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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0218
202
Erster Akt.
Frcier Platz, aber nicht im Theater, svnder» in rer Stadt.
Mehrcrc Mnwohner.
Etnwohner ^ (tritt zu dcn Einwohnern v und 6). Wovon
sprecht ihr, ltebe Freunde?
Einw. it. Wovon anderö, als von Judith, welche die ganze Stadt
auf den Händen trägt —
Einw. 6 (unterbrechend) von ihr, dem schönsten Weib, der be>
sten Heldin, die man finden kann —
Einw. l) (unterbrechend) die uns so lange gesehlt hat, deren
Austreten jedeS Mal mit Bewunderung ersüllt.
Alle (sich gegenseitig unterbrechend). Heil Judith! Wir werden sie
heute noch sehcn im Tempel!
(Daniel stumm, lahm und blind, wird von seinem Bruder Assad vor-
beigeführt.)
A ssad (zu dcn Bürgern). O seht da, wie Jehova diesen armen
Mann züchtigt. Bei jedem Tritt auf diesem Pflaster gehen ihm vor
Schmerz die Hühneraugen über: er ist blind, und kann die Judith nicht
sehen, er ist lahm, und kann nicht avvlaudiren, er ist stumm und kann
fie nicht herausrufen.
Die Bürger. Ach, der Arme!
Assad. Jch führe ihn nun wieder fort, in d!e Kraftsupvenanstalt.
(Ab mit Daniel.)
L (zum L). Freund was starrst du so hinaus?
8. Seht ihr nicht jcnen Mann dort an der Ecte — er schlägt einen
blauen Zettel an — Himmel, welche Ahnung durchzuckt mich — kommt,
kommt!
(Alle stürzen an die Ecke.)
^ (iiest). „Bekanntmachung. Da Frln. Judith heute Morgen
meldete, daß sie „wegen Katarrhfiebers" nicht in den Temvel koipmen und
den Dienst verrichten könne, so hat einc andere Jungfrau deren Stelle
übernommen. — Die Superintendenz des Tcmvels."
Grstaunen. Große Pause, hierauf eine kleine Pause.
». Ha, die herrliche, erhabene, der die Gottbegeisterung aus jedem
Auge flammt — ein Catarrhfieber!
Alle. Wche Bethulien!
(Alle stürzen fich gegenseitig in die Arme.)
Zweiter Akt.
Gemach der Judith. Jn einem Etagstre stehen mchrere abgehanene Köpfe,
darunter der deS Holofernes als Briefbeschwerer. Neben der Tollette lie-
gen Flacons, KLmme, Zahnbürstchen und einige Scharfrichterschwerter.
Ein großes Bouqnet kommt mit Judith.
Erster Akt.
Frcier Platz, aber nicht im Theater, svnder» in rer Stadt.
Mehrcrc Mnwohner.
Etnwohner ^ (tritt zu dcn Einwohnern v und 6). Wovon
sprecht ihr, ltebe Freunde?
Einw. it. Wovon anderö, als von Judith, welche die ganze Stadt
auf den Händen trägt —
Einw. 6 (unterbrechend) von ihr, dem schönsten Weib, der be>
sten Heldin, die man finden kann —
Einw. l) (unterbrechend) die uns so lange gesehlt hat, deren
Austreten jedeS Mal mit Bewunderung ersüllt.
Alle (sich gegenseitig unterbrechend). Heil Judith! Wir werden sie
heute noch sehcn im Tempel!
(Daniel stumm, lahm und blind, wird von seinem Bruder Assad vor-
beigeführt.)
A ssad (zu dcn Bürgern). O seht da, wie Jehova diesen armen
Mann züchtigt. Bei jedem Tritt auf diesem Pflaster gehen ihm vor
Schmerz die Hühneraugen über: er ist blind, und kann die Judith nicht
sehen, er ist lahm, und kann nicht avvlaudiren, er ist stumm und kann
fie nicht herausrufen.
Die Bürger. Ach, der Arme!
Assad. Jch führe ihn nun wieder fort, in d!e Kraftsupvenanstalt.
(Ab mit Daniel.)
L (zum L). Freund was starrst du so hinaus?
8. Seht ihr nicht jcnen Mann dort an der Ecte — er schlägt einen
blauen Zettel an — Himmel, welche Ahnung durchzuckt mich — kommt,
kommt!
(Alle stürzen an die Ecke.)
^ (iiest). „Bekanntmachung. Da Frln. Judith heute Morgen
meldete, daß sie „wegen Katarrhfiebers" nicht in den Temvel koipmen und
den Dienst verrichten könne, so hat einc andere Jungfrau deren Stelle
übernommen. — Die Superintendenz des Tcmvels."
Grstaunen. Große Pause, hierauf eine kleine Pause.
». Ha, die herrliche, erhabene, der die Gottbegeisterung aus jedem
Auge flammt — ein Catarrhfieber!
Alle. Wche Bethulien!
(Alle stürzen fich gegenseitig in die Arme.)
Zweiter Akt.
Gemach der Judith. Jn einem Etagstre stehen mchrere abgehanene Köpfe,
darunter der deS Holofernes als Briefbeschwerer. Neben der Tollette lie-
gen Flacons, KLmme, Zahnbürstchen und einige Scharfrichterschwerter.
Ein großes Bouqnet kommt mit Judith.