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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 14.1911

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Schober, Arnold: Athenastatuette aus Elis
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https://doi.org/10.11588/diglit.45359#0338

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64 und 65: Athenastatuette aus Elis.

Athenastatuette aus Elis.

Während meiner Anwesenheit in Elis im Okto-
ber 1910 wurde mir in Amalias, einem Städtchen an
der Bahnstrecke Patras-Pyrgos, die in Fig. 64 und 65
abgebildete Athene-Statuette, eine bedeutend verklei-
nerte Wiederholung der zuletzt von Amelung (Jahres-
hefte XI 169 ff.) gewürdigten Athena Medici bekannt.
Das Stück, das vor ungefähr dreißig Jahren in
der Nähe des jetzigen Dorfes Kalyvia aus dem Boden
des alten Elis zum Vorschein gekommen sein soll,
befindet sich jetzt unter der Inventarnummer 3000
im Nationalmuseum zu Athen. Das Material ist ein
feinkörniger, wohl pentelischer Marmor, der sich seine
ursprüngliche, reinweiße Frische vollkommen bewahrt
hat. Die Gesamthöhe des Erhaltenen beträgt 073m,
die Höhe der Plinthe O'O4m, die Schulterbreite o-24m.
Der Kopf ist am unteren Halsansatz in einem Bruche,

der nach hinten ansteigt, weggebrochen. Im Nacken
ist noch der durch ein Band zusammengefaßte, gegen
die linke Schulter verschobene Haarschopf erhalten,
der beweist, daß der Kopf etwas nach rechts ge-
wendet war. Zu beiden Seiten des Schopfes erkennt
man die Ansatzspuren von seitlichen Helmbüschen.
Der knapp oberhalb des Ellbogens abgebrochene
rechte Arm war gesenkt, der Oberarm ist leise
zurückgebogen. Am linken war der Unterarm be-
sonders gearbeitet und in eine seichte Vertiefung mit
viereckigem Zapfenloch eingelassen. Haltung des Ober-
armes und Richtung des Zapfenloches zeigen, daß
der Unterarm seitlich vom Körper weggestreckt war.
Sonst ist die Figur bis auf den abgebrochenen vor-
deren Mantelzipfel und einige kleinere Beschädigungen
der Steilfalten oberhalb des linken Beines gut erhalten,
 
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