Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für christliche Kunst — 34.1921

DOI Heft:
Heft 6-7
DOI Artikel:
Witte, Fritz: Die Madonna mit der Ebsenblüte, ihre Echtheit und Herkunft
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4344#0103

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 6/7

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

91

Abb. 11.

Die Madonna mit der Erbsenblüte <Wallraf=Richartz=Museum zu Köln,)

an; ich verweise auf die verblüffende Übereinstimmung der Figuren, vor
allem der am Bette Mariens hockenden Apostelgestalt mit über den Kopf
gezogenem Mantel beim Tode Mariens auf dem Dortmunder Altar, auf dem
auf Konrads Werkstatt zurückgehenden Altare aus Neustadt im Schweriner
Museum und auf der vierteiligen Tafel im Schnütgen-Museum in Köln (Abb. 6,
9 u. Taf. II). Die typische Haltung der Gottesmutter bei Christi Himmelfahrt
auf der „Goldenen Tafel" in Hannover kehrt ebenfalls auf letzterem Bilde im
Schnütgen-Museum wieder. So ließe sich noch eine Menge von Einzelheiten
aufführen, die ihre Erklärung nur dann finden, wenn wir für Köln den
machtvollen Einfluß des Konrad von Soest in den ersten drei Dezennien
des XV. Jahrh. neidlos anerkennen. Ist schon die Kunst des sogenannten
Veronikameisters ohne ihn nicht denkbar, so tragen selbst Stephan Lochners
Arbeiten in manchen Einzelheiten den Stempel Konradischer Handschrift.
Warum auch nicht? Warum sollte Lochner nicht etwa die Werkstatt Konrads
zu seiner Schule gemacht haben, als er nach Köln kam?

Ich sehe verwandtschaftliche Beziehungen bei Konrad von Soest selbst
zum Mittelrhein. In Darmstadt hängt eine Kreuzigung, einem „Schüler des
Schottener Altarmeisters" zugeschrieben, die den Christus Konrads fast
unverändert wiedergibt und zudem eine vielseitige Übereinstimmung mit
dem aus Isselhorst stammenden Altarbild im Landesmuseum in Münster auf-
weist. Wir wollen keinen Raubbau treiben; die zuständigen Stellen mögen
 
Annotationen