CONCORDIA APOSTOLORUM — EINE GOTISCHE SKULPTUR IN LIEGNITZ
ZUSAMMENFASSUNG
Der Aufsatz stellt eine monographische Bearbeitung der Skulptur aus Sandstein, 123 cm gross, die sich in der
S. S. Peter und Paul-Kirche in Liegnitz befindet dar. Sie wurde im 19 Jh. im Unterirdischen Gewoelble dieser Kirche
gefunden, ihr ursprüngliche Ortbestimmung ist unbekannt. Aufgrund der Stilmerkmale kann man die Statue auf das
3. Viertel des 13. Jhs. datieren. Das niedrige Kunstniveau steht im Gegensatz mit der interessanter, man kann sagen,
einzigartiger ikonographischer Fassung. Das Thema der Skulptur — das Treffen von Hl. Peter und Hl. Paul in Rom
— bearbeitete unlängst H. L. Kessler, der seine Geschichte vom 5. bis zum 13. Jh. besprach, aber das Hauptthema
der sich umarmenden Gestalten hat noch einen vorchristlichen, wohl östlichen, Ursprung. Im Gegensatz zu allen
erzaehlenden Darstellungen, die das Moment der Begrüßung und der brüderlichen Umarmung in einer regen
Handlung zeigen, bildet die Gruppe aus Liegnitz eine Verwandlung der Aktion in eine Repräsentationsstatue. Das
Denkmal stellt ein Gegenargument gegenueber der Behauptung dar, dass das Concordia Motiv die Grenze der
Alpen nicht überschritten hat. Ein anderes Beispiel — die Freskomalerei an der Chorschranke des Kölner Doms
— stammt erst aus etwa 1330. Die früheren Werke, die wahrscheinlich die Anregung zur schlesischen Skulptur
waren, sind nicht erhalten geblieben.
ZUSAMMENFASSUNG
Der Aufsatz stellt eine monographische Bearbeitung der Skulptur aus Sandstein, 123 cm gross, die sich in der
S. S. Peter und Paul-Kirche in Liegnitz befindet dar. Sie wurde im 19 Jh. im Unterirdischen Gewoelble dieser Kirche
gefunden, ihr ursprüngliche Ortbestimmung ist unbekannt. Aufgrund der Stilmerkmale kann man die Statue auf das
3. Viertel des 13. Jhs. datieren. Das niedrige Kunstniveau steht im Gegensatz mit der interessanter, man kann sagen,
einzigartiger ikonographischer Fassung. Das Thema der Skulptur — das Treffen von Hl. Peter und Hl. Paul in Rom
— bearbeitete unlängst H. L. Kessler, der seine Geschichte vom 5. bis zum 13. Jh. besprach, aber das Hauptthema
der sich umarmenden Gestalten hat noch einen vorchristlichen, wohl östlichen, Ursprung. Im Gegensatz zu allen
erzaehlenden Darstellungen, die das Moment der Begrüßung und der brüderlichen Umarmung in einer regen
Handlung zeigen, bildet die Gruppe aus Liegnitz eine Verwandlung der Aktion in eine Repräsentationsstatue. Das
Denkmal stellt ein Gegenargument gegenueber der Behauptung dar, dass das Concordia Motiv die Grenze der
Alpen nicht überschritten hat. Ein anderes Beispiel — die Freskomalerei an der Chorschranke des Kölner Doms
— stammt erst aus etwa 1330. Die früheren Werke, die wahrscheinlich die Anregung zur schlesischen Skulptur
waren, sind nicht erhalten geblieben.