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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0336
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jang mit so viel Wärme und Gefühl, daß ihm zu wiederholten Malen
stürmischcr Applaus uud Hervorruf zu Theil wurde. Möge ihn der ge-
rechte Beifall deS Publikums bestimmen. seine guten Mittel zu cultiviren
und mit der nöthigen Begeisterung vorwärts zu streben. Die große Arie
deS Herrn Pellegrini (Thoas) zündetc auch dießmal. -- ,,Das Verspre-
chen hinterm Herd" scheint nicht mehr rccht ziehen zu wollen. Möge ver
Lsthetische Stolz nicht mehr so weit gehen, daß man fich bei solchen volks-
thümiichen und deßhalb einträgiichcn Stücken von einem unbedeutenden
Rivalen das Prävenire spielen läßt.
Der bekannte Profeffor Herrmann, deffen unbegreifliche Leistungen
in dem Gebiete der Mechanik und höhern Eskamotage allenthalben die
höchste Bewunderung erregten, weilt gegenwärtig hier, und wird im Hof-
theater K Vorstellungen geben, wovon die erste am 1. Oktober. Seine
Kunststücke werven in der gesammten Preffe als wirklich staunenerregend
gerühmt', er läßt seinen Knaben zuerst auf zwei Stäben schlafen, zieht
hierauf einen und dann den andern Stab hinweg, und das Kino schwebt
in der Luft. AlS höchst intereffant wird auch das Kartenwerfen gcschii-
dert; Profeffor Herrmann wirft zwei Karten so, daß sie im Fluge den
höchsten Theaterranm umkreisen, sich begegnen und auf cntgegengesetzten Sei-
ten zur Bühne wicderkehren, oder er wirft sie so, daß ste daS Streichen
und den Auf- und Niederflug verschiedener Vögei nachahmen, wozu dann
Herrmann den entsprechenden Vogelsang auf das täuschcndste imitirt. Seine
intereffanten Produktionen werden nanicntiich für die kommenden Oktober-
wochen einen großen AnziehungSpunktLbilden, unb ist dieses Gastspiel als
gute Acqnisition zu betrachten.
(Repertoir der Oktoberwoche.) Donnerstag den 2. Figaro'S
Hochzeit; den 3. zum erstenmale: ein Bräutigam, der seine Braut verhei-
rathet, hierauf Spiphide, Ballet; den 4. vr. Kramperl und bas Letzte
Fensterln; den 5. Prvphet; den 6. Zudith; ben 7. Müller und Miller,
hierauf Ballet; den 8. Martha; den 9. der geheime Agent; den lO. llr,
Robin, hieraus ber Juschroa; Sonntag den 12. der Prophet; den 14.
einen Jur will er stch machcn; den 15. Tell, Oper; den 16. Damenkrieg.
Am 12. September wurde im Theater ber Königin in London Othello
gegeben. Sgr. Pardini, der den Othello darstellte, hatte irrthümlich
einen wirklichen Dolch erhalten, und verwundete damit die Desdemona,
— Mad. Sonntag, — jedoch glücklicherweise nur in den Arm. Der-
selbe blutete sehr stark, doch wird der Vorfall keine weiteren Folgen haben.
Druck der IIr. Fr. Wild'schen Buchdruckerei (A. Wild).
jang mit so viel Wärme und Gefühl, daß ihm zu wiederholten Malen
stürmischcr Applaus uud Hervorruf zu Theil wurde. Möge ihn der ge-
rechte Beifall deS Publikums bestimmen. seine guten Mittel zu cultiviren
und mit der nöthigen Begeisterung vorwärts zu streben. Die große Arie
deS Herrn Pellegrini (Thoas) zündetc auch dießmal. -- ,,Das Verspre-
chen hinterm Herd" scheint nicht mehr rccht ziehen zu wollen. Möge ver
Lsthetische Stolz nicht mehr so weit gehen, daß man fich bei solchen volks-
thümiichen und deßhalb einträgiichcn Stücken von einem unbedeutenden
Rivalen das Prävenire spielen läßt.
Der bekannte Profeffor Herrmann, deffen unbegreifliche Leistungen
in dem Gebiete der Mechanik und höhern Eskamotage allenthalben die
höchste Bewunderung erregten, weilt gegenwärtig hier, und wird im Hof-
theater K Vorstellungen geben, wovon die erste am 1. Oktober. Seine
Kunststücke werven in der gesammten Preffe als wirklich staunenerregend
gerühmt', er läßt seinen Knaben zuerst auf zwei Stäben schlafen, zieht
hierauf einen und dann den andern Stab hinweg, und das Kino schwebt
in der Luft. AlS höchst intereffant wird auch das Kartenwerfen gcschii-
dert; Profeffor Herrmann wirft zwei Karten so, daß sie im Fluge den
höchsten Theaterranm umkreisen, sich begegnen und auf cntgegengesetzten Sei-
ten zur Bühne wicderkehren, oder er wirft sie so, daß ste daS Streichen
und den Auf- und Niederflug verschiedener Vögei nachahmen, wozu dann
Herrmann den entsprechenden Vogelsang auf das täuschcndste imitirt. Seine
intereffanten Produktionen werden nanicntiich für die kommenden Oktober-
wochen einen großen AnziehungSpunktLbilden, unb ist dieses Gastspiel als
gute Acqnisition zu betrachten.
(Repertoir der Oktoberwoche.) Donnerstag den 2. Figaro'S
Hochzeit; den 3. zum erstenmale: ein Bräutigam, der seine Braut verhei-
rathet, hierauf Spiphide, Ballet; den 4. vr. Kramperl und bas Letzte
Fensterln; den 5. Prvphet; den 6. Zudith; ben 7. Müller und Miller,
hierauf Ballet; den 8. Martha; den 9. der geheime Agent; den lO. llr,
Robin, hieraus ber Juschroa; Sonntag den 12. der Prophet; den 14.
einen Jur will er stch machcn; den 15. Tell, Oper; den 16. Damenkrieg.
Am 12. September wurde im Theater ber Königin in London Othello
gegeben. Sgr. Pardini, der den Othello darstellte, hatte irrthümlich
einen wirklichen Dolch erhalten, und verwundete damit die Desdemona,
— Mad. Sonntag, — jedoch glücklicherweise nur in den Arm. Der-
selbe blutete sehr stark, doch wird der Vorfall keine weiteren Folgen haben.
Druck der IIr. Fr. Wild'schen Buchdruckerei (A. Wild).