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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0016

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here Harmlosigkeit neuerdings gewöhnen, zumal das Theater ein
Bedürfniß der Gesellschaft seh desscn man sich unter keinen Verhältniffeu
entschlagen könne, falls auch ansangs die Theaterkaffen eine Einbuffe er-
leiden sollten. Die Gegenwart verlange von Jedermann Opfer, auch
von den Theaterdirektoren. — !! —

Nach italienischen Zeitungcn ist der berühmte Rubini auf seiner
Villa Romano lebensgefährlich crkrankt.

Auf der Berliner Hofbühne sollen auf Vefehl dcs Königs die
Eumeniden des Aeschylus zur Aufführung kommen. Die Chörc compo-
nirt Meyerbeer.

Als Kossowsky neulich im Pesther- Nationaltheater Violoncell-
C onzerte gab, machte dieser schwermüthig aussehende Pole einen solchen
Eindruck auf das Publikum, daß dieses in ein lautes ,,8l)ell a IsnN'eir"
(es lebc der Pole) ausbrach. — Koffowsky durste nicht mehr spielen.

Die Pariser Oper hat. eine Californischc Entdeckung gemacht. Der
Chordirektor ge ht durch die Straße einer Norstadt, und wird plötzlich durch
eine aus einer Faßbinderwerkstatt. dringende Tenorstlmme überrascht. Er
tritt ein, uud findct cinen saubern 22 jährigen Burschen, der die wunder-
vollsten Töne von sich gibt. Der Chordirektor gibt ihm sogleich Handgeld,
läßt ihn seinen Sonntagssammt anziehen und fährt zum Direktor der
Oper, der über den Fund bis in den siebenden Himmel entzückt ist. Man
bot dem Burschen sogleich einen glänzenden Kontrakt. Der Faßbinderge-
sellc, der schlecht lescn und gar nicht schreibcn kann, wußte nicht, wie
ihm ges chah. Er wird auf Kosten der Operndirektion hcrangebildet und
man erwartet von ihm Großes.

Frau von Oven wird demnächst in Berlin im Benesiz ihrer
Schwcster Louise v. Hagn auftreten, hat dann aber auch eincn Con-
trakt mit dem königlichen Theater daselbst für 6 Gastvorstellungen abge-
schloffen. Zuerst tritt sic in einem neuen Scribe'schen Stück auf.

Eine Correspondenz der Allg. Ztg. bestätigt unsere längst gemachte
Mitthei lung, daß Bauernfeld den vom Wiener Hoftheater ausgeschriebenen
Lustspielpreis gewonnen habe.

Druck der 0r. Fr. Wild'schen Buchdruckerei (A. Wild).
 
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