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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 1.1907/​8

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Bibliographie zur Geschichte der Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.19218#0232

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Bibliographie zur Geschichte der Architektur

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Bibliographie zur Geschichte

der Architektur.

II. Neuere Kunstgeschichte.
Italien.

Von Dr. Martin Wackernagel - Rom.

I. Mittelalter.

J. Strzygowski, «Das orientalische
Italien». (Monatshefte für Kunstwissenschaft
1908. Heft I.)

Die vielumstrittene kleine Kirche S. Maria in
Valle in Gividale wird mit der vom selben Ver-
fasser seinerzeit bekannt gemachten syrischen
Klosterkirche Deir-es-Surjani verglichen, die Ana-
logien in der eigentümlichen Ghoranlage, wie in
der Art und Anordnung der Stuckdekorationen
nachgewiesen. Zu letzteren findet sich Verwandtes
auch an der Moschee Ibn-Tulun in Kairo. Ebenso
wie an diesen Vergleichstücken — und wie an der
bekannten Mschatta-Fassade in Berlin — müssen
also in Cividale die Spuren eines Künstlers aus
Mesopotamien erkannt werden. Chronologisch
schließt sich der Bau der ravennatischen Peri-
ode an. —

V. Fazio Allmayer, Gli Arabi e l'arte
inSicilia.' (Rassegna d'Arte. Februar- und
Aprilheft 1908.)

Über die Spuren arabischer Kunst (bes. Spitz-
bogen und Stalaktitengewölbe) in den mittelalter-
lichen Bauten Siziliens bis in die romanische Zeit
hinein. Ziemlich allgemein gehaltene Bemerkungen,
von einigen Abbildungen begleitet. —

Gonte Bertoglio Pisani, L'abazia di
Morimondo. (Arte e Storia. März 1908.)

Beschreibung der Gebäulichkeiten der 113G
gegründeten Zisterzienser-Abtei M. (zwischen Pavia
und Abbiategrasso), darunter eine Kirche aus
der Mitte des XIII. und ein Kapilelsaal vom An-
fang des XIV. Jahrhunderts hervorragen. Dazu
einige Quellennotizen zur Geschichte des Klosters.—

Diego San t'Ambrogio, L'obbedienza
cluniacense di Gavaglioin Valsesia (ebda.).

Einige historische und archäologische Nach-
richten über das in Dependenz von Vercelli im
XI. Jahrhundert gegründete, jetzt größtenteils zer-
störte Kluniazensenseklösterchen Castellaccio bei
Cavaglio.

Vergl. dazu den vom selben Verf. in derselben

Zeitschrift März 1907 publizierten Artikel: Anti-
che chiese benedettine rivelanti influssi
cluniacensi, wo auf den kluniazensischen
Charakter einiger Piemonteser Kloslerkirchen
(Vezzolano, Gavagnolo, S. Benigno in Ivrea, S.
Michele diVolLorre) hingewiesen wird. —

C. Aru, Chiese pisane in Gorsica. Gon-
tributo aJla storia dell' architettura romanica. Rom
(Loescher) 1908.

Pisas Herrschaft auf Corsica beginnt mit dem
Jahr 1091. Es sind keine über dieses Datum
sicher zurückgehenden Kirchenbauten erhalten,
wie der Verf. entgegen der bisher verbreiteten
Meinung nachweist. Man findet durchweg den
einfachen basilikalen Typus, leichte dünne Mauer-
struktur mit offenem Balkendach. Außen Blend-
arkaden und Fassadendekoration nach pisani-
scher Art.

Auch einige wenige, ziemlich grobe figürliche
und ornamentale Skulpturen.

Die Hauptdenkmäler sind: Die «Canonica»
(S. Maria) und die Kathedrale S. Perleo in dem
sonst zerstörten Ort Mariana, aus dem Anfang
des XII. Jahrhunderts; bedeutender aus der
zweiten Hälfte des XII. Jahrhunderts die Kathe-
drale von Nebbio. Gegen Ende des XIII. Jahr-
hunderts entstand die Kathedrale S. Michele in
Murato, die sich durch eine eigentümliche
Fassadenbildung (mit in der Achse vorgelegtem
Campanile, unter dem hindurch der Eingang führt)
auszeichnet.

Beigegeben sind gute photographische Ab-
bildungen auf (10) Tafeln.

Romualdo Pantini, Chiese Abruzzesi.
(Vita d'Arte. Februar 1908.) Beschreibung der be-
kannten romanischen Klosterkirche S. Clemente
di Casauria. —

Lor. Fiocca, L'arte negli Abruzzi. Porte
delle chiese Marse. (L'Arte 1908. Fasel.)

An Hand verschiedener Beispiele des XII. und
XIII. Jahrhunderts (in Rosciolo, Avezzano, Celano,
Luco de' Marsi, S. Sabino presso S. Benedetto,
Trasacco, Tagliacozzo), von denen kleine photo-
graphische Abbildungen beigegeben sind, beleuchtet
der Verf. die Portalgestaltung und -ausschmückung
im Übergang vom romanischen zum gotischen Stil,
welch letzterer sich hier bis tief in die Benaissance-
epoche hinein nachwirkend erhält (Avezzano, Ka-
puzinerkirche; Albe). —
 
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