Äiesslandt (wie ertliche sehr eiben) ist ehzeit ain R'unigreich gewest: vnnd
hart sichvondem 9tein ab ,biss an Sennemarckh neben dem SWeer ge-
streckht. Ssber discr nam, streckt sich dise zeit nitt so weit: dan er bleibe
ietz zwischen die ©aur see (wie sie si nennen) an dasOccident oder
dergang der ©unnen, vnnd der slussjade in das «Orient oder Ssuffgang
der ©unnen : $ßie woll das ertliche vermainen,das dass 3?ortisch oder Sep-
tentrionai thaili von Jjollant, wellichs man aigentlich ^Öasserlandt nennet,
(vn da die Stert,$orn,^lckmar,W?edenblickh,etc. in ligen) noch vnter dem namen von Jriess*
landt gehörnsolte: aber das ist nit: dan es ist nitt allain mit der herschafftdey von /)ollandt da-
von geschieden, sonder auch von der natur durch das »Judisch Sftcer darvon gespaket. Qis mag
sein,dasdisesthaill ehzeiten damit vnder gerechnet worden,vnd nahet daran gehangen hatt:
dan wie man vermaint,ist dise genante ©aur see nitt allweg da zwischen gelegen,sonder durch
einigen sturm vnd vngeyvitteren darin gebrochen ist,vnd also das sandt von ain ander gerissen
hatt.
2Run ligt ditz gemein Jriesslandt (wie anzaigrj heutigs tags gegen dem Occident oder ^Ri-
der gang der ©un,vnd SR ort auff dem 3)?eer, im ^uden vnd Orient oder Ssuffgang der ©unnen
auff den JJfälen da dise s andtsehafft an das s andt Ouerrißel ,Qßestphalen, Oldenburgerlandt,
vnd QJ utiagerlandt stosst, vn vviert durch den Jiuss (Jems in zvvey getailt: wauon das thail
so sich gegen dem Orient oder ^(ussgang der ©un streckhr,Ost5riesslandt haist : vvarin ,das
Cmden die haubtstatt: vnnd ehzeitten vnder dem ©rauen von /)ollandt (wie woll nit gern)
gewest ist : aber es hattjetz seinen aignenJJerrn, der fich ©raff von Ost Jriesslandt nennet,
£)as thaillam dasOccident Hossend, biss auffdie ©aur see, nennet manQßest Jriesslandt: vnd
vviert in Vier thaili getailt, jrn ^Bestergue,Ostergue,©ibenvvolden,vnnd Srunigen,vVie wol
dasdises auch ain glidmass auff sich selbst ist.Cönder die Regierung von Jriesslandt gehört
auch das £andr vonOuerrissclI,die ®rent,vnnd die Äwendt.
©ises $ßest Jriesslandt ist ain sehr woll bevvhoneth £andt,vnnd von alter her voll guets
Iiaussvolckhs gewest. Qis hatt kaine namhaffte Jluss,aber woll(mit hend gegrabnen) graben,
vmb dadurch von ain orth zum anderen zu faren: auchdomit winters zeitten das wasser vom
s andt zu laßen: dan es sehr wesserig vnnd mosig ist: in mass,das man vyintcrzcitt an ertlichen
©rtern,sonderlich an der seirten des £D?eers, nitt dan zu wasser raisen mag. ©onst ist es ein sehr
costlichs £andt für das viech: vnnd gibt der halben auch das faistest vnnd grossest viech vom
gantzen Q: uropa: vvelchs sie jätüchen mitt grosseranzall außerhalb das sands verkauften. «Oie
ligen dritzehn ©tett in, nemblich, ©runingen,Sam, sewardt, S)ockum, Jranicker ,95olss-
werdt, ©hloten, JJarling, ^ßorckum, ©neck, JIst,JJindelope, vnd ©taueren; so mit mauren,
oder graben, vnnd mitt £>riuilegien befreit seind, vnnd vier hundert neunzig Sorffer. SÖnnd
vvie ^etrusOliuarius in seine Momentanen,die er in Wtelam geschriben schreibt, das er nie
kain sandt gesehen hatt, das auff so engen örtern sovil Jffarkirchen gestanden. <2}nnd die vn
sachen vvarumb das doselbst sovill JDfarkirchen seind ,sagt er vernomen zu haben: £)as sich
ehzeiten vnder dem <TdelI disesfands (vmb willen des vorsitzen inder Kirchen) zanckh vnnd
spalt zu tragen hab, auss vrsach das ein jetvvederre der best oder Qidelster sein vvölte, vnnd also
oben ansitzen.Cßnd wie dises nun also lange vverete, seind fie (so die macht hetten)
zurath worden ,vmb ein jervvederer in seiner pfar, aine aigne Kirche '
zu machen *. vnnd sass also ein jet vvederer in der seiniger am
hogen end. SDavon das sovil Kirchen
gekhomen teind.
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