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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 22.1979

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Nr. 2
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Colloquium Didacticum Classicum VIII in Amsterdam, 8.-11. April 1980
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Buchbesprechungen
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Radke, Gerhard: [Rezension von: Manu Leumann, Lateinische Laut- und Formenlehre, Handbuch d. Altertumswissenschaft II 2,1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33076#0031

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6. Schlußbetrachtung: der Brief unter dem Gesichtspunkt der Literaturtheo-
rie.
Anfragen und Anmeldungen bitte an:
Colloquium Didacticum VIII Amstelodamense
Dept. of Classics, Faculty of Arts, Vrije Universiteit
Postbox 7161
NL-1007 MC Amsterdam

Buchbesprechungen

Manu Leumann, Lateinische Laut- und Formenlehre, Handb. d. Altertumswissenschaft II
2,1, Neuausgabe 1977 der 1926/28 in 5. Auflage erschienenen Lateinischen Laut- und
Formenlehre. XXVI und 681 S. Leinen 198,- DM
Der gegenüber der 5. Auflage um fast 300 Seiten erweiterte Umfang dieses unentbehrlichen
Standardwerkes läßt erkennen, wie tiefgreifend die Umarbeitung war, die nach ca. einem
halben Jahrhundert erschien. Verf. VIII nimmt selbst Abstand von einer Darstellung der
Veränderungen, gibt jedoch kurze Hinweise auf Erweiterungen und Zusätze. Diese können
hier nicht einzeln aufgeführt werden, dienen jedoch einer eindrucksvollen Bereicherung
und sachlichen Verbesserung des Buches. Das wird bis in die kleinsten Angaben hinein
deutlich, von denen einige als Beispiele vorgestellt werden:
+ Die „Erfindung“ des G durch Sp. Carvilius (nur so bei Plut. qu. Rom. 54 Terent. Scaur.
GL VII 15,16 K.), den Censor 289 v. Cr., wird (statt 5. Auf!. S. 47 „Mitte des 3. Jh.“)
jetzt S. 10 „frühes 3. Jh.“ angesetzt, da weder der Konsul d. J. 234 (erst er trägt das
cognomen Ruga) noch sein Freigelassener (Plut. a. 0.59) etwas damit zu tun haben.
+ Die Zweifel (5. Aufl. S 83) an Erhaltung von cant- in occantassit werden jetzt S. 84
nicht mehr geäußert (freilich steht bei Plin. n. h. 28,18 excantassit, was viele Autoren
übersehen).
+ Positionslänge in liquidus (5. Aufl. S. 126 „ in vereinzelten Versuchen von Dichtern“)
wird jetzt S. 117 nicht mehr anerkannt; Lucret. 4, 1259 tfqutdis et liquidä zeigt die
Rolle der Betonung.
+ Statt Trennung von rutilus und ruber (5. Aufl. S. 127) ist es richtig, Rutuli als „auso-
nisches Substratwort“ (S. 171) mit inlautendem -t-i-dh- zu deuten. Ebenso wie jedoch
die Vermutung, der Name sei „dissimiliert aus *rutroabzulehnen ist, wird auch eine
Begründung des kurzen -u- der Stammsilbe neben *roudh-in rufus vermißt: Rez. erklärt
die Reduktion des vortonigen Diphthongs -oul-ü- durch Suffixbetonung in *r(o) udh-
llÖ-(Rutuli) und *r(o)udh-rrö-{ruber, epvdpöq).
+ Falsche Angabe 5. Aufl. S. 140 („Censor des Jahres 338 v. Chr.“) jetzt S. 178 berich-
tigt „(L. Papirius Crassus (Diktator 340)“.
+ Herleitung von mit Recht bevorzugtem Cerialis (S. 180) wird gegenüber 5. Aufl. S.141
verbessert.
+ Statt Spurius von spernere abzuleiten (5. Aufl. S. 208) jetzt S. 291 der bestechende
Vorschlag, Sp. f. sei s(ine) p(atre) f(ilius).
+ Der „Inselname Corsica“ (S. 358) wird nicht mehr (wie 5. Aufl. S. 229) dem Italischen
abgesprochen.
+ Während 5. Aufl. S. 112 „für Konsonantisierung von u“ als „bestes Beispiel wohl
Quirites aus co-vir-“ gilt, heißt es jetzt S. 133 mit Recht „unsichere Etymologie“; Be-
denken gegen diese hinsichtlich Quirinus (S. 327) und curia (S. 134, 226) unterbleiben

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