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Zeitschrift für christliche Kunst — 8.1895

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Firmenich-Richartz, Eduard: Wilhelm von Herle und Hermann Wynrich von Wesel, [2]: Eine Studie zur Geschichte der altkölnischen Malerschule (mit Tafel V)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4345#0103

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1895. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 5.

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wurzeln, arbeitet ein jugendlicher Meister als
Repräsentant der neuen Richtung. Er ist der
Urheber jener sechs mittleren Darstellungen aus
der Kindheit Jesu, welche diese Vorgänge mit

eingelebt. Kr liebt es, seinem ausführlichen Be-
richt kleine Episoden einzuflechten, in denen
ein zartes weibliches Gefühlsleben zum Aus-
druck gelangt. Das süfse Kosen, welches das

Abbild. 4. Szenen von den Aiifsenfiügeln des Clnrennhars.

einer Unmittelbarkeit und erquickenden Frische
wie ein personliches Erlebnifs vergegenwärtigen.
Als gälte es diese Szenen zum ersten Male aus
der Tiefe eines frommen Gemüthes künstlerisch
zu gestalten, hat sich der Maler mit Hingebung
in den seelischen Gehalt dieser Begebenheiten

Jesukind der freudestrahlenden Mutter zu Theil
werden läfst, die Huld der Himmelskönigin,
das Staunen der Hirten über die himmlische
Erscheinung, die Lust der Engel wird mit ent-
zückender Ursprünglichkeit geschildert, alles ist
mit sicheren flotten Pinselstrichen hingestellt.
 
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