Die graffschaft TyroL
le Graffschaft Tyröl harr Hertzocli Rudolph, Hertzog Albrechts son von
Oestereich Anno Christi i 360. an dassHertzochtunibOesterreich bracht.
Dise Graffschaft hat IserlichenalsollichssgrcEss einkhommen ,vnndist also
reich an silber gruben (insunder bey der Stadt Schwanz) dass sie nit allein
ein reichen Hei tzogthumb,sonder auch ein Königreich möclit vergleichet
werden. Den (wie Cuspinianus in seiner Austria bezeuget) zalt dise Graf-
schafft ihrem Furftenalle lardreymahl hundert tausend guldenn in gold.
Alhie ist dass aller heste KupsFer,dweill bey nahe nirgent anderswo gefun-
den wirdt, welch sich also lass treiben, wie dises thut. Diss Landt licht bey-
nahe mitten im Alpen gepirg, zwissen Baieren vnd Italien. Die heuptstette drein seind Inspruck, ein
sitz der Fursten des Lands,vnd ist auch alda die Camer vnd dass Parlement des orts, vnd der Oester-
reichen Landen. Aida haben wihr mit hohen verwundern, ein Rhathauss,Welches sach mit grollen ko
sten verguldet, gesehn. Darnach Bolzanum ein kaufmanstad.vn dass Schloss Tyröl, da von dass Land
den nhamen bekhommen . Item Trient, welche zu vnser zeyt, dess alda gehaltenen Oecumenischen
conciliumbs halben,nhamhaftigh worden. Istzum theil den Hertzogen von Oesterreich, zum theill
seim eignen Bisschof vnderworffen,ligt gleich auff den grentzen Teuschlandts vn Italien,daher auch
beinahe alle einwöner zweierley sprach reden. Hall, alhie wird saltz gemacht,vnnd in vmbligende
Lander gefurt. Brixia ein Bischthumb,vnnd Bruneck mit eim Schloss ist dem Bischoff zugeharich.
Schwatz, alhie wird lärlichvberaussvil Silbers (wie gesagt) auss der erden gearbeitet. Verona, oder
Dietrichs Bern,&c. vnd söl hie auss Munstero nit versweigen werden: Das alhie ein berg ist mit nha-
men Nansberg,drey meill wegss von Trient gelegen, ist zwcelffmeill langk.vnnd dreymeill breitt.
Dirin seind CC C. L. Pfarkirchen, z.XX 11. Schlcess. Aussgenhomen Saits vnd specerey,
wechst da vberssüssigh wasszu menschlicher vnderhaltung notturftig ist .
Von diser Graffschaft besiehe weiters Sebast.Munsterum.
Goritia, Karftia,Cbac^eola,Carniola, Hiftria,
vnnd dero sinden Marcbia.
On der Winden Marchia, Istria vnnd Goritia,sol vnden gesagt werden, wollen
dero halben davon hie ^uschreiben vnderlassen.Von Carniola,Karstia,Chacz<eola,^dass ich die Wahrheit be-
kenne.) hab ich nicht wol dass ich mochte schreiben . Damir aber ich des Lesers erwartung nit vergeblich auf-
halte, wyl ich etwas,welche der History vnd natur,als der mutter aller dingjiebhaber nit vnangenhem tollen
scin,ahns£eigen.
Es ist in diser Tacffel ein plat?,welchen die einwaner von eim kleinen nahe heiligenden stedlein, Zircknit<
genant, C^ircknit^ersee nennen . Von Strabone aber (wie Lazius bezeugt) wirt diss ortt Lügeum, ein Lach
genant,ist in Crain gelegen. Dise plat^ (welchen ich also heiss,weil ich nit weiss ob ich in ein stehnde See,fisch-
weier, oder ein gebawettackerland am besten nennen soll) wie der selbiger La<ius hat, gibt alle Itcr getreid,
fischerey,vnd weidwerck. Aber wir wollen diss ort etwas eigentlicher auss Georgio Wernhero alhie beschrei-
ben. Diss ort wirt ringss vmbher mitt bergen verschlossen, ist weytr eine halbe meill wegss,vnnd nitr alles so
breytt. Ist auff ertlichen enden achten eilenbogen hoch,da es aber am nidrigsten.ist es gleich eins mensehen lenge diepff. Auss den vrnb -
ligenden bergen,ssiessen etliche verachte barchlein, ein ieder durch seine furt,von Aufgang drey, von Mittag aber vier,wie sie ferner ssies-
sen,wie sie weniger wasser quellen, dweil es die erdj eindrincket, biss es zu letst in seinen gruben von natur also geschasfen.dass sie scheinen
mit mensehen haende gemacht sein,gant^, vnd gar verschlunden wirdt. (Lazius meint,es seie ein Zeichen der schiffart vnder der erden,
der Hern Argonaute genant,welche mit dem lasone in Colchosgefaren sein.)Wen sich nun die wasser hie also hauffen, dass es die gruben
nit halten mugen,giesscns die Leibs wider vbersich mitt sulcher gcschwindigkeyt,dass man seine scbnelle zuruckfliessende gewalt, mitt eim
fertigen vnd sauffenden ross nit woll entfliebn magh,versamlen sich der halben die wasser durch alle errter vnd machen ein See.Dtssege-
wasser verschwinden bey nahesosehneil,wie sie^usamen sein khömen,vnd nit allein durch die gruben, sonder gleich wie durch ein butel,
also empfabet sie dass gantze erdreich . Welches so die einwaner innen werden, verstopffen sie des wassers greesseste eirfluss,
khommen darnach mitt hauffen zu der fischerey,welche in nicht allein liistig, sonder auch nut^Iich ist . Den die fisch
gesallen mittgrossen hauffen ^u den vmbligenden fedekern aufgefurt werden. Wen nun die See auss-
getrucknet, ists schon vmb die begegen, da dass Land besehet gewesen.arn:vnd wird dassclbig
t widerumb beseet,?uuorn ehe es wider flussig wirdt. Es ist so grass fruchtbar,
dass manst n»ch .20. tagen abzuhawen pflegt, wer sold al-
hie der natur mirakel nit verwundern t
le Graffschaft Tyröl harr Hertzocli Rudolph, Hertzog Albrechts son von
Oestereich Anno Christi i 360. an dassHertzochtunibOesterreich bracht.
Dise Graffschaft hat IserlichenalsollichssgrcEss einkhommen ,vnndist also
reich an silber gruben (insunder bey der Stadt Schwanz) dass sie nit allein
ein reichen Hei tzogthumb,sonder auch ein Königreich möclit vergleichet
werden. Den (wie Cuspinianus in seiner Austria bezeuget) zalt dise Graf-
schafft ihrem Furftenalle lardreymahl hundert tausend guldenn in gold.
Alhie ist dass aller heste KupsFer,dweill bey nahe nirgent anderswo gefun-
den wirdt, welch sich also lass treiben, wie dises thut. Diss Landt licht bey-
nahe mitten im Alpen gepirg, zwissen Baieren vnd Italien. Die heuptstette drein seind Inspruck, ein
sitz der Fursten des Lands,vnd ist auch alda die Camer vnd dass Parlement des orts, vnd der Oester-
reichen Landen. Aida haben wihr mit hohen verwundern, ein Rhathauss,Welches sach mit grollen ko
sten verguldet, gesehn. Darnach Bolzanum ein kaufmanstad.vn dass Schloss Tyröl, da von dass Land
den nhamen bekhommen . Item Trient, welche zu vnser zeyt, dess alda gehaltenen Oecumenischen
conciliumbs halben,nhamhaftigh worden. Istzum theil den Hertzogen von Oesterreich, zum theill
seim eignen Bisschof vnderworffen,ligt gleich auff den grentzen Teuschlandts vn Italien,daher auch
beinahe alle einwöner zweierley sprach reden. Hall, alhie wird saltz gemacht,vnnd in vmbligende
Lander gefurt. Brixia ein Bischthumb,vnnd Bruneck mit eim Schloss ist dem Bischoff zugeharich.
Schwatz, alhie wird lärlichvberaussvil Silbers (wie gesagt) auss der erden gearbeitet. Verona, oder
Dietrichs Bern,&c. vnd söl hie auss Munstero nit versweigen werden: Das alhie ein berg ist mit nha-
men Nansberg,drey meill wegss von Trient gelegen, ist zwcelffmeill langk.vnnd dreymeill breitt.
Dirin seind CC C. L. Pfarkirchen, z.XX 11. Schlcess. Aussgenhomen Saits vnd specerey,
wechst da vberssüssigh wasszu menschlicher vnderhaltung notturftig ist .
Von diser Graffschaft besiehe weiters Sebast.Munsterum.
Goritia, Karftia,Cbac^eola,Carniola, Hiftria,
vnnd dero sinden Marcbia.
On der Winden Marchia, Istria vnnd Goritia,sol vnden gesagt werden, wollen
dero halben davon hie ^uschreiben vnderlassen.Von Carniola,Karstia,Chacz<eola,^dass ich die Wahrheit be-
kenne.) hab ich nicht wol dass ich mochte schreiben . Damir aber ich des Lesers erwartung nit vergeblich auf-
halte, wyl ich etwas,welche der History vnd natur,als der mutter aller dingjiebhaber nit vnangenhem tollen
scin,ahns£eigen.
Es ist in diser Tacffel ein plat?,welchen die einwaner von eim kleinen nahe heiligenden stedlein, Zircknit<
genant, C^ircknit^ersee nennen . Von Strabone aber (wie Lazius bezeugt) wirt diss ortt Lügeum, ein Lach
genant,ist in Crain gelegen. Dise plat^ (welchen ich also heiss,weil ich nit weiss ob ich in ein stehnde See,fisch-
weier, oder ein gebawettackerland am besten nennen soll) wie der selbiger La<ius hat, gibt alle Itcr getreid,
fischerey,vnd weidwerck. Aber wir wollen diss ort etwas eigentlicher auss Georgio Wernhero alhie beschrei-
ben. Diss ort wirt ringss vmbher mitt bergen verschlossen, ist weytr eine halbe meill wegss,vnnd nitr alles so
breytt. Ist auff ertlichen enden achten eilenbogen hoch,da es aber am nidrigsten.ist es gleich eins mensehen lenge diepff. Auss den vrnb -
ligenden bergen,ssiessen etliche verachte barchlein, ein ieder durch seine furt,von Aufgang drey, von Mittag aber vier,wie sie ferner ssies-
sen,wie sie weniger wasser quellen, dweil es die erdj eindrincket, biss es zu letst in seinen gruben von natur also geschasfen.dass sie scheinen
mit mensehen haende gemacht sein,gant^, vnd gar verschlunden wirdt. (Lazius meint,es seie ein Zeichen der schiffart vnder der erden,
der Hern Argonaute genant,welche mit dem lasone in Colchosgefaren sein.)Wen sich nun die wasser hie also hauffen, dass es die gruben
nit halten mugen,giesscns die Leibs wider vbersich mitt sulcher gcschwindigkeyt,dass man seine scbnelle zuruckfliessende gewalt, mitt eim
fertigen vnd sauffenden ross nit woll entfliebn magh,versamlen sich der halben die wasser durch alle errter vnd machen ein See.Dtssege-
wasser verschwinden bey nahesosehneil,wie sie^usamen sein khömen,vnd nit allein durch die gruben, sonder gleich wie durch ein butel,
also empfabet sie dass gantze erdreich . Welches so die einwaner innen werden, verstopffen sie des wassers greesseste eirfluss,
khommen darnach mitt hauffen zu der fischerey,welche in nicht allein liistig, sonder auch nut^Iich ist . Den die fisch
gesallen mittgrossen hauffen ^u den vmbligenden fedekern aufgefurt werden. Wen nun die See auss-
getrucknet, ists schon vmb die begegen, da dass Land besehet gewesen.arn:vnd wird dassclbig
t widerumb beseet,?uuorn ehe es wider flussig wirdt. Es ist so grass fruchtbar,
dass manst n»ch .20. tagen abzuhawen pflegt, wer sold al-
hie der natur mirakel nit verwundern t