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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0700

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ganze Stadtviertel bezeichnet1). Bei dieser Anlage brach man
die östliche Stadtmauer einfach ab2) und die weit über die alte
Grenze bis an den Iiissos erweiterte Stadt blieb hier nun
unbefestigt3): dagegen wurde die Grenze zwischen Neuathen
und Altathen markirt durch ein Prachtthor, dessen Architrav
auf der Westseite die Inschrift trug: „das ist Athen, die alte
Theseusstadt" und auf der Ostseite die andere: „das ist des
Hadrianos', nicht des Theseus' Stadt"1). Dieses Thor befand
sich unmittelbar vor dem Eingang in das Olympieion'').

Und eben das Olympieion war es, das jetzt den Haupt-
schmuck des neuen Stadttheils bildete. Diesen schon wieder-
holt in Angriff genommenen aber noch immer unfertigen
Riesenbau vollendete der Kaiser auf das prachtvollste, indem
zugleich mit dem Kult des Olympiers die Apotheose des
Kaisers selbst verbunden und so hier die „Herrlichkeit des
Herrn der Welt" neben der des „Himmelskönigs" durch
einen und denselben Priester gefeiert wurde0).

1) Spartian., Hadrian. 2 0cum titulos in operibus non amaret,
multas civitatis Hadrianopoles appcllavit ut ipsam Carthaginem et Athe-
narum partem. In der Inschrift des Aquäduktes (s. S. 689) wird dieser
Stadttbeil als novae Athenae bezeichnet; auch v£cu 'A0v}vai 'Abpiavai
hiess er, vgl. Stephan. Byz. u. d. W. 'OXuumeiov, xöiroc £v Ar)Xiy (viel-
mehr 'A6r|vaic, vgl. Meineke), öv Kxicavxec 'Aönvaioi xPM,uaclv "Abpia-
voO veac 'A9t)vac 'Abpiaväc dKdXecav, u'jc 4>\^twv ev 'OXujartidbLuv ie'.

2) Dass bei der Anlage der Hadrianstadt die Stadtmauer hier
abgebrochen werden musste, liegt auf der Hand und wird durch die
Stadtbesehreibung des Pausamas bestätigt (s. oben S. 229).

3) Athen lag so nun wirklich irap' 'IXiccou uucxiKaTc öxöaic (Himer.,
eclog. x IG S. 192 Wernsd.).

4J Alb' ei'c' 'A8r]vat Orjceuuc r) upiv ttöXic und Ai'b' ei'c' 'Abpiavoü
Kai ouxi ©neewe xroXic' lauten die beiden hier angeschriebenen Trimeter
(C. i. Gr. I N. 520). Schol. B D Aristid., Panathen. III S. 201, 32 Dind.
6 'Abpiavöc eXOiuv Kai ueiZovu uoiricac töv xtepißoXov ev9a |aev f\v up°
toO xelxoc (s. oben S. 337 Aura. 1) xö xraXaiöv eypaipe- xoöxo ö Qiiceüc
e'Kxice Kai qük 'Abpiavöc. ev8a be aüxöc Jkxiccv, e'-fpaipe- xoöxo 'Abpiu-
vöc Kai oü Qnceuc diKobö|.u]cev.

5) Das Hadriansthor steht bekanntlich noch heute an Ort und
Stelle: seine Lage zu dem Olympieion ist am besten zu sehen auf dem
Plane von Papadakis in arch. Ephem. 1862 Heft 2, der bei Curtius,
erl. Text S. 47 wiederholt ist. Vgl. oben S. 225.

6) Cassius üio lx1x 16 'Abpiavöc be xö xe 'OXii^ttiov xö iv xatc
'Aöqvaic tv üj Kai aüxöc i'bpurai eEeTrotnce Kai bpdKOvxa äc aüxö dirö
 
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