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Schön, Theodor von
Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg Theodor von Schön (Band 4): Anlagen zum 2. Theil, Scharnhorst — Berlin, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.24268#0445

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ist. Nehmen können wir diese Herrschaft ihm nicht, nnr
mildern können wir sie. Der Reiche an Ländereien ist
meistens erträglicher, als der Reiche an Gelde. Weniger un-
angenehm ist anch der gebildete, als der ungebildete Reiche.
Hauptsächlich aber kann Geldstolz nicht Eingang bei dem-
jenigen Neichen finden, der Etwas besitzt, worauf er selbst
einen höheren Werth als anf seinen Reichthum setzt. Dieses
Etwas besitzt der Adel in dem Gesühle, seinem Könige, nnd
mit diesem dem Volke anzugehören, nnd er ist es daher, der
reich sein kann ohne Geldstolz.

9) Geisteskrast.

Die Geisteskraft vermag in einem gebildeten Nolke viel,
oft nur zn viel. Sie, mit Reichthum verbunden, machte den
Mahomed zum Stister einer eigenen Religion und eines
weltlichen Neiches. Die Geisteskrast allein will sich selbst
geltend machen, thnt es durch Neuernngen und schadet durch
diese dem Volke, in welchem sie, nm zu glänzen, ihre Jdeen
verwirklicht. Was schön gedacht wird, nnd ewig schön als
Gedanken bleibt, schneidet oft tiese Wnnden dem Volke, in
welchem der schöne Gedanke ausgesührt ivird. Mag anch wohl
der Adelige steigen mit dem geflügelten Pserde, so bleibt sein
Auge doch immer halb auf seinen König gewendet. Jn nnd
mit diesem liebt er das Volk, und dieses Gesühl für König
und Volk nimmt seiner Geisteskraft die schneidende Schärfe,
der nnr Nenes zu schaffen, nicht das Alte zn verbessern genügt.

10) Gleichheit der Kräfte durch den Adel.

Auch die Geisteskraft vermag so viel nicht, ols der Reich-

thum. So lange die Welt steht, wirken Verbindungcn. Sie
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