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Zeitschrift für christliche Kunst — 8.1895

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Becker, Ludwig: Die neue Mariä-Empfängniskirche zu Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.4345#0055

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1895. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.

bildung des Innenraumes zu berücksichtigen,
die Stelle der einzelnen Stationen im Grundrifs
vorzusehen und deren Umrahmung als ein zum
Kirchbau gehörendes Bauglied zu betrachten,
damit endlich die meist unschönen, an Nägeln
aufgehängten Stationsrahmen verschwinden.

Auf die Chorgestaltung der Mariä-Empfäng-
nifskirche hatte die Situation der Baustelle keinen
Einflufs und hatte ich somit nur das zu be-
folgen, was die Kirchenbaumeister von Alters
her als Grundsatz bei ihren Choranlagen zu be-

den Seitenchören gutes direktes Licht zuge-
führt werden.

Die Sakristei hat gegenüber dem Konkurrenz-
entwurf insofern eine Aenderung erfahren, als
die in dem Programm geforderten Räume, Pa-
ramentenkammer und Archivraum, welch' letz-
terer zugleich als Sitzungszimmer des Kirchen-
vorstandes dienen sollte, weggefallen sind, bezw.
mit den beiden Sakristeiräumen vereinigt wurden.
In Folge dessen mufsten diese in ihrem Flächen-
inhalt vergröfsert werden und erhielten die aus

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Abb. 4. Seitenansicht.

lücksichtigen gewohnt waren, das ist, dem Chore
eine seiner Bedeutung entsprechende reichere
Ausbildung zu Theil werden zu lassen.

Diesem Grundsatze treu bleibend, ordnete
ich einen 2 m breiten Chorumgang an, der auch
praktische Verwendung findet, indem durch die
Anlage des Chorumganges der Verkehr zwischen
Kirche und Sakristei von dem hohen Chore
abgeschlossen und durch den vorerwähnten 2 m
breiten Chorumgang geleitet wird. Dieser oft
rege Verkehr zur Sakristei entzieht sich dadurch
den Blicken der Kirchenbesucher fast ganz und
wird dem hohen Chore die für denselben so
erwünschte Abgeschlossenheit gegeben. Auch
konnte durch Anschlufs der Sakristeien an
diesen Chorumgang dem hohen Chore sowie

dem Plane ersichtlichen grofsen Dimensionen.
Ein beiden Sakristeien gemeinschaftlicher Vor-
platz schützt den Zugang von Aufsen.

Die vom Chore und von der Mefsdiener-
sakristei zugängliche Treppe bildet eine vor-
teilhafte Erweiterung der Sakristeianlage gegen-
über dem Konkurrenzentwurf; diese Treppe
vermittelt den Verkehr zwischen Obergeschofs
und Keller, mit Chor und Sakristei, auch hat
dieselbe einen direkten Zugang von Aufsen er-
halten.

Wer die Umständlichkeiten kennt, die mit
einer reichen Schmückung des Chores verknüpft
sind durch den Transport der Geräthe, Pflanzen
und Dekorationen, wird den Vortheil dieser
Treppenanlage sofort erkennen. Pflanzen und
 
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