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Was Pilgrim ange-
ſtrebt, fielerſt seinem Nach-
folger Christian (991 bis
| | s U 1013) zu: am 3. Januar
| ruyr " 999 überließ ihm Kaiser

.. Otto II]. die Rechte des
Sta dt- und Landes-
herrn. Diese ſchränkte
p Kaiser Heinrich II. aller-
dings sofort wieder ein,
indem er 1010 das Kloster
Niedernburg und dessen
Gebiet am unteren Stadt-
ende wieder in kaiserliches
Eigentum nahm.

Die vom Benediktiner-
kloſter Clugny ausgehen-
den kirchlichen Reforma-
tionsbestrebungen hatten
am Hofe der ſaliſchen
i Kaiser sich ſtarken Einfluß
L UEG I Ms mern verschafft und wie ander-
88. B. Ulrich I. (1092— 1121) Votivbild von 1492 wärts, so auch in Passau

im Stift Herzogenburg in Niederöſtreich. die Besetzung des Biſchof-
ſtuhles mit kaiserlichen

Hauskaplänen, die seiner Richtung angehörten, durchgesſezt, ſo Engelbert
(1045-65) und Altmann (1065-91). Letzterer setzte seine volle Autorität")
für die Kirch e nr e fo r m ein; ein Hauptpunkt derselben war die Ehelosigkeit
der Priester. Der niedere Klerus hatte Frauen genommen und war beſtrebt
seine Pfründen auf die Söhne zu vererben; in ihren Kreisen stieß daher Alt-
mann auf heftigen Widerſtand. Gregor VII. vertrat seit 1075 den Grunoſatz,
daß ein Bischof zur Übernahme seines Amtes und der dazugehörigen Besitzungen
nur der Bestätigung des Papsles bedürfe; Kaiser Heinrich IV. hielt an der alten
deutschen Rechtsgewohnheit feſt, daß nur der deutsche König durch Belehnung
(mit Ring und Stab) den Biſchof in die weltlichen Rechte seines Stiftes ein-
weisen könne. Dem daraus ſsich entwickelnden, erſt 1122 beendeten Kampfe
zwischen Kaiser- und Papsttum fiel Altmann zum Opfer, indem er um 1080
kaiserlichen Gegenbischöfen weichen mußte; er ist auch nicht mehr in seine Diözese
zurückgekehrt. Um 1070 half er noch dem lang empfundenen Mangel einer
Mönchsniederlassung in Passau ab, indem er das Kloster St. N ik ola gründete;



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