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Petersen, Eugen; Niemann, George [Editor]
Ara Pacis Augustae: [Textband] — Wien, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0028

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Fries sind. Die constructive Selbständigkeit und die relative Vollständigkeit
dieser, beiden Haupttheile — wenigstens unter dem; was in unsere Hände gelangt
ist — bringt es nun mit sich, dass der Grundriss, der natürlich für beide Theile
derselbe sein muss; doch für jeden besonders festgestellt und in seinen Maßen
herausgerechnet werden kann. Die Gewähr der Richtigkeit wird dadurch eine
doppelte. Bequemen Verweisens halber werde ich jedes der übereinanderliegenden
Wandglieder nach seinem Hauptornamente benennen, nur mit dessen Anfangs-
buchstaben anführen und die von jedem erhaltenen Stücke mit Ziffern oder Buch-
staben bezeichnen, also Basis i—9, Ranken A—L, Mäander
1—5, Fries (innen wie außen) I—XIX, wobei die Thür-
rahmenstücke nicht eingerechnet sind.

Ein mit weißen Marmorplatten belegter Fußboden
trug den Aufbau, und diesen würden wir uns, auch ohne
besonderes Zeugnis, auf einigen Stufen sich erhebend
denken. Die Höhe der Stufen war nothwendig eine geringe,
wenn der ganze Altarhof von so beschränkten Verhältnissen
war, wie sich bald zeigen wird. Über den Stufen ist nach
allgemeiner Analogie, über die später zu sprechen sein
wird, als unterster Theil des eigentlichen Aufbaues ein
Sockel von angemessener Höhe vorauszusetzen. Denn auch
von ihm ist bis jetzt kein Stück gefunden oder bekannt
geworden.

Das erste Glied, welches unsere von unten her wieder-
aufbauende Arbeit thatsächlich in ihre Hand gegeben sieht,
das letzte, was die von oben nach unten vordringende,
zerstörende, oder sollen wir sagen rettende Thätigkeit der Ausgräber bis jetzt
erreicht hat (vgl. am Schluss), ist die Wandbasis: wenige Stücke, aber gerade
genug, um erkennen zu lassen, dass sie gleichartig unter der Wand wie unter
den Pilastern ist. Ihre Theile (s. Fig. 6) sind von unten nach oben: Platte,
Polster, Kehle, darüber nicht wieder ein Polster, sondern eine steigende Herz-
blattwelle, innen wie außen, nur dass innen die letzten zwei Profile in eines
zusammengezogen sind. Unter den neun erhaltenen Stücken sind drei, welche
einen Theil nicht nur der unteren Lagerfläche wie alle übrigen, sondern auch von
der oberen erhalten haben, also die ganze Höhe der Basis von 0-30111 erkennen
lassen. Sie geben uns aber auch sonst wichtige Fingerzeige. B 1 (Fig. 4) gehört
nämlich einer inneren Ecke an, die kenntlich ist an zwei halben zusammen-
 
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