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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0166
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ger von Seite des BalletS, dem tn seinen fortwährenden Angrengungen
etne gewiffe Ermuthignng zu fehlen scheint. Frln. Rettich hat die Bertha
heute unter allcn hiesigen Aufführungen am besten gcsungen, und auch ge-
spielt — so viel eben an dieser undankbaren Rolle zu spielen ist. 8t.
Münchener Zuschauer.
Frln. Hausman n hat sich heute früh nach Frankfnrt begeben, um
dem dorttgen Publikum, deffen Liebling sie ist, das Vergnügen eineS
GastspielS zn gewähren.
Preffe und gcsellige Unterhaltiing haben sich init der, vor 8 Tagen
im Theatersalon deS Herzog Mar zum Besten deS vr. Hauncr'schen Kin-
derspitals veranstalteten, dcklamatorisch - musikalisch - dramatisch-plastischen
Produktion schon so vielfach und anerkennend beschäftigt, daß eine noch-
malige Bcsprechnng diescs edlen Unternchmens überflüßig erscheinen dürfte.
Doch würden wir in nnserer fortlausenden Chronik künstlcrischer Ereig-
nisse eine wesentliche Lücke laffen, wenn w!r einen Abend nicht vcrzeich-
neten, an welchem eine Heldin der Kunstgeschichte: Zenny Lutzer die Zn-
hörer mit dcm ungeschwächten Zauber ihre Stimmc beglückte, und die
mit ächt französischer Feinheit und ciner über denDilettantismus erhabcncn
Meisterschaft in'S Werk gesetzte Aufführung der Scribe'schen „krotsAÜö
«sns le sllvoir" den wenigen, welche Zutritt erlangten, so hohe und seltene
Genüße bot. Auch die plastischen Darsteliungen ans Schillers „Glocke"
erfreutcn sich des gercchtesten Bcifalls. Könnte eine Wiederholung dieser
Produktion in einem größern Raum zu einem gleichen wohlthätigen Zweck
ermöglicht werden, so dürften die Veranstalter der Dankbarkeit deS Pu-
blikums gewiß sein. Welch' milder Geist daS ganze Unternchmen durch-
weht, geht aus dem Prologe Dingelstedt's hervor, wie er z. B. das Kin-
derhospital bcschreibt:
Da steh'n sie nah' beisammcn, Ileine Lager,
Mit schmalen Linnen kärglich zugedeckt,
AuS deren harten Kissen bleich und mager
Eln Köpfchcn blickt, ein Aermchen schcu sich streckt;
Und draußen in dcs Gärtleins sand'gen Gängen
Schlcicht hier und da ein winzig Paar umher:
Wie Blumen laffen All' die Hänpter HLngen,
Sic seh'n die nächste Sonne wohl nicht mehr!
und dann den Theilnehmern, dercn Gabcn jener wohlthätigen Anstalt auf-
helfen, zuruft:
ger von Seite des BalletS, dem tn seinen fortwährenden Angrengungen
etne gewiffe Ermuthignng zu fehlen scheint. Frln. Rettich hat die Bertha
heute unter allcn hiesigen Aufführungen am besten gcsungen, und auch ge-
spielt — so viel eben an dieser undankbaren Rolle zu spielen ist. 8t.
Münchener Zuschauer.
Frln. Hausman n hat sich heute früh nach Frankfnrt begeben, um
dem dorttgen Publikum, deffen Liebling sie ist, das Vergnügen eineS
GastspielS zn gewähren.
Preffe und gcsellige Unterhaltiing haben sich init der, vor 8 Tagen
im Theatersalon deS Herzog Mar zum Besten deS vr. Hauncr'schen Kin-
derspitals veranstalteten, dcklamatorisch - musikalisch - dramatisch-plastischen
Produktion schon so vielfach und anerkennend beschäftigt, daß eine noch-
malige Bcsprechnng diescs edlen Unternchmens überflüßig erscheinen dürfte.
Doch würden wir in nnserer fortlausenden Chronik künstlcrischer Ereig-
nisse eine wesentliche Lücke laffen, wenn w!r einen Abend nicht vcrzeich-
neten, an welchem eine Heldin der Kunstgeschichte: Zenny Lutzer die Zn-
hörer mit dcm ungeschwächten Zauber ihre Stimmc beglückte, und die
mit ächt französischer Feinheit und ciner über denDilettantismus erhabcncn
Meisterschaft in'S Werk gesetzte Aufführung der Scribe'schen „krotsAÜö
«sns le sllvoir" den wenigen, welche Zutritt erlangten, so hohe und seltene
Genüße bot. Auch die plastischen Darsteliungen ans Schillers „Glocke"
erfreutcn sich des gercchtesten Bcifalls. Könnte eine Wiederholung dieser
Produktion in einem größern Raum zu einem gleichen wohlthätigen Zweck
ermöglicht werden, so dürften die Veranstalter der Dankbarkeit deS Pu-
blikums gewiß sein. Welch' milder Geist daS ganze Unternchmen durch-
weht, geht aus dem Prologe Dingelstedt's hervor, wie er z. B. das Kin-
derhospital bcschreibt:
Da steh'n sie nah' beisammcn, Ileine Lager,
Mit schmalen Linnen kärglich zugedeckt,
AuS deren harten Kissen bleich und mager
Eln Köpfchcn blickt, ein Aermchen schcu sich streckt;
Und draußen in dcs Gärtleins sand'gen Gängen
Schlcicht hier und da ein winzig Paar umher:
Wie Blumen laffen All' die Hänpter HLngen,
Sic seh'n die nächste Sonne wohl nicht mehr!
und dann den Theilnehmern, dercn Gabcn jener wohlthätigen Anstalt auf-
helfen, zuruft: