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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 1.1907/​8

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https://doi.org/10.11588/diglit.19218#0123

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Literatur.

Die Kirche St. Johannes des Täufers zu
Oldenburg in Wagrien und ihre Vollendung
von Dr. Richard Haupt, mit Bildern von Dr.
A1 b r e ch t H a u p t. Verlag von Wilhelm Wasch er,
Oldenburg 1907. 15 S.

Die kleine Schrift macht uns in Wort und
Bild mit dem einstigen und mit dem heutigen
Zustand einer in den dreiviertel Jahrtausenden
ihres Bestehens stark veränderten, bedeutsamen
Kirche des Wagern-Apostels Vizelin bekannt.
Die Verhältnisse sind der Publikation voraus-
geeilt, denn wir erfahren die Absicht der Wieder-
herstellung der zweitürmigen Westfassade an
Stelle der jetzigen eintürmigen und der Um-
wandlung der Hallenkirche in die ehemalige Ba-
silikenform zugleich mit der Nachricht, daß das
Ziel des Verfassers in die Ferne gerückt, wenn
nicht der Aussicht ganz entschwunden sei. So
sehr wir nun das schmerzliche Gefühl des von
hingebender, edler Begeisterung geleiteten Ver-
fassers mitfühlen, so wenig wird gerade die
Wissenschaft trotz der vom Verfasser erhofften
neuen Aufschlüsse die NichtVerwirklichung der
einschneidenden Rekonstruktionsarbeit bedauern,
da ihren Zwecken die Rekonstruktion auf dem
Papier bei Konservierung der nicht zu leugnenden
Kulturwerte des heutigen Bauzustandes genügt.

H.

Chronik.

Die Sammlung für Baukunst an der
Königlich Sächsischen Technischen Hoch-
schule zu Dresden. Unsere Hochschule besitzt
eine in ihrer Art einzig dastehende Sammlung,
die immer mehr, über den Kreis der Hochschule
hinaus, sich allgemeiner Beliebtheit und Aner-
kennung erfreut. Es ist die «Sammlung für Bau-
kunst», 1895 gegründet. Aus eigenen Mitteln
und unter recht schwierigen Verhältnissen hat
der Begründer es fertig gebracht, daß die Samm-
lung heute einem Museum — und das will bei
den großstädtischen Verhältnissen sehr viel be-
deuten — an Wert und Bedeutung gleichkommt,

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vor allem aber Sammlungen von Fachinstituten,
wie sie gewöhnlich an allen Hochschulen zu fin-
den sind, weitaus übertrifft. Den Bestand der
Sammlung, der andauernd vermehrt wird, bilden
rund 70000, auf Pappe montierte Blätter, Ab-
bildungsmaterial aus allen Gebieten der Kunst
aller Zeiten, Architektur, Malerei, Plastik und
Kunstgewerbe, sowie 5000 Blätter Original-Hand-
zeichnungen aus dem XVI. bis zum Beginn des
XIX. Jahrhunderts, Aufnahmen, Grundrisse, Schnit-
te, Ansichten und Details von wichtigen Bauten.
Daneben ist seit neuester Zeit ein Denkmalsarchiv
für Sachsen eingerichtet, und eine gut ausgewählte
kleine Handbibliothek unterstützt den Benutzer
der Sammlung bei seinen Studien. Die Blätter
sind nach einzelnen Haupt- und Unterabteilungen
alphabetisch und mit fortlaufenden Nummern ver-
sehen in Sammelkasten geordnet, die in Schränken
aufbewahrt werden. Zu jedem Blatte gehört ein
Zettel des alphabetisch geordneten Zettelkatalogs.
Außerdem steht den Benutzern ein gedruckter
Katalog zur Verfügung, der nach folgenden Ge-
sichtspunkten eingeteilt ist. Zuerst sind sieben
Hauptgruppen unterschieden. A. Baukunst, ge-
schichtlicher Teil, B. Baukunst, praktischer Teil.
(Alle Bauten, die jünger sind als 1820—1840.)
C. Bauglieder und Kleinarchitektur, nach dem
Stil geordnet. (Meist Steinformen; nur solche
Dinge, die nicht einen wesentlichen Teil des Baues
ausmachen.) D. Bildnerei. E. Malerei. F. Kunst-
gewerbe. G. Konstruktion. Diese Hauptgruppen
zerfallen wieder in eine größere Anzahl Unter-
abteilungen, z. B. bei A: 1. Vorgeschichtliche
Kunst. 2. Altorientalische Kunst. 3. Griechisch-
römische altchristliche Kunst. 4. Mittelalterlich-
christliche Kunst. 5. Mohammedanische Kunst.

0. Renaissance. 7. Holzbauten. Bei «B» ist die
Unterscheidung nach Art der Bauten eingetreten:

1. Gotteshäuser. 2. Gebäude für Sammlungen.
3. Schulen, Heilanstalten etc. Bei «G», «D»
und «E» nach den Stilarten bezw. Zeiten und
Künstlern, bei «F» und «G» nach dem Material.
1. Textilkunst. 2. Keramik. 3. Metallotechnik
etc. Jede dieser Unterabteilungen zerfällt wieder
in sich in kleinere Abteilungen nach den betref-
fenden Gebieten einer Kunst oder wie bei «G»
nach den Gegenständen, z. B. a) Säulen, Pfeiler
und Teile von solchen, b) Wandgliederungen,
c) Fenster, d) Tore, Türen etc. Bei der Unterein-
 
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