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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 1.1907/​8

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Haupt, Albrecht: Die äussere Gestalt des Grabmals Theoderichs zu Ravenna und die germanische Kunst, [1]
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Bibliographie zur Geschichte der Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.19218#0038

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26 Bibliographie zur Geschichte der Architektur.

sagt, daß er auf einer unteren Stufeneinfassung des Zehnecks gestanden habe.1 Alte
Nachrichten sprechen von einer Umheguug des Bauwerkes.

Mit diesen Materialien dürfte, auch wenn sich nicht etwa gar noch die zwei
Bronzetüren des Baues irgendwo (Venedig?)2 auffinden lassen, dieser im äußeren so gut
als vollständig ergänzt sein. Ich habe dies zeichnerisch festzulegen versucht und in
einer Skizze alles zusammengefügt; die Türen sind nach den Aachener und anderen
Vorbildern angezeichnet.

Eine Konsole im Museum, die zum Denkmal gehört haben soll, habe ich in
duplo verwandt, um den Eingang im Gitter zu stützen.

Nun ist es wirklich eine Freude zu sehen, wie harmonisch sich jetzt alle diese
Teile an den Kern wieder anfügen, wie mit ihrer Hülfe ein Ganzes neu erstand, welches
an Schönheit und Einheit jede Erwartung weit übertrifft, welches an dem in mancher
Hinsicht als nicht recht verständlich oder eigentümlich angesehenen Bauwerke plötzlich den
schönsten Fluß, die geschlossenste Einbeit als einst vorhanden erweist. (Schluß folgt.)

1 Cipo antico trovato a piedi della Rotonda di Ravenna eretta sopra una gradiata che circondava
la forma deeagonale.

2 Inzwischen in der Markuskirche vorgenommene Untersuchungen haben allerdings hierfür
nichts ergeben.

Bibliographie zur Geschichte der Architektur.

I. Das klassische Altertum

von Dr. H. Gropengießer, Heidelberg
(vom 1. Januar 1907 an).

Rüssel Sturgis, A History of Architecture
(New-York 1907). Vol.I: Antiquity. «Wendet seine
Aufmerksamkeit besonders der Privat- und Militär-
architektur zu»: Afhenaeum 1907, No. 4164, 187.

0. Puch st ein, Die jonische Säule als klas-
sisches Bauglied orientalischer Herkunft; ein Vor-
trag. (Leipzig, Hinrichs, 1907.) 55 S., 59 Abb.
(siehe auch unter Literatur).

Die Ägypter haben zuerst Papyrus, Lotos,
Lilie dekorativ verwandt, die Griechen haben
daraus eine reine ästhetisch wirksame Abstraktion
geschaffen. Geschichte der Säule: in Ägypten
Aufgeben der Steinpfeilerform und monumentale
Ausgestaltung der kompositeu Pflanzensäule, aus-
gehend von den volkstümlichen Sepulkrallauben;
in Syrien willkürliche Umwandlung der konse-
quenten Schöpfung, Ausbildung der Basis; in
Persien rein architektonisch-künstlerische Auf-
fassung, Kompositkapitel; Neandria zeigt die
naturalistische Urform in der Hand des ver-
edelnden Griechen, wo Linie und Form allein

wirken. Der Eierstab der umgewandelte Best
des persischen abwärts gekehrten Blütenkelchs;
auch aus der assyrisch-persischen Basis wird
durch die Griechen die reine ästhetische Kunst-
form herausgearbeitet.

A. Griechenland.
Kreta (u. Mykenai): J. Dürrn, Über vor-
mykenische und mykenische Architekturformen.
Österr. Jahreshefte X (1907), 1, 41-84 (Abb.
11—32, meist nach eigenen Zeichnungen): Über-
sicht über Hölzer und Steinverbände aus Knossos
(Abb. 11) und Werkzeuge (Abb. 12); neue Re-
konstruktion der Fassade der Atreus-Tholos mit
Hülfe der Athener und der Londoner Fragmente
des Lord Sligo: die mykenische Säule ist zylin-
drisch wie die Säule am Löwentor, dessen Berliner
Abguß ungenau; Bestätigung durch Wandgemälde
aus Knossos mit zylindrischen Säulen; nach oben
verdickte Säulen auf anderen Wandgemälden sind
keine Gebilde der Monumentalarchitektur; der
Alabasterfries von Tiryns nicht das Urbild des
 
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