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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 22.1900

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Nr. 1-3
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Spiegelberg, Wilhelm: Die Northampton Stele
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https://doi.org/10.11588/diglit.12425#0136

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DIE NORTHAMPTON STELE

bekannten Darstellung von Der el-Bahri ist zweifellos von clen Obelisken zu Karnak
die Rede1.

VII. « Das grosse Thor Amon èfyt » ist mit keinem der sonst namentiich
bekannten Thore von Karnak zu identifizieren; die uns ùberkommene Liste dieser
Thore2 ist freilich sehr luckenhaft.

VIII. Zu dieser Stelle ist die Inschrift des Anna 3 zu vergleichen

o o o

^^ll^^ ^ s*cû ^' in der Schreibung | aber die

Bedtg. bleibt unsicher. Die snnw werden Bestandteile der Thùr sein.

IX. Die Konstruktion4 im Anfâng der Zeile kehrt ganz àhnlich in der Obelisken-
inschrift (L., D., III, 24 o, Zeile 27) wieder : ^ I « er wusste,
dass es ich ihm weihen wùrcle ».

X. Der Satz, in welchem Thuti erzâhlt, dass er die Produkte des Landes Punt
vorrechnete, fùhrte unmittelbar zu einer interessanten Entdeckung. An einer absichtlich
ausgemeisselten Stelle fanden Newberry, Carter und ich unter den Darstellungen der
Puntexpedition eine Figur, welchedie in der Inschrift beschriebene Thàtigkeit vornahm,
in der linken Hand glaubten wir noch, die Palette in der rechten das Schreibrohr zu
erkennen, und daneben waren deutlich die Spuren von Namen und Titel unseres
Beamten erhalten '^j^|^3.

XI. Wsht hbt « Festhalle » (?) ist nicht selten anzutreffen, Brugsch, Wôrterb.,
VI, 806; Naville, Der el-Bahri, 83, 84, Z. 18. Vergleiche auch die Wendung
j[_J (](] fj*! n (( feiernd in der Halle6 ».

ls^7|l~f-lc?1k ^=4

O O O AAAA/nA

XII. Vgl. Obeliskcninschrift (L., D., III, 24) : û^-J^In. 1

9 fi fl *X\ I \\ I AAA/W\ -H- -J-TVÏ O AWWl ' W ' X —Cï^ AAAAAA

...czzj v tj v\v. (( ^cû dazu yon reinem (?) Electron, welches ich mit Schefïeln

wie Getreide gemessen hatte », und Naville, Der el-Bahri, 82/1 : j~|^ /"^
1 . . « Schefîel von Electron empfangen ».

À o o o _

Der mitgeteilte Text giebt ein anschauliches Bild von der Thàtigkeit des Thuti.
Aus allem geht klar hervor, dass dieser hohe Beamte die Metallarbeiten im ganzen
Reiche wâhrend der Regierung der Hatsepsut und Thutmosis' III leitete7. Wir brauchen
deshalb keinen bahnbrechenden Techniker in ihm zu sehen; er war vielmehr, wie er
ausdrùcklich hervorhebt, ângstlich beflissen, nach alter, erprobter Schule arbeiten zu
lassen. Der Schwerpunkt seiner Thàtigkeit, wie vielleicht der aller Architecten hohen
Ranges, lag wohl auf dem Gebiet der Verwaltung. Thuti hatte vor allem die Auf-

\

1. Damit erledigea sich auch die Vermutungen voa Pétrie, History of Egypt, 11/131 ff.

2. S. Mariette, Karnak, 38 a.

3. Recueil, t. XII, p. 106, Z. 1.

4. Siehe Sethe, Das âgyptische Verbum, II, § 150, o.

5. S. Naville, Der el-Bahri, 79. — Es làsst sich auch au dieser Stelle constatieren, wie vortrefflich
Howard Carter die fast ganz verloreneu Spuren von Zeichnung und Inschrift wiedergegeben hat. — Die
Titel « Schreiber, Gutsvorsteher » fùhrt Thuti auch in einer Inschrift der inneren Grabràume.

6. Blackden-Frazer, Graffiti, I, Z. 2. Ebenso El-Berscheh, ed. Newberry, II, Tafel XIII, Z. 9.

7. Am deutlichsten làsst sich das bei den Obelisken zeigen, welche Senmut in Assuan brechen liess
(S. Maspero, Histoire des Peuples de l'Orient, t. II, p. 244, Anm. 2), so dass Thuti nur die Metallarbeit
daran thun konnte, wie es seine Inschrift (Z. 28) auch berichtet.
 
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