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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 29.1986

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Nr. 4
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Zeitschriftenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.35877#0118

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(6, 405 - 493) mit einem frühen Gedicht Schillers; er will damit Lehrern und Schülern im Hinblick
auf die vor dem Abitur zu erstellende Facharbeit Anregungen geben, da ,,im Bereich der Literatur
vorzugsweise Vergleiche vorgesehen" sind. — Das Heft bringt ferner Auszüge aus dem als Son-
derdruck der Stiftung 'Humanismus heute' veröffentlichten Aufsatz von M. Fuhrmann: „Vom
Übersetzen aus dem Lateinischen". An einem Beispiel aus Caesars Gallischem Krieg wird der
Unterschied zwischen ,,Ursprungs- und zielsprachenorientierten" Übersetzungen erläutert. Heu-
te bestehe ,,kaum noch Bedarf an ursprungsorientierten Übersetzungen antiker Autoren". ^Folg-
lich erscheinen jetzt die zielsprachenorientierten Übersetzungen vergangener Zeiten, allen vor-
an die Wielands, in neuem Licht und neuem Glanz". — H. Offermann, der auch die Schulausga-
be „Dichtung im Vergleich" (Diesterweg 1984) besorgt hat, stellt hier andere, in Schulausgaben
sonst wenig berücksichtigte Gedichte von „Catull - Martial" vergleichend gegenüber (Teil I). Er
hält das Vergleichen „für die handfesteste und hilfreichste Weise des Arbeitens am Text". — W.
Waletzki macht zum Thema „EDV-Einsatz für lateinische Abituraufgaben" praktische Vorschlä-
ge, „wie sich der Lehrer den Computer nutzbar machen kann". Er beschreibt das Projekt, in dem
er die Datenmasse der bisher erschienenen bayerischen Abituraufgaben aus dem Leistungskurs
Latein mit Hilfe des Heimcomputers Commodore 64 und einiger Software bearbeitet hat. Es ist
zu wünschen, daß dieses Projekt auch institutionell gefördert wird, so daß daraus eine Arbeitshil-
fe für alle interessierten Lateinlehrer entsteht. — M. Klopfer erörtert aus der Sicht des Faches Ethik
die didaktischen Grundlagen für „Die Ethik des Aristoteles in der Kollegstufe" (Teil I). Er unter-
sucht, welchen Beitrag die Ethik des Aristoteles zur Wissensvermittlung und Charakterbildung
leisten kann und „welche fachdidaktischen Kriterien sich hierzu aus seiner Ethik selbst ableiten
lassen". — H. Zimmermann gibt eine Skizze einer Unterrichtsreihe über „Die Krise der atheni-
schen Demokratie" im Griechischunterricht der 11. Jahrgangsstufe. Das Thema habe auf die
Kursteilnehmer „sehr motivierend gewirkt, nicht zuletzt wegen der Parallelen bzw. Kontraste zu
unserer heutigen Demokratie". — Das Heft enthält u.a. auch „Gedanken zu Pindars XIV. Olym-
pischer Ode" von O. Vicenzi und die bayerische Abituraufgabe 1986 für den Leistungskurs La-
tein, Aufgaben und Erwartungshorizont.
In Cymnasmm 2/1986 bietet O. Hentschel eine das Wichtigste zusammenfassende Besprechung
des für den Lateinunterricht bedeutsamen Buches von E. Risch „Gerundium und Gerundivum"
(vgl. schon die Hinweise in der Zeitschriftenschau auf 5. 49 u. 76). Bisher maßgebliche Arbeiten
zum Thema „sind jetzt durch Risch zu einem Großteil überholt". Die Ergebnisse von Rischs Un-
tersuchung, „die sich durch Solidität, besonnenes Urteil, klare Sprache und Leserfreundlichkeit
auszeichnet", werden in ff. Punkte zusammengefaßt: 1. Priorität des Gerundivums (Gv), 2. Passi-
vität des Gv, 3. infektive Bedeutung des Gv, 4. Unterschiede in der Bedeutung des Gv in Abhän-
gigkeit von der Art der Verwendung. Hentschel erörtert auch, „welche Konsequenzen sich für
die Didaktik ergeben dürften". — Alle übrigen Beiträge der Hefte 2 bis 4/86 betreffen eher die
„Kultur der Antike" als die „humanistische Bildung" (vgl. Untertitel der Zeitschrift).
Latein und Griechisch in Berlin 1/1986 bringt einen Aufsatz von H. Fanselau zum Thema „Latein-
Unterricht und Musik". Er unterscheidet „grundsätzlich vier Arten von Kombinationen des Latei-
nischen mit der Musik" und stellt abschließend einen hübschen „Pronominaladjektiv-Song"
(Unus, solus, totus, ullus) vor, zu singen nach der Melodie von „Eisgekühlte Coca Cola". — Heft
2 enthält einen Beitrag von A. Fritsch über „Die Antike im Spiegel Berliner Straßennamen". An-
läßlich der 1987 bevorstehenden 750-Jahr-Feier Berlins werden Anknüpfungspunkte aus der
Sicht des Lateinunterrichts aufgezeigt. Viele Straßennamen verweisen auf Personen der Antike,
auf Gestalten der Mythologie, auf antike Völker und auf Persönlichkeiten der Neuzeit, die ihre
Werke in lateinischer Sprache abgefaßt haben. Die Urkunde, auf die sich das Stadt-Jubiläum
stützt, ist in lateinischer Sprache abgefaßt; und die beiden Flüsse Berlins, Spree und Havel, wur-
den in lateinischen Gedichten des 16. Jahrhunderts besungen. — In Heft 3 erinnert Fritsch an das
Anagramm „Berolinum - orbi lumen" von Johannes Kayser (1698), das sich in den ausführliche-
ren Ausgaben von Büchmanns „Geflügelten Worten" findet und sich ebenfalls für eine Verbin-

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