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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 29.1986

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Nr. 4
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Schmidt, Hans-Werner: Protokoll einer Besprechung in der Griechischen Botschaft
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https://doi.org/10.11588/diglit.35877#0105

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Protokoü einer Besprechung in der Griechischen Botschaft

Am 19. September 1986 fand in der Griechischen Botschaft in Bonn-Bad Godesberg
ein Gespräch zwischen Frau Dr. Couimassis, Botschaftsrätin für kulturelle Angelegen-
heiten, und den Herren Dr. Schmidt und Spänle als Vertretern des DAV statt.
Gegenstand des Gesprächs waren die beiderseitigen Bemühungen, am Gymnasium
durch geeignete Maßnahmen das Interesse am Griechischunterricht zu fördern.
Folgende Maßnahmen erschienen praktikabel:
1. Auf der Ebene der einzelnen Bundesländer wird ein Austausch zwischen Schülern
Griechenlands und der Bundesrepublik Deutschland institutionalisiert.
Frau Dr. Couimassis versichert, das Projekt bei den zuständigen griechischen Behör-
den zu unterstützen. Die Vorsitzenden der Landesverbände sind aufgefordert, noch in
diesem Jahr dem DAV-Vorsitzenden Gymnasien zu benennen, die grundsätzlich inter-
essiert sind, sich an einem solchen Austausch zu beteiligen.
2. Die Griechische Botschaft erklärt ihre Bereitschaft, sich bei den Landeswettbewer-
ben in den Alten Sprachen durch Aussetzen von Preisen zu beteiligen; sie wird für be-
sondere Leistungen im Fach Griechisch Reisen nach Griechenland vermitteln. Dar-
überhinaus wird angeregt, durch einen neuen Wettbewerb in der Klasse 6 (Quinta)
der Gymnasien mit Griechischunterricht über Themen aus der griechischen Geschich-
te und Mythologie das Interesse für das Fach Griechisch zu wecken; die Griechische
Botschaft beteiligt sich an den Buchpreisen.
3. Die Griechische Botschaft bittet die Griechische Zentrale für Fremdenverkehr in
Frankfurt, den Schulen auf Anfrage im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten Plaka-
te und Filme, in denen antikes und modernes Leben ansprechend dargestellt ist, zur
Ausgestaltung von Räumen und Unterricht zur Verfügung zu stellen.
Der Verleih von Filmen soll u.U. über die Landesverbände geregelt werden.
4. Intensiv wurden die Probleme erörtert, die mit der Verweigerung der Führungser-
laubnis für deutsche Lehrer bei Schülerreisen nach Griechenland Zusammenhängen.
Ein möglicher Ausweg liegt vielleicht darin, von den griechischen Behörden die Er-
laubnis für Unterricht an Ort und Stelle zu erwirken (Kennzeichen: Dialog zwischen
Schülern und Lehrern). Frau Dr. Couimassis wird in diesem Sinne in Athen einen Vor-
stoß machen.
5. Frau Dr. Couimassis sieht eine Möglichkeit, Interesse für Altgriechisch zu wecken,
darin, Neugriechisch an der Oberstufe in Form von Arbeitsgemeinschaften anzubie-
ten. Herr Dr. Schmidt weist auf eine bestehende Arbeitsgruppe des Landes NW hin,
die sich mit der Verwirklichung dieser Möglichkeit befaßt. Ohne Richtlinien und für
den neugriechischen Sprachunterricht qualifizierte Lehrkräfte erscheint ein wirkungs-
voller Unterricht allerdings z.Z. nicht möglich. Es sollen bei den Kultusministerien ent-
sprechende Vorstöße unternommen werden.
H. W. SCHMtDT

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