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Schön, Theodor von
Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg Theodor von Schön (Band 4): Anlagen zum 2. Theil, Scharnhorst — Berlin, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.24268#0489

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477

ist aber dennoch bedeutungsvoll, und fnr das, was in der
beabsichtigten Anstalt geschehen solt, belehrend und maßgebend.

Die Nolksschule überhaupt sotl den Menschen, der sich
selbst überlassen eine Null isü zu einer Einheit, zn einem im
Nolke mitgezählten und mitgeltenden Gliede machen. Sie
sindet daher ihre Mittel in der Entwickelung des Gemüths,
sie erreicht ihr Ziel, indem sie es versteht, ihre Zöglinge zn
Mannern zu machen, sie mit Nechtlichkeih Einsicht, nützlicher
Thätigkeit und Anständigkeit in ihrer Ankündignng auszustatten.

Jn der Lösung dieser Anfgabe tritt als besonders wirk-
sames Vehikel das Verständniß des Wortes und der Schrist

greifen. Der Kömg hatte dies init den Worten genehmigt: „Gerne!
wenn das Land Nichts hat, will Jch auch Nichts haben." Die Geld-
noth trat allenthalben hervor und doch wurde in dem vollen Ver-
trauen, daß auf dem Wege zum Himmel die erbännlichen Metall-
fcherben sich finden müßten, der Beschluß

zu Errichtung einer Universität in Berlin

gefaßt.

Der Glaube an die Allmacht der Jdee waltete damals mehr als
gewöhnlich vor. Für mich war dics leicht, weil ich durch meinen
Trauer-Fall entschieden mit meinem Leben abgefchlosfen hatte.

K. über die Zeit in Königsberg 1808/9:

Wilhelm Humbotdt kam in Königsberg an, um das geistliche
Departement als Geheimer Staatsrath so selbstständig zu führeu,
wie ich das Gewerbe-Departement verwaltete. Er war ein Licht-
punkt in der Finsterniß. Er hatte sich bald vollkoinnien orientirt
und sich einen Plan gemacht, wie selbst bei den trüben Zeiten noch
zum Besten gewirkt werden könne. Er nahm die Errichtung der
Universität zu Berlin mit vollem Eifer auf, suchte die gelehrten
Schulen auf einen besferen Stand zu bringen, und Humboldt, Nicv-
lovius und Süvern vereint bildeten eincn hcrrlichen Hebel, um
wenigstens dem gebildeten Theile der Nation durch die Schule einen
besferen Schwung zu geben. Für die Elementarfchulen wirkte
insbesondere Nicolovius. Er erkannte die Wichtigkeit des Elementar-
Schulwesens. Jhm haben wir es zu verdanken, daß damals mit
 
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