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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0320
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Zn der Leipziger Theaterchronik findet fich folgende kuriose An-
kündigung. „Aklen geehrten Zntendanten und rnsp. Direktoren oon Büh-
nen erlaubt fich dcr Unterzeichnete ergebenst anzuzeigen, daß es ihm ge-
lungen ist, den Negenbogen und das Nordlicht sür dic Bühne zu
restauriren, sowie einen ganz neuen Regenapparat, welcher nicht
allein das Geräusch deS Regens täuschend nachahmt, sondern auch den
Schauspieler mitten im Regen erscheinen läßt, vom sogenannten Tröpfeln
an bis zum stärksten Platzregen. Solltcn die gcehrten Herren Jntendan-
ten und rssp. Directoren auf eines derfelben refiektiren, so wende man
fich an WilhelmKreisch." — Der Mann macht vielleicht gutc Geschäfte, da
sehr viele Direktoren ,,auf Regen reflektiren" , weil ihnen bei schönem
Wetter niemand in's Theater geht. Was jedoch das Regenbogenfarben-
spiel betrifft, so soll es Jntendantcn geben, die dieß noch weit beffer los
haben, als selbst obiger Herr Kreisch. Was das „sogenannte Tröpfeln"
betrifft, so wäre es gut, wenn Herr Kreisch solches nicht nur auf den
Bühncn, sondern auch in den Kaffen hervorbringen könnte, die nur zu
oft froh wären, wenn es nur tröpfelte. - Uebrigens hört man, das von
Herrn Kreisch hervorgcbrachte Unwettcr sei so natürlich, daß selbst ein
im Schauspielhause angebrachter Barometer vor Beginn deffelben zu fal-
len ansängt.
Jenny Lind, die jetzt in der Nähe von New-Vork auf ihren gol-
dencn Lorbeeren ruht, soll durch übermäßige Anstrengungen sehr angegriffen
sein — „ske lur« lost oolisiilsrnbl^ in üesli" — sagen die amerikani-
schen Blätter. Während des ZeitraumeS von 1l Monaten hat sie in den
Vereinigten Staaten in 13V Concerten gesungen und mehr als 18,000
Meilen zu Waffer und zu Lande zurückgelegt.
Aus Hamburg schreibt man kurz: Das Furore, welches das Zu-
sammenspiel des Hrn. Roger und der Frau de la Grange als Fides
und Johann von Leyden macht, ist unbeschreiblich.
Der Menagerie-Besttzer Kreutzberg hat fich ein Stück schreiben
laffen, in dem cr mit mehren seiner wilden Bestien auf dem Bheater er-
scheinen will. Da aber keine Direktion es wagt, daffelbe auszuführen,
noch die Polizei es erlauben will, läßt er eö in's Franzöfische übersetzcn,
und will damit nach Paris gehen.
Eine chinefische Künstlertruppe tritt zu Paris im Theater Ss8
v»rivt68 anf, zu welchem Zweck man ein eigenes Stück„China in PariS"
geschrieben hat.
Kunftverein.
Ein Herbstabend von Zwengauer zieht diese Woche uns mächtig
an; der Künstler hat der Natur ihre schönsten Reize abgeborgt und in
poetischer Veredlung fie der Leinwand eingehaucht. Chr. Etzdorf lieferte
eine Eiche, im Hintergrunde ein klciner Banmschlag voll Frische, Kraft
und Wahrheit. Von Hoff sehen wir ein schönes Architekturstück mit
Staffage, sehr fleißig und effektvoll behandelt. Eibner brachte ein Bild:
„Der grüne Markt in Nürnberg," in welchem fich ein solideS künstlerisches
Streben beurkundet. —
Druck der vr. Fr. Wild'schen Buchdruckerei (A. Wild).
Zn der Leipziger Theaterchronik findet fich folgende kuriose An-
kündigung. „Aklen geehrten Zntendanten und rnsp. Direktoren oon Büh-
nen erlaubt fich dcr Unterzeichnete ergebenst anzuzeigen, daß es ihm ge-
lungen ist, den Negenbogen und das Nordlicht sür dic Bühne zu
restauriren, sowie einen ganz neuen Regenapparat, welcher nicht
allein das Geräusch deS Regens täuschend nachahmt, sondern auch den
Schauspieler mitten im Regen erscheinen läßt, vom sogenannten Tröpfeln
an bis zum stärksten Platzregen. Solltcn die gcehrten Herren Jntendan-
ten und rssp. Directoren auf eines derfelben refiektiren, so wende man
fich an WilhelmKreisch." — Der Mann macht vielleicht gutc Geschäfte, da
sehr viele Direktoren ,,auf Regen reflektiren" , weil ihnen bei schönem
Wetter niemand in's Theater geht. Was jedoch das Regenbogenfarben-
spiel betrifft, so soll es Jntendantcn geben, die dieß noch weit beffer los
haben, als selbst obiger Herr Kreisch. Was das „sogenannte Tröpfeln"
betrifft, so wäre es gut, wenn Herr Kreisch solches nicht nur auf den
Bühncn, sondern auch in den Kaffen hervorbringen könnte, die nur zu
oft froh wären, wenn es nur tröpfelte. - Uebrigens hört man, das von
Herrn Kreisch hervorgcbrachte Unwettcr sei so natürlich, daß selbst ein
im Schauspielhause angebrachter Barometer vor Beginn deffelben zu fal-
len ansängt.
Jenny Lind, die jetzt in der Nähe von New-Vork auf ihren gol-
dencn Lorbeeren ruht, soll durch übermäßige Anstrengungen sehr angegriffen
sein — „ske lur« lost oolisiilsrnbl^ in üesli" — sagen die amerikani-
schen Blätter. Während des ZeitraumeS von 1l Monaten hat sie in den
Vereinigten Staaten in 13V Concerten gesungen und mehr als 18,000
Meilen zu Waffer und zu Lande zurückgelegt.
Aus Hamburg schreibt man kurz: Das Furore, welches das Zu-
sammenspiel des Hrn. Roger und der Frau de la Grange als Fides
und Johann von Leyden macht, ist unbeschreiblich.
Der Menagerie-Besttzer Kreutzberg hat fich ein Stück schreiben
laffen, in dem cr mit mehren seiner wilden Bestien auf dem Bheater er-
scheinen will. Da aber keine Direktion es wagt, daffelbe auszuführen,
noch die Polizei es erlauben will, läßt er eö in's Franzöfische übersetzcn,
und will damit nach Paris gehen.
Eine chinefische Künstlertruppe tritt zu Paris im Theater Ss8
v»rivt68 anf, zu welchem Zweck man ein eigenes Stück„China in PariS"
geschrieben hat.
Kunftverein.
Ein Herbstabend von Zwengauer zieht diese Woche uns mächtig
an; der Künstler hat der Natur ihre schönsten Reize abgeborgt und in
poetischer Veredlung fie der Leinwand eingehaucht. Chr. Etzdorf lieferte
eine Eiche, im Hintergrunde ein klciner Banmschlag voll Frische, Kraft
und Wahrheit. Von Hoff sehen wir ein schönes Architekturstück mit
Staffage, sehr fleißig und effektvoll behandelt. Eibner brachte ein Bild:
„Der grüne Markt in Nürnberg," in welchem fich ein solideS künstlerisches
Streben beurkundet. —
Druck der vr. Fr. Wild'schen Buchdruckerei (A. Wild).