PROVINZEN
DER AR YEMEN
Zelt
Höhle
temp.
Hütte
perm.
Hütte
Stein/
Lehmhaus
Provinz San°3'
1,0%
0,1%
0,3%
0,6%
94,9%
Provinz Ta cizz
0,1%
0,1%
0,1%
5,1%
92,9%
Provinz al-Hudaydah
0,1%
-
1,8%
74,6%
23,1%
Provinz Sa°dah
2,2%
0,5%
0,1%
9,3%
87,6%
Provinz Hajjah
0,3%
1,0%
4,8%
30,5%
60,9%
Provinz al-Mahwft
0,1%
0,5%
1,0%
7,8%
89,9%
Provinz Ma crib
27,8%
0,2%
0,8%
13,2%
57,5%
Provinz Dhamär
0,2%
0,3%
-
0,9%
97,5%
Provinz Ibb
0,1%
0,2%
0,1%
1,0%
97,6%
Provinz al-Baydä'
4,9%
0,3%
0,1%
2,0%
92,0%
Abb. 7 Das Vorkommen der Haustypen in den Provinzen der AR Yemen 1975
GRÖSSE EINER
KERNFAMILIE
Distrikt
Turbat a5-Samä'itayn
Jabal clySI YazTd
AlLuhayyah
einzeln wohnend
5,9
5,7
5,0
im Verband einer erweiterten
Familie
3,8
4,3
3,7
Abb. 8 Größe einer Kernfamilie in Abhängigkeit von der Familienstruktur, AR Yemen 1975
gend Gehöfte aus mehreren runden oder rechteckigen
Schilfhütten in A1 Luhayyah (Steffen et al. 1978,11/20 f.;
11/68; 11/86).
Zusammenfassend läßt sich durch die soziologischen
und ethnographischen Untersuchungen ein konstanter,
in seinen Grundzügen gesellschafts- und kulturunab-
hängiger Faktor von 4-6 Personen - d. h. ein Elternpaar
und 2-4 Kinder - für Kernfamilien feststellen. Mit Hilfe
dieser Konstante läßt sich die durchschnittliche Bewoh-
nerzahl von archäologisch untersuchten Häusern be-
rechnen, unter der Voraussetzung, daß durch die Haus-
haltsanalyse erkennbar ist, wie viele Kernfamilien ein
Haus beherbergt hat. Die Anzahl der in einem Haus
lokalisierbaren Kernfamilien muß mit den demographi-
schen Faktoren für Kernfamilien multipliziert werden.
Als Grundlage für die archäologische Berechnung kön-
nen folgende Werte verwendet werden: Größe einer
Kernfamilie 5-6 Personen, Größe jeder Kernfamilie in
erweiterten Familien 4-5 Personen 15).
Mit dieser Methode können Einwohnerzahlen von
Siedlungen bestimmt werden, wenn die Anzahl der
Häuser einer Siedlung und die durchschnittliche Anzahl
der Kernfamilien eines Hauses bekannt sind oder ge-
schätzt werden können (Haviland 1972; 1988). Dieser
Weg zur Bestimmung der Bevölkerungsgröße einer Sied-
lung erscheint sicherer als deren Berechnung aliein auf
der Grundlage der Siedlungsfläche (Abb. 9). Ethnogra-
phisch untersuchte Orte im Vorderen Orient zeigen eine
große Varianz in der Anzahl der Personen pro Sied-
lungsfläche, weil die Anzahl der Häuser pro Siedlungs-
fläche (= Siedlungsdichte) starken Schwankungen unter-
worfen ist (Aurenche 1981b, 95 ff.). Der Mittelwert für
die Siedlungsdichte reicht von 4,6 Häusern/ha bei gro-
ßen Siedlungen (> 10 ha) bis zu 25 Häusern/ha bei klei-
nen Siedlungen (3-1 ha). Deshalb schwanken die Mit-
telwerte für die Bevölkerungsdichte bezüglich der Sied-
lungsfläche (die auch die unbebauten Flächen einer
Siedlung einschließt) zwischen 31 Personen/ha in der
erstgenannten und 111 Personen/ha in der zweitgenann-
ten Kategorie (ebenda Tab. 3;4). Die Anzahl der Ein-
wohner pro Siedlungsfläche ist also erheblich variabler
als die Anzahl der Einwohner pro Familie bzw. pro
Haus (s. o.). Dieser qualitative Unterschied kennzeich-
net die beiden alternativen Methoden der archäologi-
schen Demographie: die «Bevölkerungsberechnung»
15) Die Reduzierung der Größe einer Kernfamilie in erweiterten
Familienverbänden ist plausibel, wenn man berücksichtigt, daß er-
weiterte Familien am häufigsten dann entstehen, wenn ein Sohn hei-
ratet und mit seiner Frau bei seinen Eltern wohnt. Die Größe der
Kernfamilie der Eltern reduziert sich dabei um eine Person, da der
Sohn dann zu einer eigenen Kernfamilie gehört.
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DER AR YEMEN
Zelt
Höhle
temp.
Hütte
perm.
Hütte
Stein/
Lehmhaus
Provinz San°3'
1,0%
0,1%
0,3%
0,6%
94,9%
Provinz Ta cizz
0,1%
0,1%
0,1%
5,1%
92,9%
Provinz al-Hudaydah
0,1%
-
1,8%
74,6%
23,1%
Provinz Sa°dah
2,2%
0,5%
0,1%
9,3%
87,6%
Provinz Hajjah
0,3%
1,0%
4,8%
30,5%
60,9%
Provinz al-Mahwft
0,1%
0,5%
1,0%
7,8%
89,9%
Provinz Ma crib
27,8%
0,2%
0,8%
13,2%
57,5%
Provinz Dhamär
0,2%
0,3%
-
0,9%
97,5%
Provinz Ibb
0,1%
0,2%
0,1%
1,0%
97,6%
Provinz al-Baydä'
4,9%
0,3%
0,1%
2,0%
92,0%
Abb. 7 Das Vorkommen der Haustypen in den Provinzen der AR Yemen 1975
GRÖSSE EINER
KERNFAMILIE
Distrikt
Turbat a5-Samä'itayn
Jabal clySI YazTd
AlLuhayyah
einzeln wohnend
5,9
5,7
5,0
im Verband einer erweiterten
Familie
3,8
4,3
3,7
Abb. 8 Größe einer Kernfamilie in Abhängigkeit von der Familienstruktur, AR Yemen 1975
gend Gehöfte aus mehreren runden oder rechteckigen
Schilfhütten in A1 Luhayyah (Steffen et al. 1978,11/20 f.;
11/68; 11/86).
Zusammenfassend läßt sich durch die soziologischen
und ethnographischen Untersuchungen ein konstanter,
in seinen Grundzügen gesellschafts- und kulturunab-
hängiger Faktor von 4-6 Personen - d. h. ein Elternpaar
und 2-4 Kinder - für Kernfamilien feststellen. Mit Hilfe
dieser Konstante läßt sich die durchschnittliche Bewoh-
nerzahl von archäologisch untersuchten Häusern be-
rechnen, unter der Voraussetzung, daß durch die Haus-
haltsanalyse erkennbar ist, wie viele Kernfamilien ein
Haus beherbergt hat. Die Anzahl der in einem Haus
lokalisierbaren Kernfamilien muß mit den demographi-
schen Faktoren für Kernfamilien multipliziert werden.
Als Grundlage für die archäologische Berechnung kön-
nen folgende Werte verwendet werden: Größe einer
Kernfamilie 5-6 Personen, Größe jeder Kernfamilie in
erweiterten Familien 4-5 Personen 15).
Mit dieser Methode können Einwohnerzahlen von
Siedlungen bestimmt werden, wenn die Anzahl der
Häuser einer Siedlung und die durchschnittliche Anzahl
der Kernfamilien eines Hauses bekannt sind oder ge-
schätzt werden können (Haviland 1972; 1988). Dieser
Weg zur Bestimmung der Bevölkerungsgröße einer Sied-
lung erscheint sicherer als deren Berechnung aliein auf
der Grundlage der Siedlungsfläche (Abb. 9). Ethnogra-
phisch untersuchte Orte im Vorderen Orient zeigen eine
große Varianz in der Anzahl der Personen pro Sied-
lungsfläche, weil die Anzahl der Häuser pro Siedlungs-
fläche (= Siedlungsdichte) starken Schwankungen unter-
worfen ist (Aurenche 1981b, 95 ff.). Der Mittelwert für
die Siedlungsdichte reicht von 4,6 Häusern/ha bei gro-
ßen Siedlungen (> 10 ha) bis zu 25 Häusern/ha bei klei-
nen Siedlungen (3-1 ha). Deshalb schwanken die Mit-
telwerte für die Bevölkerungsdichte bezüglich der Sied-
lungsfläche (die auch die unbebauten Flächen einer
Siedlung einschließt) zwischen 31 Personen/ha in der
erstgenannten und 111 Personen/ha in der zweitgenann-
ten Kategorie (ebenda Tab. 3;4). Die Anzahl der Ein-
wohner pro Siedlungsfläche ist also erheblich variabler
als die Anzahl der Einwohner pro Familie bzw. pro
Haus (s. o.). Dieser qualitative Unterschied kennzeich-
net die beiden alternativen Methoden der archäologi-
schen Demographie: die «Bevölkerungsberechnung»
15) Die Reduzierung der Größe einer Kernfamilie in erweiterten
Familienverbänden ist plausibel, wenn man berücksichtigt, daß er-
weiterte Familien am häufigsten dann entstehen, wenn ein Sohn hei-
ratet und mit seiner Frau bei seinen Eltern wohnt. Die Größe der
Kernfamilie der Eltern reduziert sich dabei um eine Person, da der
Sohn dann zu einer eigenen Kernfamilie gehört.
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