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Pfälzer Bote für Stadt und Land (30) — 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.44154#0926
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Urlaub des Prinzen mit deſſen ſtarkem Erholungsbedürfniß
begründet worden. Eine ſolche Begründung iſt wahrlich
nicht glücklich 1 Dl 2710 ‘
— Gegen da ue at eine Verſammlung

des proteſtantiſchen Schleſiſchen Pfarrer-
Vereins in Breslau eine Reſolution gefaßt. Darin
wird geſagt, der Zweikampf ſei mit der chriſtlichen Sitt-
lichkeit unvereinbar, und ein Billigen deſſelben von Seiten
der Kirche würde wider die ihr gegenwärtig beſonders
wichtige ſoziale Aufgabe verſtoßen. Die Mitglieder des
Vereins und alle proteſt. Geiſtlichen möchten daher energisch
gegen den Mißſtand auftreten. Es wird anheimgeſtellt,
dahin zu wirken, daß dieſe Verurtheilung in der kirchlichen
Geſetzgebung zum klaren Ausdruck gelange und anderſeils
in der ſtaatlichen Rechtſprechung auf eine wirkliche
Wahrung der äußern Ehre Bedacht genommen werde.
Dieſe zahme Reſolution wird leider ſehr wenig nutzen.
Die meiſten prote ſtantiſchen Geiſtlichen werden
ſchweigen, und die kirchliche Beerdigung wir den im
Zweikampf Gefallenen auch nicht fehlen. Kam doch jüngſt
in Pommern ein proteſtantiſcher Geiſtlicher, der einen im
Duell Gefallenen nicht kirchlich beerdigen wollte, in ſtarke
Bedrängniß, da die adeligen Standesgenoſſen des im
e in große Entrüſtung über die Weigerung

— Der Antrag Kanitz ſoll, wie ſein Urheber


tenen Verſammlung angekündigt hat, „wenn nicht eine
merkliche Steigerung der Getreidepreiſe eintrete,“ wie-
der eingebracht werden, und zwar, wie er meinte,
zunter günſtigeren Ausſichten als das erſte Mal.“
Ob 1950 das letztere beſtätigt, bleibt denn doch abzu-
warten. . .
Aus Elſaß Lothringen, 5. Okt. Die Rück
kehr der ſeit Kurzem in den Reichslanden wieder zu-
gelaſſenen Redemptoriſten iſt im Gange. Die
Wiederbeſiedelung von Riedisheim ſeitens der von
1874 ab in Perouſe anuſäſſig geweſenen Patres hat
bereits ſtattgefunden. Der neu ernannte Provinzial
für das Elſaß, Pater Hauger, wird in der nächſten
15 eintreffen. Damit iſt abermals ein trauriges
eichen aus der Kulturkampfzeit aus der Welt ge-
ſchafft, aber es bleibt noch manches übrig.
. Aus Elſaß⸗Lothringen, 6, Okt. Der „Elſäßer“
veröffentlicht an der Spitze ſeiner Nummer die „Einladung
zur Gründung eines Katholiſchen Lehrer ⸗Ver-
eins in Elſaß⸗Lothringen“, im Anſchluß an den
Katholiſchen Lehrer⸗Verband Deutſchlands. Schon lange
Jahre haben unſere braven katholiſchen Lehrer im Hia-
blick auf die glänzende und für Kirche und Staat ſegens-
reiche Thätigkeit des deutſchen Katholiſchen Lehrer⸗Ver-
bandes ſich danach geſehnt, auch hier einen ſolchen Verein
zu begründen. Bereits im erſten Jahre nach dem Ent-
ſteheg des Katholiſchen Lehrer⸗Verbandes wurde auch i m
Elſaß eine Liſte in Umlauf geſetzt, um einen Anſchluß⸗Ver-
ein hier zu gründen. Dieſe Liſte circulirte im Sommer
1890, und ſie bedeckte ſich raſch mit Unterſchriften. Warum
trotzdem damals der Verein nicht zu Stande gekommen iſt,
— das wollen wir heute vorläufig mit Stillſchweigen über-
gehen. Seitdem iſt aber immer wieder, beſonders gelegent-
lich der herrlichen Verſammlungen des Katholiſchen Lehrer-
Verbandes Deutſchlands, in unſerer Preſſe und in münd-
lichen Beſprechungen von Seiten der Lehrer das Verlangen
nach einem katholiſchen Lehrer⸗Verein ausgeſprochen wor-
den; hoffentlich iſt jetzt endlich dieſer Wunſch der Erfüllung
nahe. Der Aufruf im Elſäßer legt in klarer und über-
zeugender Weiſe die Nothwendigkeit und den
Segen eines ſolchen Vereins dar. Aus den Worten der
Kaiſer Wilhelm I. und Wilhelm II. wird die religibſe
Grundlage der Lehrer⸗Vereine als die richtige erwieſen, um
dem Unglauben und der Soclaldemokratie wirkſam entgegen-

zutreten.

* Dortmund, 7. Okt. Im demokratiſchen Verein
zu Dortmund wurde nach Beſprechung der Ergebniſſe
des Parteitages der Deutſchen Volkspartei
zu München beſchloſſen, an den engeren Ausſchuß der
demokratiſchen Partei Deutſchlands den folgenden An-
trag zu richten: „Der Ausſchuß der demokratiſchen
Partei empfiehlt den Parteigenoſſen die Auflöſung
der bisher für Norddeutſchland gebildeten be-
ſonderen Organiſation und Anſchluß der beſtehen-
den demokratiſchen Vereine und der rheiniſch⸗weſtfäli-
ſchen Landesorganiſation an die Deutſche Volks-
partei. Die Vereine und die genannte Landesor-

ganiſation werden aufgefordert, thunlichſt bald über
dieſe Frage Beſchluß zu faſſen.“ Auch der demokra-
tiſche Virein zu Däſſeldorf wird in den nächſten Ta-
gen die Frage des Anſchluſſes an die Deutſch: Volks-
partei erörtern.

* Breslau, 7. Okt. Der ſozialdemokra-
tiſche Parteitag wurde geſtern Abend durch
Liebknecht eröff net; etwa 250 Delegirte ſind anweſend.
Zu Vorſitzenden wurden Singer⸗Berlin und der Me-
tallarbeiter Segitz Fürth gewählt.

Ausland.

* Freiburg (Schweiz) 5. Okt. Im kommenden
Semeſter wird der berühmte Sozialpolitiker u. Apolo-
get P. Albert Maria Weis aus dem Domini-
kanerorden ſeine Vorleſungen nach längerer Unterbre-
chung wieder aufnehmen. Derſelbe behandelte im ver-
floſſenen Jahre im Auftrage des Fürſtbiſchofs von
Wien mit Kardinal Rampolla die kirchenpolitiſche Lage
Oeſterreichs, ſpeziell in Sachen der Chriſtlich⸗Sozialen.

* Budapeſt, 7, Okt. In Dees hat ſich der Schwieger ⸗
vater des Miniſterpräſidenten Baron Bauffh, Franz Mathe,
mit einem Raſirmeſſer die Kehle durchſchnitten; er iſt nach
mehrſtündigen qualvollen Leiden geſtorben.

* Rom, 7. Okt. Die „Tribuna“ bringt ein Te-
. legramm aus Adigrat, wonach die Feindſeligkeiten der
Ataliener in Oſtafrika gegen die Abeſſynier begonnen

haben. Nis Mangaſcha, der über 5000 Gewehre ver-

— 5



ſteht ſüdlich von Antalo am rechten Ufer des Aiba-
fluſſes. Baratieri ſchickte ein Beobachtungskorps, be-


Adigrat hinaus Ras Mangaſcha entgegen.
Paris, 7. Okt.
Madagascar fseben gemeldet: General Duchesne traf
am 25. v. M. in Babaſt ein. Die Hovas zogen
ſich zurück und verbrannten die Dörfer von Anha-
zabe ab. Die Führer der Hovas ſcheinen nicht zu
beabſichtigen, Tana narivo vor General Duchesne zu
erreichen. Die von den Hovas zum Mitmarſchiren
gezwungenen Stämme veclaſſen dieſelben und kehren
in ihre Dörfer zurück. In Tananarivo ſollen au-

Frauen ziehen ſich in die Umgebung der Stadt

zurück.
* Madrid, 7. Okt. Dem Vernehmen nach wird

die Regierung demnächſt 25 Bataillone nach Cuba-

London, 7. Okt. Cardinal
iſt in ſeinem Streben für die Wiedervereinigung der



jetzt auch die Reuter'ſche Correſpondenz, ſeine entſchie-
denſten Gegner anerkennen. Der Cardinal, deſſen Ge-


nach Rom zum Papſte begeben, um über das ihm ſo
ſehr am Herzen liegende Thema zu conferiren.



Breite, ob auch in die Tiefe, läßt ſich nicht ohne wei-


der anglikanuiſche Erzbiſchof von Dublin, wie ſein Amts-
bruder in Canterbury ſehr lebhaft ſich für die Ver ⸗
einigung ausgeſprochen und vor ihrer Zuhörerſchaft
wenigſtens eine beträchtliche Wirkung erzielt.“

* Softa, 7. Okt.
ſchew's und Radolawow's (der bekannten Ruſſenfreunde)
haben beſchloſſen, in der Sobrauje die Frage wegen
der Wiederherſtellung des Art. 38 der Verfaſſung (welche-
beſtimmte, daß der Thronfolger griechiſch⸗katho-
liſch ſein müſſe) zur Sprache zu bringen. Der Pre-
mierminiſter Stoilow iſt dagegen, weil er keinen Druck
auf den Fürſten ausüben will und wünſcht, daß dieſer
von ſich aus die Taufe vollziehen laſſen möge.

* Konſtantinopel, 7. Okt. Samſtag Mittag be-
fanden ſich in der armeniſchen Drelfaltigkeits-
kirche zu Pera 1200, in der Georgskirche zu Galata


Flüchtlinge.
ten von neuerlichen Gewaltthätigkeiten; eine
Prüfung dieſer Nachrichten iſt bisher jedoch noch nicht
möglich geweſen. Die Aufregung unter der türkiſchen
und armeniſchen Bevölkerung dauert fort. Daß es
auch in Rodoſto zu blutigen Vorfällen in größerem
Maßſtabe gekommen ſei, beſtätigt ſich.

* Aus Süd Afrika, 5. Okt. Der Geſchäfts-
bericht der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft
für Südweſtafrika iſt beendet. Das Rechnungs-
jahr ſtellt eine Wendung zum Beſſeren feſt durch Her-
ſtellung friedlicher Verhältniſſe. Eine angemeſſene Ent-
ſchädigung für die durch die Zerſtörung Kububs ein-
getretenen Verluſte iſt ſeitens der Regierung in Ausſicht
geſtellt. Der Verkehr in der Lüderitz⸗Bucht hat ſich
nicht unbedeutend vermehrt. Von dem Grund und
Boden in der Nähe der Swakob⸗Mündung iſt Mehreres
verkauft und verpachtet worden; der Veckauf von
Cacaofeldern iſt zum Vollzug gebracht worden. Das
Rechnungsjahr 1894/95 ſchließt mit einem Gewinn
von 10,886 Mark ab, wodurch der Fehlbetrag auf
272,759 Mark verringert wird.

* Aus Madagascar, 7. Okt. Die Königin hat
einen Aufruf erlaſſen in welchem ſie die Armee der
Feigheit beſchuldigt. Sie weigert ſich die Stadt zu
verlaſſen. Die Hovas ſetzen den Wiederſtand fort.
Das Obſervatorium iſt zerſtört worden. Die Fremden
können die Stadt nicht verlaſſen, da die Regierung
das Anwerben von Trägern verhindert.

Aus Stadt und Land.

* Heidelberg, 5. Oktober. (Schulweſen.) Ver-
ſetzungen und Ernennungen: Unterlehrer Emil
Armbruſter in Heidelberg wird Hauptlehrer in Schönau,
A. Heidelberg. Hauptlehrer Adam Baumgärtner von
Neuenbürg nach Walldorf, A. Wiesloch. Unterlehrer Karl
Fürniß in Pforzheim wird Hauptlehrer in Zwingenberg,
A. Eberbach. Schulkandidat Franz Gengel als Unterlehrer
nach Buchen. Schulkandidat Konrad Gödtler als Hilfs-
lehrer nach Sinsheim. Hauplehrer Friedrich Hauth von
Peterzell nach Eiſingen, A. Pforzheim. Schulverwalter
Friedrich Heck in Sennfeld, Amts Adelsheim, wird Haupt-
lehrer daſelbſt. Schulverwalter Jakob Henkel in Hüffen-
hardt, A. Mosbach, wird Hauptlehrer daſelbſt. Unterlehrer
Auguſt Hoffmann in Eubigheim wird Hauptlehrer in
Ruchſen, A. Adelsheim. Haupklehrer Ludw. Hofherr von
Herbolzheim, A. Mosbach nach Hochhauſen, A. Tauher-
biſchofsheim. Hauptlehrer Heinrich Kaltenmaier von Billig-
heim nach Allfeld, A. Mosbach. Schulkandidat Emil Krauth
als Unterlehrer nach Heckfeldt, A. Tauberbiſchofsheim.
Schulverwalter Joſef Lackus in Rheinsbeim, A. Bruchſal,
wird Hauptlehrer daſelbſt. Schulkandidatin Anna Lohrer
als Unterlehrerin nach Sulzfeld, A. Eppingen. Hauptlehrer
Julius Metzger von Erſingen nach Rheinsheim, A. Bruchſal,
Hauptlehrer Edmund Ochs von Wagenſteig nach Ketſch
A. Schwetzin zen. Schulverwalter Leonhard Pfaff in Unter-
wittſtadt als Unterlehrer nach Wenkheim, A. Tauberbiſchofs-









heim. Schulverwalter Johaun Schupp in Sennfeld, Ai
Adelsheim, wird Hauptlehrer daſelbſs. Unterlehrer Friedr. d
Taylor in Buchen als Hilfslehrer nach Planlſtart ,
Schwetzingen. Schulkandidatin Frida Trautwein als Un en
lehrerin na“ Kirchheim, A, Heidelberg. Auf Anfuch lie
ihrer Stellenenthoben wurde Unterlehrerin Amal!“
Janſon in Sulzfeld, A. Eppingen. 4
S beidelberg. %. Okt. Weit zahlreicher als gewehr
lich war die geſtrige Verſammlung des „Kathol ,
ſellenvereins“ besucht. Den Anfaß dazu bot der 12 7 4
gekündigte Vortrag des den Vereinsmitgliedern beſtens „
kannten cand. theol. l Abel über „Adolf Kolping, ,
Gründer des Geſellenvereins“. Wenn auch die Hauptee-

R

*

b.

ſellen bekannt ſein ſollten und dee Mehrzahl derſelhen

dr

Sorgen und Entbehrungen aller Art verbundene
die
Gründung und Verbeeitung des „Geſellenvereins“ noch

CX Nachdem der „altkatholiſche Wehbiſchof“ Dr. W .
ber in der letzten Woche an mehreren Orten des Obel
fälle“ zugezogen hatte, daß er neue (h altkatholiſche .
meinden gründen wollte (während die alten aussterben), har
er am Sonntage auch ſeine Heidelberger alttatholiſchek
Schäflein beſucht, wahrſcheinlich, um ſich über den Aabli

D_ S
S

hier auf die Wunde ſeines enttäuſchten Herzens ein
Pfläſterchen zu kleben. One Zweifel wird ihm aber aun
hier ein neuer „Stich ducchs Hecz“ gegangen ſein, als ®&
ſah, wie arg wenig Schäflein ſich hier noch in dem alt
katholiſchen Schafſtalle des Herrn Stubenvoll. befinden-
Herr Weber mag ſeine Beſuche in Heidelberg nur aufgeben-
er wird hier keine Freude mehr erleben. Z A
— Die elektriſche Ausſtellung in Kare
ruhe wird Montag, 14. d. M., geſchloſſen werden. Dik
nehmigt, daß die für die Beſucher der Ausſtellung bewilligte
Fahrpreisermäßigung in der Art erweitert wire
daß die Rückreiſe auf Grund der am Mittwoch geltſten
einfachen Fahrkarten noch am Freitag erfolgen darf. Wer
alſo ſchauen will, muß ſich beeilen.
L Der Verein für Peüfung von Gebrauchs“
hunden zur Jagd in Süddeutſchland hält am 10, 1L
und 12. Oktober ſeine diesiährige Prüfung bei Friedrich
feld (Heidelberg) ab. Näheres durch den Vorſtand des

Vereins in Straßburg. 5 192
— Der Zug der Krammetsvögel ſoll heuer
deshalb außerordentlich zahlreich werden, weil die ihnen
dienenden rothen Früchte der Ebereſche in
dieſem Jahre in ungewöhnlich reicher Menge vorhanden
ſind. Im vorigen Jahre waren dieſe Vogelbeecen knapß
und daher aug die Krammetsvögel an Zahl gering und
deshalb theuer. - 929
— Beim hieſigen „Liederkranz hat's geſter⸗ g
Abend Ehren und Auszeichnungen geregnet. So übergang
Herr Adolf Koch Namens des Vorſtandes des allgemeinen
deutſchen Journaliſten- und Schriſtſteller⸗Vereins dem
Liederkranz einen ſilbernen Pokal als Anerkennung für 11 |
Mitwirkung des Liederkranzes beim Schriftſtellertag, 9591 2
Dr. Keller übergab dem Dirigenten, Herrn Carl Wed,
ein von Herrn Maler Hoffmann entworfenes und ausge.
führtes Ehrenmitglieds Dplom. Auch für den Komponiſten
des Preisliedes, Ritter Max v. Weinzierl wurde ein
gleiches Diplom hergeſtellt, es wird in dieſen Tagen na
Wien ab zehen. Dem Verdienſte ſeine Krone. —
— Geſtern wurde die vom Nakurheilverein U
dem unteren Stock des Hauſes Gaisbergſtraße 17 einat
richtete Naturheikanſtalt eingeweiht. Die Anſtall
beſteht aus einem Entree, einem Wartezimmer und 50 }
kleinen Badezimmern; ſie iſt zwar klein, enthält aber 9715
Alles, was zu den Anwendungen, die im Naturheil“?
verfahren üblich ſind, erforderlich iſt: Warmbad, bezaz ;
Kaltbad, Schwitzbad, Douchen aller Art, Wellenfehaufel0a® —
uſw. Der Vereinsarzt, Herr Dr. Helmrich, ſprach in längen 1
Rede ſpeach über den Zweck und Zel der Anſtaltsgrün —
ung, wobei er ſeine hohe Achtung vor der medizinischen
Wiſſenſchaft und ihrem Streben betonte, vor auen aft.
griffen auf dieſelbe warnte und eine mediziniſch⸗wiſſenſchaf 33
liche Vorbildung auch fü, alle Diejenigen als durchan
N bezeichnete, die die Naturheilkunde ausüben
wollen. } D
— Die hieſige Spätjahrsmeſſe beginnt aw
Dieſe

Montag, den 21. d. M. und dauerl 9 Tage.

— Das Sauerkraut wird theuer! Diele
Mittheilung werden zweifellos alle Hausfrauen mit Be.
dauern entgegennehmen. Die Erntegusſichten von Ge, }
Gemüſen, ſpeziell des Wei ßkohl s, ſind in ganz Deutfd? —
land ſehr ſchiecht, ja in manchen Diſtrikten iſt eine völlige
Mißernte zu verzeichnen. - 3
; Am Montag ſiel an einem Neubau in Neuenheim
ein Maurergehülfe von Handſchuhsheim ungefähr 5 Me 5
hoch herunter und verletzte ſich derart, daß er bewußtlos
in's akad. Krankenhaus gebracht wurde. —

. 10 Ein hieſ. Maurer, der einem Landwirth in eine,
Wirtſchaft ſeinen Ueberzieher entwendete, kam zur Anzeige.
Der Ueberzieher wurde wieder beigebracht. — Ein Dienſt-
mädchen wurde wegen Landſtreicherei und 2 Arbeiter wegen

efangenenbefreiung verhaftet. .
 
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