wundern dürfen, da diese Gegenden dem erfrischenden Hauch
der Seeluft am meisten zugänglich waren.
Wenn also Plutarchos ') den Kollytos, der nach der oben
(S. 353) begründeten Ansicht eben südlich und östlich ;der
Burg lag, als ein ebenso beliebtes Stadtviertel in Athen
nennt, wie es die vors'tädtischen, freigelegenen Quartiere Pi-
tane und Kraneion für Sparta und Korinth waren, so ist
man nicht berechtigt zu behaupten, dass das für frühere Zei-
ten nicht zugetroffen habe'-), dass diese Vorliebe erst mit
einer Verschiebung des Schwerpunktes des städtischen Ver-
kehrs nach Osten zu entstanden sei.
Bemerkenswerth scheint aber doch ein Doppeltes. Ein-
mal gestattete man in Trajanischer Zeit die Gründung eines
Grabdenkmals (des Philopappischen) auf dem Museion inner-
halb der Stadtmauer, und das M'eist doch in Vereinigung mit
der noch in Caesarischer Zeit festgehaltenen religiösen Ob-
1) Plutarcb., de exil. 6 oübe yäp 'A6r)vcüoi ndvxec kotoikoüci
KoXuttöv, oübe KopivGioi Kpavetov oübe TTrTdvnv Adi<wvec. Der Zu-
sammenhang gestattet keinesweges, was E. F. Hermann zu Beckers
Charikles P S. 58 annimmt, hier an jeden beliebigen Theil einer
Stadt im Gegensatze zum Ganzen zu denken: sondern es ist nothwendig
ein besonders beliebter oder vornehmer Theil zu verstehen. Auch beim
Theater lagen die Häuser des Vaters des Herodes, Attikos, in deren
einem dieser einen grossen Schatz fand und die als elegant auch des-
halb gelten können, weil dessen Vater, Hipparchos ja vermögend ge-
wesen war (s. Philostrat., Leb. d. Sophist. II 1, 2).
2) Ebenso wie vielleicht auch das Umgekehrte gilt, dass nämlich
auch nach Gründung der Hadriansstadt die Lage bei der Agora des
Kerameikos eine sehr elegante war. Das ist anzunehmen, falls die
Schilderung! Lukian's navig. 13, wie doch das natürlichste ist, sich
gerade auf seine Zeit bezieht: eTra ex tujv oujoeKtx EKeivuuv TaXdvTWV
oiKiav xe rj&r) ibKobouncdunv ev emicaipw, uiKpöv tiuep ti'iv irotia-
Xnv. Und ebenso tritt in den Hetärengesprächen (VIII 2) ein reicher
Geldwechsler Demophantos auf ö kcctöuiv oikwv tu.c iroud\r|c. Ueber-
haupt darf nicht geläugnet werden, dass es bei der Spärlichkeit des uns zu-
gänglichen Materials in diesen Dingen unmöglich ist, eine feste chronologi-
sche Scheidung zu vollziehen. — So ist auch gar nicht auszumachen, auf
welche Zeit bestimmt die Notiz Alkiphron's 1 39, 8 geht, nach der der
reiche Liebhaber einer Hetäre ev KoXuttüj wohnte. Sicher blieb je-
doch die Südseite der Burg auch noch lange nach Hadrian durch
schöne Häuser ausgezeichnet, wie hier in der Nähe des Asklepieion
das von Marinos (ProJd. 29) gepriesene Haus des Proklos lag.
der Seeluft am meisten zugänglich waren.
Wenn also Plutarchos ') den Kollytos, der nach der oben
(S. 353) begründeten Ansicht eben südlich und östlich ;der
Burg lag, als ein ebenso beliebtes Stadtviertel in Athen
nennt, wie es die vors'tädtischen, freigelegenen Quartiere Pi-
tane und Kraneion für Sparta und Korinth waren, so ist
man nicht berechtigt zu behaupten, dass das für frühere Zei-
ten nicht zugetroffen habe'-), dass diese Vorliebe erst mit
einer Verschiebung des Schwerpunktes des städtischen Ver-
kehrs nach Osten zu entstanden sei.
Bemerkenswerth scheint aber doch ein Doppeltes. Ein-
mal gestattete man in Trajanischer Zeit die Gründung eines
Grabdenkmals (des Philopappischen) auf dem Museion inner-
halb der Stadtmauer, und das M'eist doch in Vereinigung mit
der noch in Caesarischer Zeit festgehaltenen religiösen Ob-
1) Plutarcb., de exil. 6 oübe yäp 'A6r)vcüoi ndvxec kotoikoüci
KoXuttöv, oübe KopivGioi Kpavetov oübe TTrTdvnv Adi<wvec. Der Zu-
sammenhang gestattet keinesweges, was E. F. Hermann zu Beckers
Charikles P S. 58 annimmt, hier an jeden beliebigen Theil einer
Stadt im Gegensatze zum Ganzen zu denken: sondern es ist nothwendig
ein besonders beliebter oder vornehmer Theil zu verstehen. Auch beim
Theater lagen die Häuser des Vaters des Herodes, Attikos, in deren
einem dieser einen grossen Schatz fand und die als elegant auch des-
halb gelten können, weil dessen Vater, Hipparchos ja vermögend ge-
wesen war (s. Philostrat., Leb. d. Sophist. II 1, 2).
2) Ebenso wie vielleicht auch das Umgekehrte gilt, dass nämlich
auch nach Gründung der Hadriansstadt die Lage bei der Agora des
Kerameikos eine sehr elegante war. Das ist anzunehmen, falls die
Schilderung! Lukian's navig. 13, wie doch das natürlichste ist, sich
gerade auf seine Zeit bezieht: eTra ex tujv oujoeKtx EKeivuuv TaXdvTWV
oiKiav xe rj&r) ibKobouncdunv ev emicaipw, uiKpöv tiuep ti'iv irotia-
Xnv. Und ebenso tritt in den Hetärengesprächen (VIII 2) ein reicher
Geldwechsler Demophantos auf ö kcctöuiv oikwv tu.c iroud\r|c. Ueber-
haupt darf nicht geläugnet werden, dass es bei der Spärlichkeit des uns zu-
gänglichen Materials in diesen Dingen unmöglich ist, eine feste chronologi-
sche Scheidung zu vollziehen. — So ist auch gar nicht auszumachen, auf
welche Zeit bestimmt die Notiz Alkiphron's 1 39, 8 geht, nach der der
reiche Liebhaber einer Hetäre ev KoXuttüj wohnte. Sicher blieb je-
doch die Südseite der Burg auch noch lange nach Hadrian durch
schöne Häuser ausgezeichnet, wie hier in der Nähe des Asklepieion
das von Marinos (ProJd. 29) gepriesene Haus des Proklos lag.