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Meyer, Carla; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Die Stadt als Thema: Nürnbergs Entdeckung in Texten um 1500 — Mittelalter-Forschungen, Band 26: Ostfildern, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.34907#0349

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3. Goldene Zeit oder Krisenzeit?

des Städtelobs, aber etwa auch in Form von Meisterlin C/tromca MeroH&ergenszs
vor gestellt wurde, soll im Kapitel 3.3. schließlich zugleich die systemstabili-
sierende und sozialdisziplinierende Intention verdeutlicht werden, als Beleg,
wie stark für die Nürnberger um 1500 auch nach Innen die Notwendigkeit zur
Behauptung und Durchsetzung einer städtischen »Leitidentität« bestand.

eine genuin »Nürnberger« Identität appellierten. Im Folgenden soll der Fokus also auf solche
Konfliktherde gerichtet werden, deren Abwehr eine gesamtstädtische Selbstvergewisserung
erforderte beziehungsweise zur Folge hatte. Grob sind hier zwei Stoßrichtungen zu unter-
scheiden: die Notwendigkeit zur Abwehr äußerer Bedrohungen sowie zur Stabilisierung des
Regiments und der städtischen Ordnung nach innen. Nicht absolut zu setzen, doch als in der
Tendenz zutreffend ließe sich das identitätsstiftende Potential aus den äußeren Konflikten mit
Wolfgang Kaschuba als »Drinnen-Draußen-Paradigma«, das der Binnenkonflikte als »Oben-
Unten-Paradigma« beschreiben, vgl. WoLFGANG KASCHUBA, Geschichtspolitik und Identitäts-
politik. Nationale und ethnische Diskurse im Kulturvergleich, in: Inszenierung des Nationa-
len. Geschichte, Kultur und die Politik der Identitäten am Ende des 20. Jahrhunderts, hg. von
BEATE BINDER, WOLFGANG KASCHUBA Und PETER NlEDERMÜLLER, Köln 2001 (alltag & kultUT 7),
S. 19-42, hier S. 27.
 
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