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Schön, Theodor von
Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg Theodor von Schön (Band 4): Anlagen zum 2. Theil, Scharnhorst — Berlin, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.24268#0423

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411

Mit ehrerbietigem Vertraum habe ich E. D. mein po-
litisches Glaubensbekeuutuiß eiugereichß um es Sr. Majestät
vorzulegen. E. D. habeu mir das Letztere hierauf schrift-
lich uud mündlich zuzusicheru geruht. ich vertraue fest dem
fürstlicheu Worte und erwarte ruhig die Eröffuuug, daß
meiue Darstelluug in deu Häuden Sr. Majestät sei; aber
zivei Ereignisse, die seit der Zeit zu meiuer Kenntniß ge-
kommen find, macheu mir die Bitte um Beschleuuiguug zur
Pflicht.

Das erste ist die Art, iu der der Fiuauz-Miuister die Kritik
seiues Budgets beautwortet hat. Statt belegte Zahlen der Zahl,
statt Argumente deu Argumenteu eutgegen zu setzeu, ist dieser
Bericht voll vou gehaltloseu uud prahlendeu Phraseu, nud
zeigt hauptsächlich, daß der Fiuauz-Miuister weder seineu
Staudpunkt, uoch seiue Lage keuut (wie uuser Gegeubericht
darthuu wird) und niit einigeu von seiuen Nätheu iu einer
folcheu Selbsttäuschuug lebt, daß er nicht weiß, wie er steht.
Der Juhalt seines Berichts wäre völlig unerklärlich, weun
man nicht aus dem Juhalte uud der Form ersähe, daß cr
trotzdem, daß er selbst seine Verwaltung für „am Ende" er-
klärt uud im Staatsrath und in der Steuer-Commission die
klarsten Beweise seiner Nnfähigkeit erhalten hat, doch Alles
das, was über ihn und gegen ihn geschehen ist, allein als
das Werk einer Kabale oder Jutrigue betrachtet, welcher man
am besten durch grelle Behauptungeu ohne Fuudament, De-
clamatiouen und heftige Phrasen begegnen könne. Wo es
auf das Wohl nud Wehe des Königs und zehn Millionen
Untertanen ankommt, darf aber von K'abale und Jntrigue
nicht die Nede seiu, uud dies Wohl uud Wehe darf nicht in
 
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