1892/22. Taf. 1, 22.
Grab 2
a) Kleine, weitmündige Terrine; schwarz polierte Oberfläche; auf Schulter Zierband aus Rillenbündeln. Beschrei-
bung nach Katalogzeichnung, Maße nicht bestimmbar.
b) Eisennadel mit konischem Kopf, wahrscheinlich Holsteiner Nadel.
c) Eisenring.
d) Spirale und Nadel einer Fibel aus Eisen, Form nicht bestimmbar. Museum für Völkerkunde Hamburg
1892/23.
Grab 3
a) Schlanke Terrine, glatte rötlichbraune Oberfläche, leicht verdickter Rand stumpfwinklig gegen kräftig gewölb-
te Schulter gestellt. Rand auf Innenfläche mit zwei dachförmig gegeneinander gestellten Glättungsflächen verse-
hen, Lippe spitz ausgezogen; auf Schulter vier Bandhenkel in gleichmäßigen Abständen verteilt, darunter umlau-
fende Riefe, von der in gleichmäßigen Abständen vier Riefen vertikal bis kurz über den Boden geführt sind. Maße:
20; 12—24; 18,5/11,5 cm.
b) Spatenförmige Nadel aus Bronze, Schaft ohne Kröpfung in spachtelförmiges Endstück auslaufend, dessen Sei-
tenkanten wellenförmig geschwungen sind. Länge 14,4, Breite des Kopfes 1,4 cm.
c) Kopf einer Holsteiner Nadel.
d) Zwei Ringe aus Eisen. Museum für Völkerkunde Hamburg 1892/24. Taf. 1, 24.
Grab 4
a) Topfförmige Terrine; Oberfläche im Unterteil rötlichbraun, im Oberteil dunkelgraubräunlich; Unterteil bis auf
schmalen Streifen über dem Boden gerauht; Oberteil glatt; kurzer unverdickter Rand stumpfwinklig auswärts ge-
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vorrömischen Eisenzeit, wenn offensichtlich landschaftlich gebundene Unterschiede im For-
mengut der Urnenfriedhöfe in die Betrachtung einbezogen werden (HINGST, 1964a, 176).
Darauf möchte ich in diesem Zusammenhang verzichten, da sich für die Behandlung des
Wandels im Bestattungsbrauchtum keine neuen Aspekte ergeben.
Fundbeschreibung
Funde, die vom Völkerkundemuseum Hamburg 1892 geborgen bzw. erworben worden sind. Die Funde befinden
sich jetzt im Helms-Museum Hamburg-Harburg.
Grab 1
a) Dreigliedriges Gefäß; glatte, schwarz polierte Oberfläche; kürbisförmiger Körper; kurzer, konischer, leicht
konkav geschwungener Hals mit schmaler Riefe gegen gewölbte Schulter und breiten, stumpfwinklig auswärts ge-
bogenen Rand grenzend; vom Randansatz auf Schulter zwei gegenständig geordnete Bandhenkel herabgeführt;
unter den unteren Henkelansätzen Ornament aus stumpfwinklig gegeneinander gestellten feinen Rillenbündeln; in
Höhe des Umbruchs umlaufende Zierrille; daran hängen in gleichmäßigen Abständen mehrere in 4 cm Abstand
parallel abwärts geführte Rillenpaare, die breite trapezoide Flächen begrenzen; die Oberfläche dieser Flächen
leicht mattiert gerauht; übrige Gefäßfläche glänzend glatt. Maße: 22,5; 12—30,5; 18/12 cm.
b) Plattengürtelhaken aus Eisen; unverzierte Oberseite; aufwärts gebogener, pilzförmiger Haken; am Haftende
aufgenietetes schmales Eisenband. Länge 19,5, größte Breite 3, Haftblech 4,5 x 1,5 cm.
c) Eisenring mit rhombischem Querschnitt; daran Bruchstücke eines um den Ringkörper greifenden Eisenbandes.
Durchmesser des Ringes etwa 3,5 cm.
d) Bronzering; ovaler Querschnitt; an einem Ende Bruchstücke eines Eisenbandes. Durchmesser des Ringes 3,6;
Querschnitt 0,5 x 0,4 cm.
e) Bruchstücke eines kleinen Eisenringes mit Teilen einer schmalen Eisenzwinge. Durchmesser des Ringes 2,7 cm;
Länge der Zwinge etwa 4 cm. Museum für Völkerkunde Hamburg 1892/22. Taf. 1, 22.
Grab 2
a) Kleine, weitmündige Terrine; schwarz polierte Oberfläche; auf Schulter Zierband aus Rillenbündeln. Beschrei-
bung nach Katalogzeichnung, Maße nicht bestimmbar.
b) Eisennadel mit konischem Kopf, wahrscheinlich Holsteiner Nadel.
c) Eisenring.
d) Spirale und Nadel einer Fibel aus Eisen, Form nicht bestimmbar. Museum für Völkerkunde Hamburg
1892/23.
Grab 3
a) Schlanke Terrine, glatte rötlichbraune Oberfläche, leicht verdickter Rand stumpfwinklig gegen kräftig gewölb-
te Schulter gestellt. Rand auf Innenfläche mit zwei dachförmig gegeneinander gestellten Glättungsflächen verse-
hen, Lippe spitz ausgezogen; auf Schulter vier Bandhenkel in gleichmäßigen Abständen verteilt, darunter umlau-
fende Riefe, von der in gleichmäßigen Abständen vier Riefen vertikal bis kurz über den Boden geführt sind. Maße:
20; 12—24; 18,5/11,5 cm.
b) Spatenförmige Nadel aus Bronze, Schaft ohne Kröpfung in spachtelförmiges Endstück auslaufend, dessen Sei-
tenkanten wellenförmig geschwungen sind. Länge 14,4, Breite des Kopfes 1,4 cm.
c) Kopf einer Holsteiner Nadel.
d) Zwei Ringe aus Eisen. Museum für Völkerkunde Hamburg 1892/24. Taf. 1, 24.
Grab 4
a) Topfförmige Terrine; Oberfläche im Unterteil rötlichbraun, im Oberteil dunkelgraubräunlich; Unterteil bis auf
schmalen Streifen über dem Boden gerauht; Oberteil glatt; kurzer unverdickter Rand stumpfwinklig auswärts ge-
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