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1895. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.
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der Vorderfront zu legen und glaube ich, dafs
der Entwurf den Anforderungen, welche an die
Kirche in Folge ihrer bevorzugten Lage gestellt
werden, gerecht wird. (Abb. 5, G, 7.)
Zum gröfsten Theile verdankt die Vorder-
front ihre (ich darf
wohl sagen reiche)
Wirkung derGrund-
rifsdisposition, wel-
che eine lebhafte
architektonische
Gliederungerleich-
tert und die vorer-
wähnte Ausmalung
des Hauptportals
resp. der Vorhalle
zuläfst. Die Lang-
seiten der Kirche
sind einfacher ge-
halten. (Abb. 3 u. 4.)
Durch Anlage
reicherer Strebe-
pfeiler ist dem
Chore, gegenüber
dem Lang- und
Querschiff, eine
Bereicherung im
Aeufseren zu Theil
geworden und so-
mit das bei der
Grundrifsbildung
befolgte Prinzip
auch in der Aus-
bildung der äufse-
ren Architektur des
Chores beibehalten.
Es erübrigt mir
nun noch, Einiges
über die gewählten
Materialien hier zu
sagen.
Bei Ausschrei-
bung des Entwurfs
wurde Haustein-
blendung gefordert,
und ist dieselbe für die Ausführung auch bei-
behalten. Die dem Wetter nicht so sehr ex-
ponirte Blendung, sowie die Maafswerke der
Fenster werden in Tuffstein aufgeführt, des-
gleichen alle Architekturen im Innern der Kirche,
sofern dieselben 2 m über Kirchen- bezw. Orgel-
fufsboden liegen, und sofern die einzelnen Steine
Abb. 6. Querschnitt.
/.■.■■■■■■■,v.:.j.,.v..1...1.—'.......'.......■■:■■„
A Ä Ä
¥
A
__
:
;
fisgftä!*.
Abb. 7. Choransicht.
keine besonders hohe Belastung auszuhalten
haben. Zu den stark belasteten und den dem
Wetter besonders exponirten Steinen wird der
in der Farbe zum Tuffstein recht gut passende
graue Heilbronner Sandstein verwendet.
Die Hintermaue-
rung wird mit
Ziegelsteinen her-
gestellt, und wer-
den die Innen-
flächen verputzt be-
hufs späterer Be-
malung.
Das Hochschiff-
dach nebst Dach-
reitersowiediebei-
den Thurmdächer
erhalten eiserne
Binderkonstruk-
tionen, die tiefer-
liegenden Dächer
in Holz konstruirte
Binder.
Die Deckung der
Dächer ist in Schie-
fer vorgesehen,
nach deutscher Art
gedeckt; das Dach
der Vorhalle, der
Dachreiter nebst
den beiden Thurm-
undTreppenthurm-
helmen sollen in
Kupfer gedeckt
werden, wie denn
auch alle Dach-
und Gaubenspitzen
in Kupfer getrieben
werden.
Die Innenaus-
stattung derKirche
ist noch nicht de-
finitiv festgelegt,
jedoch glaube ich
nicht, dafs wesent-
liche Aenderungen später noch erfolgen werden
an dem nachstehend beschriebenen Mobiliar.
Der Hochaltar ist als Ciborienaltar gedacht
auf fünfstufigem Unterbau. Die Mensa besteht
aus verschiedenfarbigem Marmor und trägt die
zwölf Apostel mit Christus und Maria im Mittel-
feld; Tabernakel und Expositorium, sowie
1895. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.
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der Vorderfront zu legen und glaube ich, dafs
der Entwurf den Anforderungen, welche an die
Kirche in Folge ihrer bevorzugten Lage gestellt
werden, gerecht wird. (Abb. 5, G, 7.)
Zum gröfsten Theile verdankt die Vorder-
front ihre (ich darf
wohl sagen reiche)
Wirkung derGrund-
rifsdisposition, wel-
che eine lebhafte
architektonische
Gliederungerleich-
tert und die vorer-
wähnte Ausmalung
des Hauptportals
resp. der Vorhalle
zuläfst. Die Lang-
seiten der Kirche
sind einfacher ge-
halten. (Abb. 3 u. 4.)
Durch Anlage
reicherer Strebe-
pfeiler ist dem
Chore, gegenüber
dem Lang- und
Querschiff, eine
Bereicherung im
Aeufseren zu Theil
geworden und so-
mit das bei der
Grundrifsbildung
befolgte Prinzip
auch in der Aus-
bildung der äufse-
ren Architektur des
Chores beibehalten.
Es erübrigt mir
nun noch, Einiges
über die gewählten
Materialien hier zu
sagen.
Bei Ausschrei-
bung des Entwurfs
wurde Haustein-
blendung gefordert,
und ist dieselbe für die Ausführung auch bei-
behalten. Die dem Wetter nicht so sehr ex-
ponirte Blendung, sowie die Maafswerke der
Fenster werden in Tuffstein aufgeführt, des-
gleichen alle Architekturen im Innern der Kirche,
sofern dieselben 2 m über Kirchen- bezw. Orgel-
fufsboden liegen, und sofern die einzelnen Steine
Abb. 6. Querschnitt.
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Abb. 7. Choransicht.
keine besonders hohe Belastung auszuhalten
haben. Zu den stark belasteten und den dem
Wetter besonders exponirten Steinen wird der
in der Farbe zum Tuffstein recht gut passende
graue Heilbronner Sandstein verwendet.
Die Hintermaue-
rung wird mit
Ziegelsteinen her-
gestellt, und wer-
den die Innen-
flächen verputzt be-
hufs späterer Be-
malung.
Das Hochschiff-
dach nebst Dach-
reitersowiediebei-
den Thurmdächer
erhalten eiserne
Binderkonstruk-
tionen, die tiefer-
liegenden Dächer
in Holz konstruirte
Binder.
Die Deckung der
Dächer ist in Schie-
fer vorgesehen,
nach deutscher Art
gedeckt; das Dach
der Vorhalle, der
Dachreiter nebst
den beiden Thurm-
undTreppenthurm-
helmen sollen in
Kupfer gedeckt
werden, wie denn
auch alle Dach-
und Gaubenspitzen
in Kupfer getrieben
werden.
Die Innenaus-
stattung derKirche
ist noch nicht de-
finitiv festgelegt,
jedoch glaube ich
nicht, dafs wesent-
liche Aenderungen später noch erfolgen werden
an dem nachstehend beschriebenen Mobiliar.
Der Hochaltar ist als Ciborienaltar gedacht
auf fünfstufigem Unterbau. Die Mensa besteht
aus verschiedenfarbigem Marmor und trägt die
zwölf Apostel mit Christus und Maria im Mittel-
feld; Tabernakel und Expositorium, sowie