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Rocznik Muzeum Narodowego w Warszawie — 36.1992

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Godlewski, Włodzimierz: Wczesne malowidła ścienne z terenów Nobadii
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https://doi.org/10.11588/diglit.19644#0043

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FRÜHE WANDMALEREIEN AUS DEM GEBIET NOBADIAS

ZUSAMMENFASSUNG

Die Entdeckung von über 120 Wandmalereien in der Faraser Domkirche in den Jahren 1960—1964 hat
besonders stark die Forschungen an der nubischen Malerei beeinflußt und verursachte Vermutungen, daß die
Malereien in den Innenräumen der Sakralbauten in Nubien treten erst im 8. Jh., fast 150 Jahre nach der
Christianisierung des Landes auf. Zur Zeit vermutet man, daß sich die frühe Malerei in Nubien das ganze 7. Jh.
hindurch entwickelte. Einige zehn Malereien, die in der Sammlung des Koptischen Museums aufbewahrt werden
und aus den Innenräumen der Kirchen in Abu Oda, Naga el Oqba, Wadi es Sebua, Abdallah Nirqi (Hauptkirchc),
und auch aus Debeira West (z.Z. in Ghana) stammen, und einige, nicht erhaltene, Malereien aus dem Südpalast und
aus der Anachoret-Höhle in Faras kann man auf den Zeitraum von der Hälfte des 7. Jhs. bis zur Wende des 8. und 9.
Jhs. datieren.

Die Malerei der Domkirche aus Faras bleibt zweifellos die bedeutendste Objektengruppe und das reichste
Material für ikonographische Studien. Diese Malerei ist sicher im Ergebnis des schon dauerhaften Prozesses der
Entwicklung der nubischen Kunst entstanden und stellt ohne Zweifel das Werk der nubischen Künstler dar.

Der Stil der früheren nubischen Malereien, obwohl er den koptischen Objekten nahe steht, ist in den
Einzelheiten — in den Gestaltverhaeltnissen und der zeichnerischen Gesichtsform — andersartig und zeugt von der
Aktivität der lokalen Kunstzentren, die gemäß dem örtlichen Geschmack und ästhetischen Erwartungen arbeiteten.
Eine bedeutende Rolle bei der Trennung der nubischen Kunst von der koptischen Malerei hat sicher die Besatzung
Ägyptens von arabischen Truppen und teilweise Isolierung Nubiens gespielt.
 
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