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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 1.1907/​8

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Hirsch, Fritz: In eigener Sache
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Schulz, Bruno: Theodorich-Grabmal: Schlußwort
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https://doi.org/10.11588/diglit.19218#0307

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I. Jahrgang.

Heft 12.

September 1908.

In eigener Sache.

Oberbaudirektor a. D. Geh. Rat Prof. Dr. Josef Dürrn hat die auf S. 247 ff. unter
dem Titel «Zur frühgermanischen Baukunst» von Hofrat Prof. Dr. Josef Strzygowski
gebrachte Antwort auf seinen gegen unsere Zeitschrift gerichteten Angriff (Zeitschrift für
bild. Kunst 1908, S. 211 ff.) mit einem Brief an Strzygowski erwidert, den dieser ad acta
gelegt haben würde, wenn Dürrn diesen Brief nicht auch an andere .Fachgenossen gesandt
hätte. Nun wünscht Strzygowski den Brief der Öffentlichkeit vorzulegen, auch deshalb,
weil darin einer Angelegenheit «Niemann» Erwähnung getan wird, in der er der Sache
durch Schweigen zu dienen geglaubt hatte. Da diese seine Zurückhaltung mißdeutet
wird, geht er jetzt öffentlich darauf ein, wünscht aber, die dem Geiste dieser Zeitschrift
nicht angemessene Auseinandersetzung möge so erfolgen, daß die Zeitschrift nicht dauernd
damit belastet erscheint. Ich entspreche diesem Wunsch, indem ich diesem Heft ein
Flugblatt beigebe. Die gegen mich gerichteten Angriffe Dürrns in der Zeitschrift für
bild. Kunst (a. a. 0.) und in dem sogenannten offenen Brief beabsichtige ich, unbeantwortet
zu lassen, von der Überzeugung durchdrungen, daß Dürrn durch Form und Inhalt des
Angriffes für den objektiven Beurteiler jeden etwa noch vorhandenen Zweifel über seine
Motive selbst zerstört hat.

Bruchsal, im September 1908.

Fritz Hirsch.

Theodorich-Grabmal.

Schlußwort.

Die Erwiderung von Albrecht Haupt-Hannover
in No. 8 dieser Zeitschrift gegen meine Aus-
führungen über das Theodorich - Grabmal wird
durch eine Reihe von Irrtümern hinfällig, die ich,
wenigstens zum Teil, zu berichtigen gezwungen bin:

1. In Haupts Abb. 1 (S. 216) sind die Säulen
unter den höher liegenden Gebälkstücken, auf die
ich (S. 199) besonders aufmerksam gemacht habe,
weggelassen.

2. In Haupts Abbildungen 3 und 4 (S. 217)
sind die Einarbeitungen in der Wand nicht richtig
dargestellt: Die Einarbeitung rechts, in die Haupt
eine Konsole setzt, sitzt nicht, wie Haupt zeichnet,
hinter der Flucht der Nordwand der Nische, son-
dern mit ihrer Außenkante 6 cm davor.

3. Die obere Tür des Grabmals, die in Wirk-
lichkeit 2,55 m hoch ist, ist bei Haupt (Abb. 12
in No. I, S. 25) infolge Weglassens der Tür-

Zeitschrift für Geschichte der Architektur. I.

schwelle um etwa 33 cm (2 Stufenhöhen) zu
hoch gezeichnet. Der aus der richtigen Dar-
stellung mir gemachte Vorwurf, daß ich «vor die
obere Tür noch zwei Stufen anbringen muß»
(S. 219), ist deshalb unbegründet.

4L Haupt schreibt (S. 215): Schulz «glaubt
auch, daß die völlig gleichartige Rauweise in der
fraglichen Zeit (welcher?) im Bereiche des ganzen
ungeheuren Römischen Reiches geübt sei». Das
habe ich aber nie geglaubt oder behauptet. Ich
habe geschrieben (S. 211): «Den Begriff „römisch"
müssen wir für diese Zeit — vorhergeht ein Zitat
aus den Briefen Theodorichs, also ist selbstver-
ständlich die Zeit Theodorichs gemeint — noch
so fassen, wie ihn Theodorich selbst meint, als
Bezeichnung für die einheitliche Kultur des ge-
samten Römischen Reiches, ohne allzugroßen
Wert auf die Unterscheidungen — zu
legen.» Das heißt doch nicht «völlig gleichartig».
Ich habe dann weiter vom 2. und 3. Jahr-
hundert gesagt (S. 211), daß wir aus der Über-
einstimmung der syrischen Formen mit den aus

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