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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 29.1986

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Nr. 3
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Aufsätze
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Glücklich, Hans-Joachim; Maier, Friedrich; Fritsch, Andreas: Fachdidaktik Latein und Griechisch an der Universität
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Presseschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.35877#0086

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3 Deutscher Bildungsrat: Empfehlungen der Bildungskommission. Strukturplan für das Bil-
dungswesen. Stuttgart: Klett 1970, S. 228 ff.
4. Vgl. A. Fritsch / J. Steinhilber: Überblick über die Vertretung der Fachdidaktik des altsprachli-
chen Unterrichts an den deutschen Universitäten, in: AU XXIV 6/1981, S. 94 - 96. —
U. Frings: Fachdidaktik an der Universität, in: Gymnasium 91, 1984, S. 161 - 170.
5 Vgl. A. Fritsch: Zur Fehrerbildung in Berlin: Fachdidaktik und Unterrichtspraktikum, in: La-
tein und Griechisch in Berlin 27, 1983, S. 21 ff.

Presseschau

Oktober 1985 bis März 1986
,,Kassandra zwischen Troja und Tokio". Mit dieser auffälligen Alliteration wird ein Artikel über-
schrieben, der über eine Frankfurter Aufführung der ,,Suzuki Company of Toga" während des
Festivals ,,Theater der Welt" berichtet (FAZ 10.10.). Diese Alliteration macht zwei Distanzen
deutlich: die räumliche und die zeitliche. Und doch wird eine Brücke geschlagen: Der Regisseur
Tadashi Suzuki formt aus der Mischung zweier weit voneinader entfernter Theaterstile eine Trilo-
gie mit den Titeln ,,Die Bacchen" und ,,Die Troerinnen" nach Euripides sowie „Klytemnestra"
nach Aischylos, Sophokles und Euripides. Weitere Information über die griechische Tragödie in
japanischem Gewand s.u. Dieser ostasiatischen Rezeption der Antike stehen durchweg ^euro-
zentrische" Antikerezeptionen gegenüber. Man sollte in Zukunft mehr auf interkulturelle Rezep-
tionen achten.
Architektur/8iid. Kunst: Augustus u.d. griech. Klassik. Ein Fund aus Rom. Augustus favorisierte
eine Wiederbelebung klass. griech. Kunstformen, die seine neue Staatsform in der gewünschten
Würde repräsentieren und legitimieren sollte. Also eine Art ,,interpretatio Romana" des Griechi-
schen. Das Beispiel: die kürzlich von E. La Rocca entdeckten Giebelfiguren eines griechischen
Tempels aus hochklass. Zeit (um 440 v. Chr.), zur Zeit des Augustus nach Rom gebracht und dort
im Giebel des Apollotempels beim Marcellustheater in Zyveitverwendung aufgestellt. Dargestellt
ist der Kampf der griech. Heroen Theseus und Herakles gegen die orientalisch-exotischen Ama-
zonen. Im Original ein mythisches Muster f.d. griech. Siege des 5. Jh. gegen die „weibischen"
Perser (Ost-West-Klischee!). Umdeutung durch Augustus: Sieg gegen seine eigenen östl. Gegner
Antonius u. Kleopatra (FAZ 27.11. m. Abb.). — Frauen um Kaiser Konstantin. Das spätröm.
Deckengemälde in Trier. H. Rahms berichtet von dem restaurierten Deckengemälde im kaiserl.
Prunksaal, bes. von der „Dame mit dem Schmuckkasten", welche bisher als Porträt der Constan-
tia galt. Nach neueren Deutungen ist sie eine Allegorie der Schönheit (FAZ 5.3. m. 2 Abb.). —
Musik / Tanz / Theater / Oper; In der Serie „111 Schlüsselwerke der Musik. Stücke, die den Ton
angeben" wird die „Elektra" v. R. Strauss vorgestellt. Angeregt von H.v.Hofmannsthals „Elektra"
schuf Strauss seine Atridengeschichte frei nach Sophokles (RhM 14.12.). — Konzert: Erik Satie:
Gnosiennes. Satie ging es u.a. um eine Rekonstruktion der griech. Musik (neo-grec) der Antike,
die man aber nicht kannte. Der Titel „Gnosiennes" leitet sich vom griech. gignoskein - erken-
nen her. „Gnose" ist im franz. „höhere Erkenntnis" im philos. u. relig. Sinn. Die Klavierstücke
„Gnosiennes" sind ein franz. Protest gegen die deutsche Kontrapunktik und Wagner. (Teldec,
RhM 28.12.. Serie „111 Schlüsselwerke...'). — Lied: Cantica Latina oder die wunderbare Ver-
lockung für Lateinschüler, ihre Lehrer, ihre Eltern. F.P. Waiblinger berichtet über die Cantica Lati-
na. Poetarum veterum novorumque carmina ad cantum cum clavibus modis instruxit Jan Noväk
m. Einf. v. W. Stroh (Artemis). „Ein Songbook für alle, die Latein lernen. Gedichte, die man seit
langem zu kennen glaubte, zeigen sich durch Rhythmus, Melodie, Tonart und Instrumentierung
von einer ganz neuen Seite" (SZ 9./10./11.11.). — Oratorium. Um den Ödipus-Komplex musik-

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