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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0272

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ss«

bliebene Lied: Wie lächelt mir vaS Leben ,c. so gesungen, wie nnge-
sähr der Ausdruck der Liebe beim Gesang der GraSmücken und Nachti»
gallen wahrgcnommen wird, weil bekanntlich dieNachtigall mehr klagend
singt, dagegen die gleichfalls auch Baumnachtigall genannte GraSmucke
ein geschwätzigerVogel von lieblichem und anhaitendem, sowie ausnehmend
schönem und fröhlichen Gesange ist. Rchrdt."

Sprechsaal.

Zm Wiener „Soldatenfreund" lies't man folgendes: Die Tiroler
Nationälbauernspieler von Mühlau bei Jnnsbruck werden im Theater in
der Josephstadt vaterländische Ringelspiele in der Tiroler Bauernsprache
zur Aufführung bringen. „Marimilian au der Martinswand" und „AndreaS
Hofer" sind die ersten zurAufführung bestimmten Slücke. Die ersteVor-
stellung findet den 17. August statt.

Jn Paris wurde mit großem Erfolge eine komische Oper von klrisnr
„kioii soir, Mr. pnlltulon^ (auf münchnerisch übersetzt: „Guten Abend
Herr Fischer") gegeben; die Oper wird bcreits auch an mehreren deutschen
Bühnen zur Aufführung vorbereitet.

Jenny Lind, die bekan«tlich mit Barnum in America gebrochen
hat, kommt nach Europa zurück. Sie hat innerhalb 14 Monaten
1,300,000 Fr. gewonnen, und Barnum mehr als 2 Millionen!

Halevy in Paris hat schon wieder eine ueue Oper vollendet:
„Der ewige Jude."

Kunstverein.

Die dießwöchentliche Ausstellung brachte unS eine herrliche Landschaft
von Albert Zimmermann „der I-ngo cki 6upio in Südtirol". Die
Natur ist hier in verschönten Reizen treu und warm auSgeprägt; treff-
liche Stimmung, Schmelz und Harmonie üben auf den Beschauer einen
bezaubernden Eindruck. Eine andere Landschaft von Cäsar Metz, Partie
aus dem Berner Oberlande" in dem entsprechenden GebirgScharakter kör-
nig und krüftig gehalten. Eberle erfreute uns mit einem sehr fleißig
gemalten Thierstück „Ruhende Schafe". Nebst der gewohnten Natur-
wahrheit in allen eigentlichen Werken dieseS KünstlerS bewundern wir
dießmal auch bei der landschaftlichen Staffage einen wesentlichen Fort-
fchritt. — Ein werthvolles architektonisches Werk lieferte wieder Meister
M. Neher, „Freiburg im Bresgau", Zeichnung und AuSführung von
vollendeter Schönheit. I. Lirner brachte eine „Appenzellerin von der
Alme zurückkehrend", anmmhig, in Zeichnung und Farbe schön gehaiten.
— Eine Gebirgslandschaft von van der Berghe, eine häuslichc Szene
von Bergmann, (als kleiner freundlicherZimmerschmuck), eine Gebirgs-
mühle von Wachsmann und endlich zwei landschaftliche Aquarellen von
Maßmann bilden den Rest der Ausstellung. Ein herrliches plastischeS
Kunstwerk endlich ist „die schmcrzhafte Mutter von Schöpf in Rom
(Haute - Relief in carrarischem Marmor) ; daffelbe reiht stch in jeder
Hinsicht den besten antiken Mustern, deren Styl mit Erfolg nachgebildet
ist, würdig an.

Druck der vr. Fr. Wild'schen Buchdruckerei (A. Wild).
 
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