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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0160

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Emil Devrient hat inKöln als Marqnis PosaTrinmphe gefeicrt;
die dortige Kritik verargt es ihm, daß er Stücke, wie „Bajazzo" oder
„Lorbeerbaum und.Bettelstab" zur Aufführung bringt.

Herr Noderich Benedir, Verfaffer des Preislustspiels: „Der Lie-
besbrief," ist Dramatnrg am Konigsberger Theater geworden.

Freitag den 2. Mai war >m Kärnthnerthortheater das neue Ballet
von Perrot: „lm ÜKlin ckel bnnckito." Frln. Elßler tanzte die
„Catharina".

Scribe's neuestes in Paris sehr beifällig aufgenommeneS Lnstspiel
kommt im Monat Mai auf der Hofburg unter dem Titcl: „Eine
Damenschlacht," zur Aufführung.

Die italienische Oper iu Wien gibt nächstcnS „Lnlgia Millcr" , ick
sst: „Kabale und Liebe" als Oper. Es möchtc intereffant sein, zu wlffen :
daß in dieser Oper Hofmarschall Kalb und Sekretär Wurm ein komisches
Duett singen!

Nachdem dcr Hippolpt des Euripides im kgl. Schauspielhaus zu
Berlin vor einer eingeladenen Versammlung gespielt wurde, gab man ihn
anch gegcn das gewöhnliche Eintrittsgeld. Das Stück gestel nicht.
Neben Frau Birchpfeiffer kann stch Enripides freilich nicht halten.

Jn Spontlni's Nachlaß soll stch eine fertige Oper: „n ckucn.
ck'^Ibn," vorgefunden und von dem unvermeidlichen Luniley in London
die Partitur angekauft worden sein. Eine von Konradin Kreutzer nach-
gelaffene Oper: „Aurelia oder die Brant von Bulgarien" wird auf der
Hofbühne zu Darmstadt zur erstcn Aufführuug im Mai vorbereitet. Jn
Köln hat Franz Derkum, Lehrer an dcr rheinischen Mustkschule eine
llakti'ge Oper: „Prinz nnd Maurer" zur Darstellung gebracht, die als
eine erfreuliche Kunsterscheinung bezeichnet wird.

Der Direktor des Achener Stadttheaters, Herr vr. Würth, war un-
längst in Berlin, um stch Mieth freiheit und Erlaffung der Armenstener
auSzuwirken, was ihm auch gelang. Sein Aufenthalt war von einer in-
tereffanten Epi'sode begleitet. Die pfiffige Berliner Polizei hielt ihn für
den bekannten I>r. Wirth, ehemaligen Rcdakteur der deutschen Tribüne, der
seine politische Neberzeugung Jahre lang im Kcrker büßte, im Jahre 1848
befreit wurde, und vor mehr als 2 Jahren in Frankfnrt als Parla-
mentsmitgli'ed gestorben ist. Die Veratlonen, dencn der Direktor deß-
halb ausgesetzt war, verursachten zwar Herrn von Hinkeldey eine Blamage,
aber anch Herrn Würth große Unannehmlichkeit.

Druck der vr. Fr. Wild'schen Buchdruckerei (A. Wild).
 
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