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Petersen, Eugen; Niemann, George [Hrsg.]
Ara Pacis Augustae: [Textband] — Wien, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0075

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63

Fig. 27 Giebel des Marstempels.

das S. 62, 2 angeführte Karthagische Relief ein verlässlicher Zeuge ist, neben
ihr am Boden stand, scheint hier in winziger Gestalt ihre linke Schulter zu er-
klimmen, wie wenn er von Mars herkäme. Von seiner Hand gezogen, neigt sich
der Kopf der Göttin dem losen Knaben, der seinen Kopf nach ihrem Ohre hinreckt.

Zur Linken des Mars steht Fortuna in typischer Weise mit Ruder (ohne
Globus) und Füllhorn. Sicher kenntlich ist ferner Roma neben Fortuna, schon
sitzend unter dem sich neigenden Giebel, der Mitte und Mars zugekehrt. Ihr
Sitz ist ein Panzer, wenn dieser nicht vielmehr neben dem Sitze stehend zu
denken ist, und die Linke legt sich auf den zum Sitz gestellten Rundschild; die
Rechte fasst hoch die aufgestützte Lanze., Ihre Tunica ist kurz, gegürtet, und der
Schwertriemen läuft über die linke Schulter. Ein Mantel deckt den Schoß, lässt
aber die Beine bis zur Hälfte der Oberschenkel nackt.1)

Die letzte Figur, die einzige ungewisser Deutung, ist der links von Venus
sitzende Mann oder Jüngling, welcher seinem Platze nach der Roma entspricht.
Ein Felsblock ist sein .Sitz, doch wie der Jüngling' sich niederließ, deckte der
Mantel, den er über der Tunica trägt, den Felsen. Die Rechte liegt auf dem
schräg gestellten Stock oder der Keule, mehr Hirten- als Wanderstab; auf den
Rücken der Hand stützt sich dann der linke Ellbogen, und in die linke Hand-

*) Der Typus ist ähnlich der gleichfalls nach säule im Giardino della Pigna. Über Roma mit
links gekehrt Sitzenden an der Basis der Antonius- kurzem Kleid vgl. Rom. Mittheil. 1890 S. 246.
 
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