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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 22.1979

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Nr. 1
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Buchbesprechungen
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Reinhard Thurow, Ziele und Methoden antiker Naturwissenschaft]
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Karl Büchner (Hrsg.), Latein und Europa (Traditionen und Renaissancen)]
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Jérôme Carcopino, Rom (Leben und Kultur in der Kaiserzeit)]
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Dorothea Berger, Cicero als Erzähler]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33076#0019

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wagen, da auch bei Beschränkung auf nur eine oder zwei der Einzeldisziplinen die Zeit bei
den literarischen und polit.-histor. Texten, der Dichterlektüre, dem röm. Alltag und der
Literaturgeschichte eingespart werden muß: Themen, die aus guten Gründen vorgeschrie-
ben sind; nicht zuletzt weil viele Schüler das Fach ja nur bis zum Erwerb des Großen
Latinums belegen.

Latein und Europa (Traditionen und Renaissancen), Herausg. Karl Büchner, Reclam,
1978, 359 S. mit 16 Fotos und 1 Karte, Pb. 32,80 DM
In einer Zeit, in der die bildungspolitische Diskussion die Alten Sprachen immer häufiger
in Frage stellt, untersuchen namhafte Wissenschaftler, „was im heutigen Europa noch von
der röm. Welt präsent ist“, sie geben Rechenschaft „über Sinn und aktuelle Bedeutung
ihres Tuns“. Bei aller Verschiedenheit der Ansätze lautet das Ergebnis, das allen in der
Kulturpolitik Verantwortlichen und jedem Leser zu denken geben sollte: „Europäische
Kultur ist ohne Latein und ohne Rom schwerlich vorstellbar.“ Die Beiträge bieten nicht
nur einen hervorragenden Überblick, sondern mehrfach neue Forschungsergebnisse und
eröffnen ungeahnte Aspekte. Inhalt: Karl Büchner, Einleitung; Oswald Szemeränyi: Latein
in Europa; Dieter Timpe: Die polit. Wirklichkeit und ihre Folgen; Franz Wieacker: Vom
Lebenswert des röm. Rechts;Karl Suso Frank: Römertum und Christentum; Karl Büchner:
Entstehung, Tradition und Krisen der europ. Kultur; Alfons Weische: Zur Bedeutung der
röm. Rhetorik; Golo Mann: Röm. Historiker — Tacitus als Beispiel; Alain Michel: Die
röm. Tradition in der Geschichte der Philosophie bis heute; Karl Maurer: Präsenz der röm.
Dichtung in der europ. Literatur; Hellmut Sichtermann: Röm. Kunst und ihre Nachwir-
kung; Alfred Heuß: Die Römer - eine Bilanz.
Als Fachlehrer hätte ich mir gewünscht, daß zumindest im Vorwort oder in einem
kurzen Nachtrag die Folgerungen für die Schule und die Bedeutung des Lateinunterrichts
gestern und heute skizziert worden wären.
Jeröme Carcopino, Rom (Leben und Kultur in der Kaiserzeit). Mit einem Vorwort von
Raymond Bloch neu herausgegeben von EdgaiPack. 518 S. mit 83 Abb., 30 Fotos, 5 Kar-
ten, Reclam 1977, Pb. 27,80 DM
La Vie quotidienne ä Rome a l’apogee de T Empire (Erstausgabe 1939) verdankt sein An-
sehen nicht zuletzt der souveränen Beherrschung verschiedener Hilfsdisziplinen, der Alten
Geschichte, dem kritischen Studium der literarischen Texte, der Analyse der Inschriften
und der materiellen Überlieferung. Einzelne Probleme mag man heute differenzierter sehen,
aber ein Blick in die etwa 500 Titel umfassende Bibliographie der jüngeren und jüngsten
Forschung zeigt, daß selten soviel Anschaulichkeit und Einfühlungsvermögen erreicht wer-
den. Umfangreiche Anmerkungen, eine Zeittafel (S. 426—467), die Geschichte, Archäologie
und Literatur berücksichtigt, ein Personen- und Sachregister sowie die vielen nützlichen
Abbildungen im Text machen es möglich, sich über die Urbs, die sozialen Verhältnisse,
Familienleben, Erziehungswesen, Religiosität, den Tagesablauf eines Römers der Kaiserzeit
und die Freizeit gründlich zu informieren.

Dorothea Berger, Cicero als Erzähler, Europ. Hochschulschriften XV/12, Peter Lang,
Frankfurt - Bern - Las Vegas 1978, 234 und 28 S. sep. Anhang mit Tab. und Skizzen,
56, - sfr
Das vorliegende Buch gehört in die Hand eines jeden Lateinlehrers und sollte in allen Schul-
büchereien den literarisch Interessierten zur Verfügung stehen, da es die ideale Ergänzung
zu W. Stroh, Taxis und Taktik, Teubner Stuttgart, 1975, darstellt und Ciceros forensische
und literarische Strategien in den Gerichtsreden (Stroh nannte das die „advokatische Dis-
positionskunst“) zum Inhalt hat: I. Schulmäßige forensische Strategien (pro Quinctio (aus

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