äusserlich auffallendsten und sachlich bezeichnendsten Er-
scheinungen in der späteren Entwickelung Athens.
Wie dem auch sei; unter allen Vorwürfen, welche gegen
den in alter wie neuer Zeit vielverläumdeten Mann vorge-
bracht sind, ist sicher am leichtesten der zu tragen, dass er
nicht gegen Kassandros eine selbständige Politik gemacht
habe. Die erschöpfte Stadt genoss so wenigstens der Ruhe;
sobald sie die „Freiheit" wiedererlangte, wurde sie in die wilden
Wirrnisse der Zeit hineingerissen, um nach kurzer Frist ganz
zu erliegen.
Demetrios Poliorketes war es7 der im Namen seines Vaters
Antigonos den Athenern die Freiheit zu bringen versprach,
und damit nach Ueberrumpelung des Peiraieus den sofortigen
Abfall Athens von Kassandros erreichte. Nachdem er dann
auch nach einiger Zeit die Zwingburg der Makedonier auf
der Munychiahöhe erobert und gebrochen hatte1), zog er
(307) als Befreier in Athen ein und erklärte feierlich in einer
sofort zusammenberufenen Ekklesie die alte Demokratie und
Autonomie für wiederhergestellt. Sein Vater fügte diesem
kostbarsten Geschenk noch die weitere Gabe von 150,000
Scheffel Getreide und Bauholz für 100 Trieren hinzu; auch
den Besitz der Insel Imbros gab er den Athenern zurück5).
So begannen Antigonos und Demetrios die lange Reihe
ausAvärtiger „Wohlthäter" von Athen. Dass sie selbst durch
grossartige Bauaiilagen ihre Gunst bezeugt und für die Ver-
ewigung ihres Namens gesorgt hätten, ist freilich nicht be-
richtet : -um so überschwänglicher waren die Ehren, die ihnen
die Athener darbrachten, auch die monumentalen. Wie zu
den zehn kleisthenischen Phylen zwei neue, die Antigonis und
Demetrias; hinzugefügt wurden, so nahm man ihre Statuen unter
1) Diodor. XX 46 6 |a£v Anur|Tpioc KcrracKdiyac ti'iv Moi)vuxi'"v-
Plutarch,., Demdr. 10 Ka-recKcu^e tö tppoupiov. Dionys. Halic, de D*~
narcho Bd. II S. 113 Sylb. <t>i\öxopoc iv tcüc 'Attikcüc kfopiatc (Frg. 144
bei Müller, frg. last. Gr. I S. 408) . .. oütujc Xe-ftr „to0 -fdp 'AvatiKpdTOuc
äpxovxoc eü9ü |adv r| tujv Meyapeujv uöXic £d\w. 6 he Ar|ur|Tpioc o
KaTe\9d)v £k tüuv Me-fdpaiv KaxecKeudZexo rd irpöc ti'iv Mouvuxiav Kai
tü Teixn KaTacxdyac äitebuiKe tw biijaiu".
2) Plutarch., Demetr. 10 und Diodor. XX 40. Die Ansetzung der
Anwesenheit des Demetrios in Athen in die zweite Hälfte des Jahres
307 ist jetzt urkundlich bestätigt (s. Hermes V S. 349 f.).
scheinungen in der späteren Entwickelung Athens.
Wie dem auch sei; unter allen Vorwürfen, welche gegen
den in alter wie neuer Zeit vielverläumdeten Mann vorge-
bracht sind, ist sicher am leichtesten der zu tragen, dass er
nicht gegen Kassandros eine selbständige Politik gemacht
habe. Die erschöpfte Stadt genoss so wenigstens der Ruhe;
sobald sie die „Freiheit" wiedererlangte, wurde sie in die wilden
Wirrnisse der Zeit hineingerissen, um nach kurzer Frist ganz
zu erliegen.
Demetrios Poliorketes war es7 der im Namen seines Vaters
Antigonos den Athenern die Freiheit zu bringen versprach,
und damit nach Ueberrumpelung des Peiraieus den sofortigen
Abfall Athens von Kassandros erreichte. Nachdem er dann
auch nach einiger Zeit die Zwingburg der Makedonier auf
der Munychiahöhe erobert und gebrochen hatte1), zog er
(307) als Befreier in Athen ein und erklärte feierlich in einer
sofort zusammenberufenen Ekklesie die alte Demokratie und
Autonomie für wiederhergestellt. Sein Vater fügte diesem
kostbarsten Geschenk noch die weitere Gabe von 150,000
Scheffel Getreide und Bauholz für 100 Trieren hinzu; auch
den Besitz der Insel Imbros gab er den Athenern zurück5).
So begannen Antigonos und Demetrios die lange Reihe
ausAvärtiger „Wohlthäter" von Athen. Dass sie selbst durch
grossartige Bauaiilagen ihre Gunst bezeugt und für die Ver-
ewigung ihres Namens gesorgt hätten, ist freilich nicht be-
richtet : -um so überschwänglicher waren die Ehren, die ihnen
die Athener darbrachten, auch die monumentalen. Wie zu
den zehn kleisthenischen Phylen zwei neue, die Antigonis und
Demetrias; hinzugefügt wurden, so nahm man ihre Statuen unter
1) Diodor. XX 46 6 |a£v Anur|Tpioc KcrracKdiyac ti'iv Moi)vuxi'"v-
Plutarch,., Demdr. 10 Ka-recKcu^e tö tppoupiov. Dionys. Halic, de D*~
narcho Bd. II S. 113 Sylb. <t>i\öxopoc iv tcüc 'Attikcüc kfopiatc (Frg. 144
bei Müller, frg. last. Gr. I S. 408) . .. oütujc Xe-ftr „to0 -fdp 'AvatiKpdTOuc
äpxovxoc eü9ü |adv r| tujv Meyapeujv uöXic £d\w. 6 he Ar|ur|Tpioc o
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tü Teixn KaTacxdyac äitebuiKe tw biijaiu".
2) Plutarch., Demetr. 10 und Diodor. XX 40. Die Ansetzung der
Anwesenheit des Demetrios in Athen in die zweite Hälfte des Jahres
307 ist jetzt urkundlich bestätigt (s. Hermes V S. 349 f.).