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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0136

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1S8

wünschenswerth gewesen. Daß dieß nicht qeschah, hängt woht mit andern
Uebelständen zusammen, die dem hiesigen Overn- und musikalischen Leben
überhaupt gar oft den Stempel ver Tinseitigkeit aufdrücken. — Ueberdas
Gastspiel der Frau Palm in Augsburg herrscht unter der dortigen Preffe
nur eine Stimme der Anerkennung.

Die Vorstellungen nach Ostern beginnen am Ostermontag wieder mit
der Großfürstin. Für den Osterdinstag ist Heinrich der IV. festge-
setzt. Herr I ost den F alst aff.

Herr Fenzl ist aus Paris wieder dahier eingetroffen, nachdem er
über einen Monat an der großen Oper in Solotanzparthieen beschäftigt
war, und sowohl vom Publikum wie von ver Direktion die schmeichelhaf-
testen Ghrenbezeugungen ärntete. Er debutirte am 23. Febr. in einem
xa8 äe 6eux mit Mlle. Taglioni, und schloß sein Debut Ende März
Ln einem pN8 vouverru mit derselben Tanzkünstlerin. Die Direktion hat
zum Abschied folgendes Schreiben an ihn gerichtet:

knri8 <l6v 2. ^pril 1851.

^eä6mi6 nrrtioukrl6 ä6

-IU3igU6.

8.

Mein Herr!

Herr koyu^plau hat mich beauftragt. Jhnen zu schreiben, daß er
außerordentlich bevauere, daß Ihr Engagement Sie verpflichtet nach Mün-
chen zurückzukehren. Er hätte sich glücklich geschätzt, Sie an dem Theater
der Oper feffeln zu können. Der außerordentliche Beifall, den Sie da-
selbst sich erworben haben, würde Ihnen eine herrliche Eristenz in Paris
sichern. Sie werden in Jhrem Naterlande eine weniger glorreiche Zukunft
aber ohue Zweifel glücklicher in dem Kreise Ihrer Famile erlangen.

Ich für meinen Theil wünsche Ihnen das Glück, das Sie verdienen,
und genehmigen SiedieVersicherung der aufrichtigsten Gefühle ihres Ihnen
außerordentlich geneigten Freundes

Q. 1)6li8U6)

1. Sekretär der Akavemie der Musik.

Der V->ter von Frln. Rachel befindet sich gegenwärtig in Berlin,
und hat bereits für den Monat August vas OpernhauS zu 3 Gastvorstel-
lungen seiner Tochter zugesichert erhalten.

Scribe-Aubers neue Oper: „Der verlorene Sohn" hat in Antwerpen
ein Füllhorn von Beifall gefunven. Die Ausstattung war eine eben so
Prächtige, als wahre Augenweibe. Im ersten Akt ließ die Direktion eine
Heerde lebender Schaafe über vie Bühne treiben.

Briefkasten.

Zwei eingesendete Beschwerven ersuchen die Intendanz, während der
Osterferien die Verbesserung zu treffeu, daß die Eckplätze der Sperrsitze
vom übrigen Parterre durch eiue Vorrichtung abgesperrt werden möchten,
indem bei gefülltem Hause die daselbft sitzenben von den daneben stehen-
den hart gedrängt werden; bei der letzten Aufführung des Propheten sei
eö vorgekommen, daß sich eine Besucherin des Parterre einer auf einem
Eckplatz besindlichen Dame allgemach buchstäblich auf ven Schooß
setzte! —

Druck der vr. Fr. Wild'schen Buchdruckerei (A. Wild).
 
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