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Schön, Theodor von
Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg Theodor von Schön (Band 4): Anlagen zum 2. Theil, Scharnhorst — Berlin, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.24268#0525

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die meisten ehe sie das zehnte Lebensjahr vollendet haben.
Oder soll die Ausnahme erst da geschehen, wo die Wahl des
knnftigen Berufch der dereinstigen Wirksamkeit im Leben, als
entscheidend betrachtet werden darf? Dann wnrde die Schule
ja doch mehr Spezialschule, als allgemeine Bildungsanstalt
sein. Es erscheint besser, ohne weitere Nncksicht auf das
Alter, nur den Grad der Ausbildnng im Wissen und Können
(Kenntnisse und Fertigkeiten) zu bezeichnen, der zur Ans-
nahme erforderlich ist. Auch erscheint der präsumtive Auf-
enthalt in der Schule bis zum 19. Lebensjahre bedenklich.
Das allzulange Verweilen in der Schule macht ost willens-
unkräftige, unsichere und matte Menschen. Wenigstens scheint
die Ersahrung dafnr in Beziehnng aus die Ghmnasien zu
sprechen. Die meisten jnngen Lente sind nicht mehr jnng
genug, wenn sie auf die Universität (die Brücke zum Leben
snr die Stndirenden) gelangen, verfolgen daher oft genug un-
angemesfene Richtungen (machen zuweilen sogar demagogische
Umtriebe (ol. inlrn s 15) nnd sind später unkräftig, matt,
und wollen durch Anmaßung und Hochmuth die Leere im
Herzen und im Kopfe verdecken, ohne Lebenslust und Frcude,
wie das an den meisten Referendarien und Candidaten unserer
neuesten Zeit fich traurig darstellt. — („Ausgezeichnete Fähig-
keiten und geistige Regsamkeit" ist in nnseren Tagen sehr
selten mit einer „entsprechenden Körperkrast" verbunden.
Der Anblick der Jugend in sast allen höheren Schulen in
den Städten, wo ich solche besncht habe, in Elbing, Marien-
burg, Danzig, Königsberg, Bromberg, in Konitz, Krone, Frank-
fnrt a/O., Halberstadt, Magdeburg, Leipzig, Dresden -— weit

weniger in Berlin, was auffallend ist — ist in hohem Grade
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