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Petersen, Eugen; Niemann, George [Hrsg.]
Ara Pacis Augustae: [Textband] — Wien, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0172

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i6o

Fig. 52 Wandbild der Villa des Diomedes in Pompei.

An diesem unteren Wandschluss ein Wechsel von hellen und dunklen Quadern,
dem Streifenwechsel unseres Plankenzaunes zu vergleichen. Ist es doch auch
ganz so, als ob die zwei großen Blütenranken, die scheinbar ohne Grund und
Zusammenhang- von den beiden Pilastern her in das Bild hineinwachsen, üppige
Schösslinge wären von einem die Außenwand überziehenden und dort an den
Pilastern emporrankenden Schlinggewächse. Jedesfalls sollen auch sie, ebenso
wie sonst häufig hängende Kränze oder Masken, die Idee des freien Ausblicks
eindrücklicher machen.1) Auch hier übrigens wieder der Contrast zwischen den
dunklen Außenpilastern und dem lichten Glänze der Natur: bläuliche Meeres-
fläche, auf welcher, von Delphinen und Hippokampen getragen, Nereiden gaukelnd
ihre Kreise ziehen.

Der Ära Pacisfries hat nun also denselben Platz am Bau, in der gleichen
Umrahmung von Pilastern, Gebälk und unterem Wandschluss. Noch größer freilich
wäre die Übereinstimmung mit den in Vergleich gezogenen Beispielen, wenn
der Figurenfries innen, nicht außen angebracht wäre.2) Anderseits leuchtet

1) Eine der gewohnten Gedankenlosigkeiten des durch die Figuren decken Läßt,
ausführenden Malers ist, dass er Theile der Ranken 2) Sähe man ihn draußen, so ergäbe sich eine
 
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